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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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anlasten würden, während sie die Erfolge anderen zusprachen.
    Aber wozu war er der Premierminister, wenn er Aufgaben nicht an diejenigen delegieren konnte, die er führte?
    Er blieb stehen und blickte nach Norden. Was er bislang in seiner Führerschaft erreicht hatte, bereitete ihm beträchtliches Vergnügen. Die Falle, die er für die Kriegsschiffe der Elfen aufgestellt hatte, war auf eine Weise zugeschnappt, wie er es nicht für möglich gehalten hätte. In einer einzigen Nacht hatte er den Großteil der feindlichen Flotte vernichtet und dabei den König und seine Söhne getötet. Letzteres war ein unglaubliches Glück, denn nun hatten die Elfen nicht nur keine Schiffe mehr, sondern sie standen jetzt ohne ihren Anführer und dessen Nachfolger da. Was in Kellen Elessedil gefahren war, ein so tollkühnes Abenteuer zu unternehmen, vermochte er sich nicht vorzustellen, dennoch nahm er das unerwartete Geschenk dankbar an. Wie schon sein Vater neigte Kellen Elessedil zu überstürztem Handeln. Dass seine letzte Tat Sen Dunsidan solchen Nutzen einbrachte, war für ihn ein Zeichen, dass sich das Blättchen wendete.
    Allerdings nur, wenn er diese Aufgabe beendete. Nur, wenn es ihm gelang, die Reste der Elfenarmee zu vernichten, damit er deren Verbündete einkreisen und aufreiben konnte. Nur, wenn er die
Dechtera
bald wieder in die Lüfte brachte.
    Er entdeckte Etan Orek auf der Plattform, auf der die von ihm erfundene Waffe aufgebaut war. Der kleine Mann überprüfte alles. Dunsidan hatte den kleinen Ingenieur mit aufs Schlachtfeld genommen, als er mit der
Dechtera
von der Werft in Arishaig gestartet war, weil er es für besser hielt, den Mann in der Nähe zu haben, für den Fall, dass etwas mit der Waffe schief ging. Eine unnötige Sorge, wie sich herausstellte, aber woher sollte er das wissen? Der Prototyp hatte sich bewährt - hatte eigentlich sogar die Erwartungen übertroffen, wenn man die Verheerung betrachtete, die die Elfen erlitten hatten. Die
Dechtera
hingegen hatte ihr Ziel nicht erreicht. Immerhin war die Verzögerung zu diesem Zeitpunkt zu verkraften. Die Föderationsarmee war weit hinter die Linien der Freien vorgedrungen, hatte das westliche Plateau eingenommen und marschierte nun nach Norden in die Hügel vor, wo sich die Überreste der Elfenjäger versteckten. Ihre Verbündeten besetzten zwar noch das östliche Plateau, doch wurden sie bereits von drei Seiten belagert. Genauer gesagt, sie waren verwirrt und zögerten mit dem Gegenangriff. Da sie die Zerstörung der Elfenflotte mitangesehen hatten, fürchteten sie um ihre eigene Sicherheit.
Und nicht zu Unrecht,
dachte er. Denn sobald die
Dechtera
wieder abgehoben hätte, würde es ein Leichtes sein, die Schiffe der Verbündeten niederzubrennen, während sie am Boden verankert waren, und anschließend die Verteidigungsstellungen der Freien zu zerstören, um der Föderation den Durchbruch möglich zu machen. Ungeduldig wartete er darauf. Er wollte es endlich hinter sich haben und den Sieg feiern.
    Vorsicht, Sen Dunsidan,
mahnte er sich, als das Adrenalin wieder eine unbesonnene Euphorie hervorrief.
Immer mit der Ruhe. Keine Hektik. Das könnte den eigenen Untergang bedeuten.
    Zu lange war er schon Politiker, um sich übereiltem Handeln hinzugeben. Fehler dieser Sorte überließ er Männern und Frauen mit weniger Erfahrung, denjenigen, deren Leben er bei mehr Gelegenheiten ausgelöscht hatte, als er sich erinnern wollte. Überleben hieß sich vor verfrühtem Triumph und unbedachtem Optimismus zu hüten. Überleben hieß nie etwas als geschenkt anzunehmen und stets nur den Tatsachen zu vertrauen.
    »Seid Ihr so tief in Gedanken versunken, Premierminister?« Beim Klang von Iridia Eleris Stimme fuhr er überrascht herum, weil sie direkt neben ihm stand. Es erschreckte ihn, dass sie so nahe an ihn herankommen konnte, ohne dass er es hörte. Und es verärgerte ihn, dass sie es so oft tat, seit er sich einverstanden erklärt hatte, sie zu seiner persönlichen Beraterin zu machen, als beinhalte diese Abmachung solche Aufdringlichkeiten. Schlimmer noch: Es erinnerte ihn an die Art, wie die Ilse-Hexe in seinem Schlafzimmer erschienen war, eine Erinnerung, die er lieber aus seinem Gedächtnis streichen würde.
    »Meine Gedanken gehören mir, Iridia«, antwortete er. »Sie sind weder tief noch seicht, nur praktischer Natur. Habt Ihr etwas für mich, oder legt Ihr es nur darauf an, dass mir das Herz stehen bleibt?«
    Wenn seine Gereiztheit sie beleidigte, zeigte sie es

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