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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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des Todes seiner Tante vergewissert hätte, würde es leicht sein, sich des Restes der Familie Ohmsford ebenfalls zu entledigen.
    Aber eins nach dem anderen. Sie musste sich auf das konzentrieren, was unmittelbar anstand, sie musste Gerand Cera auf ihre Seite ziehen. Also blickte sie sich in der Rotunde um, ihrem abgesprochenen Treffpunkt. Er war nirgendwo zu sehen. »Hier bin ich, Shadea«, sagte er aus dem Schatten hinter ihr. Sie drehte sich erschrocken um. Groß und bedrohlich in seiner schwarzen Robe stand er in dem gleichen Gang, aus dem sie gekommen war. Anscheinend war er ihr den ganzen Weg gefolgt, und sie hatte ihn nicht gehört. Auf diese Weise demonstrierte er ihr seine Fähigkeiten, damit sie sein Erscheinen nicht als Schwäche auslegte. Für ihn war das typisch; jahrelang hatte er überlebt, weil er dafür sorgte, dass niemand falsch einschätzte, wozu er in der Lage war.
    »Gerand Cera«, grüßte sie ihn und blieb stehen.
    Der schlanke Mann mit dem scharf geschnittenen Gesicht trat zu ihr. Seine Nase und seine Wangenknochen waren schmal und fein, sein Mund bildete eine dünne Linie, die Missbilligung ausdrückte. Seine Miene verriet nichts, als habe er alle Gedanken aus seinem Verstand und alle Gefühle aus seinem Herzen verbannt. Er war ein ernst zu nehmender Gegner, und nur wenige in Paranor würden es wagen, ihn herauszufordern.
    »Sind wir allein?«, fragte er.
    Die Antwort auf diese Frage kannte er gewiss, dachte sie. Er wollte ihr lediglich zeigen, wie wenig er ihr zutraute, dass sie ihn belügen würde. »Natürlich. Was ich dir zu sagen habe, ist allein für unsere Ohren bestimmt.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.« Er blickte sich um, als sei er zum ersten Mal an diesem Ort. »Hier unten wird sich vermutlich niemand blicken lassen, nehme ich an. Für meinen Geschmack sind wir allerdings dennoch zu exponiert. Bei unserem Treffen sollte uns niemand sehen, auch nicht zufällig.«
    Sie nickte. »Komm mit.«
    Nun führte sie ihn in einen anderen Gang zu einem unbemannten Wachraum vor der Außenmauer.
    »Hier?«, fragte sie. Er nickte, und sie schloss die Tür hinter ihnen. »Das sollte genügen.«
    Er ging zu einer Bank an der Wand gegenüber der Tür und setzte sich. »Ich möchte dir Mühe und Zeit ersparen, Shadea. Du hast mich gerufen, weil du meine Hilfe brauchst. Deine Verbündeten verschwinden schneller, als du wohl selbst für möglich gehalten hast. Einige werden nicht zurückkehren, denke ich. Du bist dem Titel nach die Ard Rhys, aber deine Position ist noch längst nicht gefestigt. Du brauchst neue Verbündete. Meine Unterstützung begehrst du am meisten. Habe ich Recht?«
    Sein anmaßendes Benehmen verärgerte sie, doch unterdrückte sie diese Gefühle. Er hatte Recht, ja sicherlich. Das gehörte zu seinen Stärken - die Fähigkeit, eine Situation schnell und genau einzuschätzen. »Deine Unterstützung wäre mir sehr willkommen.« Sein scharfes Gesicht spannte sich an. »Warum sollte ich sie dir gewähren?«
    »Ich könnte dir antworten, was auf der Hand liegt - dass es für dich sicherer wäre, mich zum Freund und nicht zum Feind zu haben.« Er lächelte verbittert. »Du kannst für mich niemals ein Freund sein, Shadea. Für niemanden, den du je als möglichen Rivalen ausgeguckt hast, kannst du ein Freund sein. Ich akzeptiere das. Ich möchte dich sowieso nicht zum Freund. Und auch nicht zum Feind. Die Art, wie du dich erfolgreich Grianne Ohmsfords entledigt hast, bietet ausreichend Gründe dafür. Eine beeindruckende Leistung. Und so unerwartet. Niemand weiß, wie du es angestellt hast. Sie ist verschwunden, als habe sie niemals existiert. Würdest du mir erklären, aufweiche Weise dir das gelungen ist?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wie du sagtest, möchtest du mich nicht zum Feind.«
    »Ich möchte dich weder zum Freund noch zum Feind. Vielleicht gibt es einen Mittelweg?«
    »Vielleicht. Versuchen wir doch, ihn zu finden.« Sie ging zu ihm hinüber und setzte sich neben ihn. Nun befanden sie sich auf gleicher Höhe. »Ich brauche deine Hilfe. Du hast die Situation richtig erfasst. Ich habe alte Verbündete verloren; ich brauche neue. Der Druidenrat hört inzwischen auf mich, aber er könnte mir den Gehorsam verweigern, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Für die Sache der Druiden kann ich so lange nichts tun, bis die Angelegenheit mit Grianne Ohmsford endgültig geregelt ist. Denk von mir, was du möchtest, doch mein Ziel besteht darin, die Macht des Ordens und seinen

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