Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane
dass du mir hilfst, indem du zu einer Aeriade wirst. Du wusstest, der Tanequil würde dich im Tausch gegen einen seiner Äste verlangen.«
Kurz zögerte sie. - Ich habe es gewusst Sie bewegte sich um ihn herum, war ein Teil des Äthers, eine körperlose Stimme, die gestützt wurde vom leisen Gesang und Summen der Geschwisteraeriaden, ihrer neuen Familie, ihrem neuen Leben. Er versuchte, sie im Klang ihrer Stimme zu sehen, doch gelang es ihm nicht recht. Seine Erinnerung an sie war stark, doch seine Bemühungen, sich allein aus ihrer Stimme ein Bild von ihr zu machen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Er wollte sie nicht als Stillleben zurückbekommen; er wollte sie lebendig, atmend, menschlich, doch die Bilder von ihr, die er wachrief, fingen sie auf diese Weise nicht ein.
Müde sank er zurück. »Wann hast du das beschlossen?« Seine Stimme brach. »Warum hast du es mir nicht gesagt? Warum hast du nicht mit mir darüber gesprochen?«
Der Gesang stieg an und senkte sich wie eine Welle des Gefühls, die aus einem Richtungswechsel des Windes geboren wird. - Was hätte ich dir denn sagen sollen? Dass ich dich so sehr liebe, dass ich mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen kann, aber dass ich alt genug bin, um zu begreifen, dass Liebe nicht immer der einzige Maßstab ist, um mit jemandem zu leben? Dass die Wahl der Liebe niemals selbstsüchtig sein sollte »Wenn du mich so sehr geliebt hast…«
- Ich
liebe
dich so sehr, Penderrin. Daran hat sich nichts geändert. Ich liebe dich immer noch. Aber du wurdest aus einem anderen Grunde hergeschickt, einem, der zu wichtig ist, um ihn für etwas anderes zu opfern - sogar für mich. Ich weiß das. Ich wusste es von dem Augenblick an, in dem ich hörte, wie die Aeriaden zu mir sprachen. Sie erzählten mir, was notwendig sein würde - nicht direkt, nicht mit so vielen Worten, aber sie sangen zu mir, und ich verstand es am Klang ihrer Stimmen. Ich wusste es Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich schaffe das nicht ohne dich. Ich kann nicht einmal klar denken. Oder mich überhaupt bewegen.« Im Einklang mit den Stimmen ihrer Geschwister, lindernd wie die Brise an einem heißen Sommertag, lachte sie. - Oh, Pen, das wird vergehen! Du wirst den Weg weitergehen, auf den man dich geschickt hat! Deine Tante wirst du finden und wieder nach Hause bringen. Ich bin längst schon eine Erinnerung, ich verblasse bereits - Er starrte ins Leere, dorthin, von wo sie zu ihm sprach, und er versuchte zu akzeptieren, was sie ihm mitteilte, allerdings gelang ihm das nicht.
Die Stimmen seufzten und summten und seufzten noch einmal - Sei nicht traurig - flüsterte Cinnaminson. - Ich bin nicht traurig. Ich bin glücklich. Du kannst meine Stimme hören, nicht? Ich habe eine Wahl getroffen. Die Aeriaden haben mich gebeten, mich zu ihnen zu gesellen, um dir und mir zu helfen.
Während du schliefst, ging ich mit ihnen von der Oberfläche der Erde in die Tiefe. Von der Welt aus Sonnenlicht und Luft des Vaters Tanequil zur Welt aus Dunkelheit und Erde der Mutter Tanequil. Sie wurzelt tief, Pen, um ihre Kinder zu nähren, um ihnen Leben zu spenden, um ihnen die Freiheit zu schenken, die sie selbst nie genießen darf. Ich sah, was sie in Wirklichkeit ist. Was sie beide in Wirklichkeit sind. Gemeinsam eins - der Vater, die Äste; die Mutter, die Wurzeln. Er lebt über der Erde, doch sie muss auf ewig unten leben. Sie wird einsam. Sie braucht Gesellschaft. Ich war ein Geschenk an sie von Vater Tanequil. Aber genau das habe ich gewollt. Vielleicht wusste er das, als er mich zu ihr geschickt hat, vielleicht kannte er uns beide besser als wir selbst. Sie sind sehr alte Geister, Pen. Sie waren schon hier, als die Welt geboren wurde, als das Wort noch jung war und die Feenwesen gerade erschaffen worden waren. In ihren Augen sind wir Kinder »Wir sind Menschen!«, schrie er. »Und sie wissen überhaupt nicht, was gut für uns ist! Sie haben keine Ahnung von uns, weil sie nicht sind wie wir! Verstehst du nicht? Wir wurden manipuliert! Wir wurden in eine Falle gelockt!«
Auf seine zornigen Worte folgte langes Schweigen.
- Nein, Pen. Wir haben getan, was wir für das Beste hielten. Wir beide. Ich bedauere nichts. Wir haben das Leben, das wir gewählt haben, ob nun das Schicksal oder der Tanequil oder irgendeine größere Macht uns dazu gedrängt haben, eine Wahl zu treffen - Er musste tief durchatmen, um sich zu beruhigen. Sie hatte Unrecht; er wusste, sie hatte Unrecht. Aber daran konnte er nichts ändern. Es war
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