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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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notwendige Größe für die Taten, die vor Euch liegen.«
    »Ihr würdet den Orden verlassen?«
    Abermals lachte sie, und der Laut ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Dabei lag das gar nicht am Lachen an sich; vielmehr war es die Leere, die darin mitschwang. »Ich habe den Orden längst verlassen. Lieber möchte ich Eure Beraterin in Arishaig sein als der Prügelknabe in Paranor. Versteht mich nicht falsch, Sen Dunsidan. Ich bin eine mächtige Zauberin. Mit dieser Gabe wurde ich geboren, und ich wurde ausgebildet, sie zu nutzen. Gewiss kann ich Shadea das Wasser reichen, obwohl sie es kaum für möglich hält. Ich hätte mich vielleicht sogar mit Grianne Ohmsford messen können. Für mich wünsche ich mir das Gleiche wie Ihr für Euch selbst - Anerkennung und Macht. Ihr werdet durch den Sieg der Föderation über die Freien an Euer Ziel gelangen. Ich an meines, indem ich Shadea als Ard Rhys ersetze. Zusammen werden wir beides leichter in die Tat umsetzen. Nehmt mein Angebot an.«
    Er sah sie an und sagte kein Wort. Hatte sie sich möglicherweise gegen ihn gewandt und war zu Shadeas Spion geworden? Könnte es sich um eine ausgeklügelte Scharade handeln, einen Plan, sich seiner zu entledigen? Aber nein, falls Shadea seinen Tod wünschte, würde es ihr keine Schwierigkeiten bereiten, dies zu erreichen. Dazu brauchte sie nicht einen so komplizierten Plan. Außerdem, welchen Nutzen würde Shadea aus seinem Tod ziehen? Ein anderes Mitglied des Rates würde seinen Platz einnehmen, und sie würde lediglich riskieren, die Föderation als Bündnispartner zu verlieren. Er konnte sich keinen Grund vorstellen, aus dem sie das anstreben sollte.
    Sen Dunsidan verschränkte die Arme vor der Brust. »Sehr wohl, Iridia. Ich nehme Euer Angebot an. Euer Rat wird mir höchst willkommen sein.« Er hielt einen Finger in die Höhe. »Aber ich hoffe, Ihr wollt kein Spiel mit mir treiben. Sollte ich das herausfinden, werde ich Euch ohne weitere Umstände töten lassen. Zwar mögt Ihr eine Druidin sein, dennoch seid Ihr trotzdem noch aus Fleisch und Blut.«
    Sie legte den Kopf leicht schief, als betrachte sie ein seltsames Tier. »Wer hat hier wem seine Dienste als Spion im Druidenlager angeboten? Wer hat wem den besten Weg gezeigt, wie er Grianne Ohmsford loswerden kann, ohne den Verdacht auf Euch selbst zu lenken? Wer brachte Euch die flüssige Nacht? Wer hat Euch bei jedem Schritt zur Seite gestanden? Nennt mir jemanden außer mir!« In dieser Herausforderung lang eine Kälte, die ihn davor zurückschrecken ließ, eine falsche Antwort zu geben. »Ihr habt Eure Meinung deutlich gemacht.« Er fühlte sich gefährlich nahe am Rande von etwas, das er weder verstand noch kontrollieren konnte. Warum erfüllte sie ihn mit solchem Unbehagen?
    »Ich werde in meinem Haus Räume für Euch herrichten lassen«, fügte er rasch hinzu, als er bemerkte, wie er vor sich hin starrte. Anscheinend hörte sie ihn gar nicht. Sie erhob sich und ging zur Tür. »Macht Euch keine Umstände. Ich werde mich selbst um ein Quartier bemühen. Das bin ich gewöhnt.« Dann drehte sie sich um. »Wenn Ihr mich braucht, werde ich da sein.«
    Damit zog sie den Mantel zusammen und war verschwunden. Wachen waren vor den Zimmertüren postiert, und Diener erledigten ihre Arbeiten weiter unten im Gang der Residenz des Premierministers, daher wartete das Moric, bis es allein in einem leeren Raum im hinteren Teil des Hauses war, ehe es Kleidung und Haut ablegte. Es hasste den Gestank von beidem und wollte möglichst schnell in die Abwasserkanäle zurück, wo es sich einige Tage lang versteckt hatte, während es diesen Menschen Dunsidan ausspähte. Nachdem es Kleidung und Haut ausgezogen hatte, faltete es sie zusammen und stopfte sie in einen Beutel unter seinem Mantel. Den Beutel hängte es sich um den schlanken Körper. Es würde sie bis zum nächsten Treffen nicht wieder tragen. Bis dahin hätte es sich vielleicht ein wenig an den Geruch gewöhnt. Seiner Verkleidung entledigt und frei aufzubrechen, stieg es aus dem Fenster. Zwar befand es sich im dritten Stockwerk, doch da es auf dem Hinweg schon heraufgeklettert war, hatte es auf dem Rückweg ebenfalls keine Probleme. Mit seinen Krallen hielt es sich wie eine Eidechse an den Steinen fest und krabbelte und rutschte nach unten, bis es wieder Boden unter den Füßen hatte. Nun huschte es durch die Schatten zum Rand des Anwesens und verschwand über die Mauer in der Nacht.
    Bereits seit einer Woche hielt es sich in der

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