Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
einzigen Mann zu beschützen.
Drumundoon kehrte mit einem kleinen, nervös wirkenden Elf zurück, der ein schmales Gesicht hatte und dessen scharfer Blick ständig hin- und herschweifte.
»Hauptmann«, stellte sein Adjutant ihn vor, »das ist Whyl. Er dient seit über einem Jahr an der Front, als Kundschafter auf beiden Seiten der Linien und die meiste Zeit an Bord von Luftschiffen. Er kennt das Gelände besser als jeder andere. Ich glaube, er kann uns helfen.« Pied nickte. »Sag mir, was du über die Pässe weißt, die sich durch die prekkendorranische Anhöhe zu diesen Bergen ziehen. Gibt es viele?«
Der Elfenjäger zog die Schultern hoch und schob die dünnen Lippen vor. »Dutzende.«
»Wie viele davon könnte eine größere Streitmacht benutzen, die von Süden nach Norden will?«
»Drei, möglicherweise vier davon.« Sein Blick ging von Pied zu seinen Begleitern und wieder zurück. »Glaubt Ihr, sie werden uns abermals angreifen, Hauptmann?«
»Vielleicht. Wären sie dazu in der Lage, wenn sie wollten, was denkst du? Und welchen Weg würden sie wählen?«
Whyl dachte darüber nach. »Wenn sie nicht durch die Schlucht kommen, durch die sie sich gerade zurückgezogen haben, bleibt ihnen nur noch eine andere Möglichkeit übrig, die geeignet ist. Westlich von hier gibt es einen weiteren Einschnitt durch die Hügel. Er ist breit und flach und offen. Allerdings werden sie zwei oder drei Tage brauchen, bis sie ihn erreichen, hindurchmarschieren und hier eintreffen.«
»Im Westen«, wiederholte Pied und grübelte. »Im Osten gibt es nichts?«
Der Elf zuckte mit den Schultern. »Einen Weg, durch Buschland, Wald und flaches Gebiet. Ziemlich gefährlich. Durchsetzt mit Sümpfen und Schlucklöchern. Beginnt recht dicht am südlichen Rand, dort, wo die Zwerge und Grenzländer das östliche Plateau halten. Diese Route wäre mit großen Gefahren für sie verbunden.«
Für sie, aber vielleicht nicht für uns,
dachte Pied. In seinem Kopf nahm langsam ein Plan Gestalt an. Er nickte Whyl zu. »Du hast mir sehr geholfen. Jetzt kannst du zu deiner Einheit zurückkehren. Aber behalte zunächst für dich, worüber wir gesprochen haben. Sprich mit niemandem darüber.«
Der Elfenjäger nickte und eilte über das Gras davon, wobei er einige ängstliche Blicke zurückwarf. Entgegen seinem Versprechen würde er seinen Freunden erzählen, was hier besprochen worden war. Vor allem würde er ihnen berichten, dass ihr Kommandant einen weiteren Angriff erwartete, einen, der für die Elfen wohl kaum einen so guten Ausgang nehmen würde wie dieser. Die Nachricht würde rasch die Runde machen. Und dann würde Panik ausbrechen, wenn man sie nicht unterdrückte.
Pied wandte sich an Ti Auberen und Erris Crewer. »Versammelt die Verwundeten - alle, die nicht mehr kampffähig sind. Stellt ausreichend Männer ab, um diejenigen zu tragen, die nicht laufen können. Es sollten so wenige wie möglich sein, doch genug, damit sie ein paar Tage marschieren können. Sie sollen zum Rappahalladran aufbrechen und von dort zu den Dörfern des Duln. Dort finden sie gewiss Wagen, mit denen sie die Heimreise fortsetzen können. Mit ein bisschen Glück stoßen sie auf ein Luftschiff, das sie transportieren kann. Alle anderen sollen sich zum Marsch bereitmachen. Wir ziehen nach Osten zu diesem Pass, den Whyl erwähnt hat, dem unangenehmeren, der zur Stellung unserer Alliierten führt. Unsere beste Chance besteht darin, zu Vaden Wick zu stoßen, ehe der Feind uns findet. Unterwegs gibt es Deckung, so dass wir von den Luftschiffen der Föderation vielleicht nicht gesehen werden.«
»Hauptmann, wenn sie Luftschiffe auf die Suche nach uns schicken, ob nun das mit der Waffe oder nicht, werden wir so viele Männer nicht verstecken können«, meinte Erris Crewer ruhig.
Pied sah ihm in die Augen. »Macht schon, Leutnant. Innerhalb der nächsten Stunde sollen die Begräbnisse beendet werden und die Verwundeten nach Norden aufbrechen. Die Übrigen ziehen nach Osten. Wartet, nicht alle. Zwei Dutzend Männer sollen zurückbleiben und den Pass beobachten, für den Fall, dass die Föderation Kundschafter schickt. Der Gegner soll schließlich nicht sofort merken, dass wir verschwunden sind. Dazu brauchen wir nur ein paar Männer, davon wird sich der Feind täuschen lassen. Außerdem können sie die Zeit nutzen, um falsche Spuren zu legen. Den Pass sollen sie noch einen Tag halten, danach schließen sie zu uns auf. Gebt ihnen ein oder zwei Spurenleser mit. Und holt mir
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