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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Opfer, wenn er nicht alles tat, damit es sich auszahlte?
    Aber es bedeutete auch das Risiko, dass er vielleicht nie wieder eine Chance haben würde, zu ihr zurückzukehren.
    Er schloss die Augen und holte tief Luft. »Auf Wiedersehen«, sagte er leise in die Dunkelheit.
    Dann wandte er sich ab, ging zu dem Pfad zurück, der ihn in die Schlucht heruntergeführt hatte, und begann mit dem Aufstieg.

Siebenundzwanzig
    Sie Hand schüttelte ihn sanft wach, und Drumundoons vertraute Stimme flüsterte: »Hauptmann, sie kommen.«
    Die Föderationsarmee. Bereitet sich auf den Angriff vor. Pied Sanderling schlug die Augen auf, blinzelte in das schwache Leuchten am Osthorizont, suchte das Labyrinth aus Hügeln und Schluchten ab, das ihn umgab, und hoffte nur, das Brummen in seinen Ohren werde verstummen. Jeder Muskel, jedes Gelenk in seinem Leib schmerzte, aber er konnte sich kaum beschweren. Schließlich durfte er von Glück sagen, dass er überhaupt noch am Leben war.
    Er schloss die Augen wieder und erinnerte sich. Die flammende Explosion, welche die
Asasbiel
erschüttert hatte und die Bordgeschütze und die Mannschaft von Deck riss. Der Sturzflug Richtung Erde, während er in der Sicherheitsleine und der Takelage festhing und vergeblich nach Markenstall rief. Der Aufprall des Luftschiffs in einem Wäldchen Koniferen, von deren ausladenden Ästen er aufgefangen worden war. Wundersamerweise in einem Stück. Keine gebrochenen Knochen, keine abgetrennten Glieder, keine tiefen Schnittwunden, derentwegen er hätte verbluten können, während er auf Hilfe wartete.
    Hilfe war fast augenblicklich eingetroffen, und zwar in Gestalt der Elfen-Leibgarde, die sich im Rückzug vom Landefeld befunden und den Absturz seines Schiffes beobachtet hatte. Seine Männer hatten ihn sofort erkannt und heruntergeholt, hatten ihn angefleht, nicht zu sterben und durchzuhalten, bis Hilfe eingetroffen sei. Halb im Delirium, mit Brandwunden und Schock, hatte er gegen Dämonen gekämpft, die immer noch über ihm umherflogen und ihn jagten wie ein Falke eine Maus, die Zuflucht sucht, aber keine finden kann. Endlich war er wieder zu sich gekommen, irgendwann während des langen nächtlichen Rückzugs zu den Hügeln nördlich der prekkendorranischen Anhöhe, und hier hatte er zum ersten Mal den traurigen Zustand seiner tapferen Leibgarde gesehen. Seinem Befehl gehorchend hatte sie sich, verlassen von der regulären Armee der Elfen, gegen die Horden der Föderation gewehrt, die auf das Landefeld gestürmt waren. Die Leibgarde hatte versucht, ihre Stellungen zu halten, war jedoch an der hoffnungslosen Aufgabe letztendlich gescheitert. So viel hatte ihm Drumundoon berichtet, der ihn im Laufe der Nacht gefunden hatte und bei ihm geblieben war. Der Elfensektor auf der prekkendorranischen Anhöhe war, so hatte er erfahren, verloren, und die verbündeten Freien wurden von drei Seiten belagert und waren der Gefahr ausgesetzt, überrannt zu werden. Die Schlacht ging weiter, eine Mischung von Grenzländern, Zwergen und Söldnern kämpfte unter dem Kommando des charismatischen Zwergs Vaden Wick. Aber entmutigt nach dem Tod ihres Königs und gebrochen von der Plötzlichkeit ihrer Niederlage hatten die Elfen das Feld geräumt.
    »Wir brauchen Euch, Hauptmann«, hatte Drum ihm zugezischt, so dicht an seinem Ohr, dass nur Pied es hören konnte. »Wir brauchen Euch unbedingt.«
    Pied konnte nicht recht verstehen, warum sein Adjutant das sagte. Es gab nichts, was er tun konnte. Er war als Hauptmann der Leibgarde entlassen worden, von seinem König gerügt und gedemütigt worden, und was seine Zukunft anging, gab es da keine Fragen. Daran ließ sich nichts ändern, vor allem nicht, da Kellen Elessedil tot war und die Elfenarmee sich in alle vier Winde zerstreut hatte.
    Aber genau das sei der springende Punkt, hatte Drum gesagt. Kellen Elessedil
sei
tot und mit ihm alle, die von Pied Sanderlings Entlassung als Hauptmann der Leibgarde erfahren hatten. Das Ganze hätte genauso gut niemals passiert sein können, und in Wahrheit wäre es das Beste, wenn die Sache sich so verhalten würde. Man brauchte nur einen Blick auf die Lage zu werfen. Stow Fraxon, der Kommandant der regulären Elfentruppen, war tot, gefallen in der Nacht während des Angriffs der Föderation. Alle Luftschiffkommandanten waren tot. Die meisten anderen Befehlshaber waren verstreut oder verschollen. Von allen Einheiten der Elfen auf der prekkendorranischen Anhöhe bestand nur noch die Leibgarde, und nur Pied

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