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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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von den Gräben und Felsen entfernt, die den Elfen als Verstecke dienten. Wären sie ihrer Armee vorausgezogen und hätten ihre Aufgabe als Aufklärer ernst genommen, hätte man sich mit ihnen beschäftigen müssen. Pied hatte keine Ahnung, was in den Köpfen der Föderationskommandanten vorging. Vielleicht glaubten sie, die Elfen seien zu schlecht organisiert, um Widerstand zu leisten. Oder sie vermuteten ihren versprengten Gegner weiter im Norden. Möglicherweise meinten sie, die Elfen würden sich in Callahorn mit Verstärkungstruppen zusammenschließen.
    Oder sie dachten überhaupt nichts. Womöglich marschierten sie einfach vorwärts, weil sie nach so vielen Jahren selbst überrascht waren, dass die Pattsituation ein Ende gefunden hatte, und mussten sich erst einmal klar werden darüber, was das bedeutete. Pied blickte hinter sich zu dem alten Bogenschützen, den er ausgewählt hatte, um das Angriffssignal zu geben. Der Mann hatte den pfeifenden Pfeil schon aufgelegt. Er sah seinen Kommandanten an und gab mit seinem Nicken seine Bereitschaft zu verstehen. Pied atmete tief durch. Der Lärm der heranmarschierenden Armee dröhnte ihm in den Ohren. Die Stiefel wirbelten den Staub vom Hang auf, der die Luft mit einem leichten Dunst erfüllte. Speerspitzen funkelten im Sonnenlicht, und Husten und Rufe vertrieben endgültig die Stille der Morgendämmerung.
    Geduld,
mahnte er sich. Seine Hände schlössen sich fester um den Griff seines Schwertes.
Noch ein paar Sekunden.
    Er ließ die ersten zehn Reihen der Föderationsarmee aus der Schlucht marschieren, ehe er dem Bogenschützen hinter sich mit der Hand das Zeichen gab. Der Schütze ging auf ein Knie nieder, zog die Sehne zurück und schoss den Signalpfeil ab. Während der Pfeil durch die Luft sauste, erzeugte er ein Kreischen, das man über eine Entfernung von mehreren hundert Schritten hören konnte. Ohrenbetäubend schrillte es durch die Morgenluft.
    Sofort schössen die Elfenschützen von beiden Seiten der Kolonne ihre Salven auf die Föderationsarmee ab. Ein lautes Sirren wie das Brummen tausender Bienen übertönte das Pfeifen des Signalpfeils, und Pied zuckte zusammen. Aus ihren Positionen konnten die Schützen in drei Wellen nacheinander ihre Salven abfeuern und einen Hagel von Pfeilen auf den deckungslosen Feind herabregnen lassen. Schreie und Rufe gellten über den Hang zu Pied herauf. Zu Dutzenden wurden die Föderationssoldaten getroffen, wurden getötet oder verwundet, ehe sie überhaupt reagieren konnten. Als die Überlebenden begriffen, was vor sich ging, wandten sie sich in alle Richtungen gleichzeitig, eine Reaktion, die erneut Dutzende von Opfern forderte. In offenem Gelände überrascht hatten sie keine Chance, vor dem Angriff zu fliehen. Trotz Rüstung und Schilden waren sie verwundbar. Gleichgültig, wohin sie liefen oder was sie taten, die Geschosse fanden ihr Ziel.
    Schließlich brachte jemand Ordnung in die Überreste der Vorhuteinheiten und ließ die Bogenschützen in kleinen Formationen vorrücken, die von Soldaten verstärkt wurden, welche aus der Schlucht drängten - zu Hunderten strömten sie nun in ihren silberschwarzen Uniformen auf den flachen Hang.
    »Elessedil!«, stieß Pied Sanderling den Schlachtruf der Elfen aus, sprang aus seiner Deckung auf und riss den Arm in die Höhe. In einer dichten Linie stürmten die vorderen Reihen der Elfenjäger aus ihren Verstecken hinter der Erhebung, nahmen Pieds Schlachtruf auf und griffen die Föderation an. Die Südländer, die sich aufgeteilt hatten, um zu den Bogenschützen an den Flanken vorzustoßen, wurden abermals überrascht. Eins musste man ihnen lassen, mit geübter Schnelligkeit nahmen sie eine Defensivformation ein, doch waren die Reihen bereits zu stark gelichtet, und es klafften Lücken, die sich nicht rasch genug schließen ließen. Die Elfen drangen durch die vordere Linie bis ins Zentrum vor, überrannten die Föderationssoldaten, die sich ihnen in den "Weg stellten, und trieben die Armee zurück.
    Allerdings waren die Föderationssoldaten gut ausgebildet, und rasch formierten sie sich neu. Zunächst verlangsamten sie den Ansturm der Elfen, dann brachten sie ihn schließlich zum Stillstand. Sie vereinten sich mit den heranmarschierenden Reihen aus der Schlucht und brachten ihre Waffen zum Einsatz. Die vordersten Reihen gingen auf ein Knie und stemmten die Schäfte ihrer Speere in die verkrustete Erde, die hinteren Reihen legten ihre Speere über die Schultern der vorderen. Die

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