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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vorderen Reihen Raum zum Rückzug erhielten. Viele von ihnen schafften es jedoch nicht. Die Erinnerung an die Niederlage auf der prekkendorranischen Anhöhe war den Elfen noch frisch in Erinnerung, und sie wurden von einer Mordlust getrieben, die ihnen nicht gestattete, den Kampf zu beenden, selbst als sie keine Gegner mehr fanden.
    »Signal zum Rückzug«, befahl Pied dem Bogenschützen neben sich und wechselte einen kurzen Blick mit Drumundoon.
    Der Bogenschütze befolgte den Befehl, drei Pfeile kreischten durch den Vormittagshimmel, und ihr Pfeifen vermischte sich mit dem Geschrei der Sterbenden unten auf dem Hang. Die Elfenjäger zogen sich widerwillig, blutverschmiert und mit dem Fieber der Schlacht in den Augen zurück und hinterließen ein Chaos aus Toten und blutigem Schlamm.
    Im Schatten der Schlucht verschwanden die letzten Soldaten der Föderation außer Sicht.

Sechs
    Dreißig Minuten später schaute Pied zusammen mit Ti Auberen und Erris Crewer von oben auf der Erhebung zu, wie seine Truppen das Schlachtfeld nach toten und verwundeten Elfen absuchten. Die Sonne stand im Zenit, es war fast Mittag, und in der heißen, reglosen Luft hing der Geruch von Blut und Tod. Fliegen umschwärmten die Leichen. Die Männer auf dem Hang atmeten durch den Mund. »Die Angelegenheit ist noch lange nicht beendet«, sagte Pied. »Nein«, stimmte Ti Auberen zu und blickte in die Hügel, als könnte er dort den Feind entdecken. Er war ein großer Mann, breit in den Schultern und schlank, und er trug das lange schwarze Haar zum Zopf zurückgebunden. »Aber sie werden sich einen anderen Weg suchen.«
    Pied nickte. »Sie formieren sich neu, holen Verstärkung und werden wiederkommen, doch nicht durch diese Schlucht. In diesen Bergen gibt es genug andere Wege, die allerdings schwieriger zu begehen sind. Sie werden einen finden und versuchen, uns in den Rücken zu fallen.«
    »Aber nächstes Mal werden sie uns nicht mehr unterschätzen«, fügte Auberen hinzu.
    Pied dachte darüber einen Moment lang nach, dann wandte er sich an Drumundoon, der an der Seite stand. »Drum, überprüfe doch bitte, ob wir jemanden haben, der diesen Landstrich und seine Pässe und Wege genau kennt.«
    Erfreut darüber, nicht mehr herumstehen zu müssen und dabei mühsam den Anblick der Toten und ihrer Bergung zu vermeiden, eilte Drumundoon davon. Pied hätte ihn am liebsten begleitet. »Was ist mit diesem Luftschiff?«, fragte Erris Crewer leise. »Das die Flotte zerstört hat?«
    Pied schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wie schwer wir es beschädigt haben. Wenn sie es wieder in die Luft bringen können, haben wir ein Problem. Wir können uns vom Boden aus nicht dagegen verteidigen, und aus der Luft nur sehr bedingt. Deshalb müssen wir hoffen, dass es noch nicht wieder einsatzbereit ist.« »Vielleicht setzen sie es bereits gegen Vaden Wick und die verbündeten Freien ein«, knurrte Auberen. »An ihrer Stelle würde ich das jedenfalls tun. Unsere Formation aufbrechen, uns in die Berge jagen und dann ganz gemütlich hetzen.«
    Pied bedachte diese Möglichkeit. Auberen mochte Recht haben. Es ergab Sinn, die Freien vollständig aus den Bergen zu vertreiben, ihre Verteidigungsstellungen zu zerschmettern und die prekkendorranische Anhöhe einzunehmen, ehe man sich mit den Elfen auseinander setzte, von denen die meisten sowieso längst in alle vier Himmelsrichtungen verstreut waren, sein Kommando nicht eingerechnet. Wie viel konnte seine kleine Truppe schließlich in diesem Spiel bewirken? Pied gab sich keinen Illusionen hin, was ihre Chancen anging. Vielleicht hatten sie diese Schlacht gewonnen und eine Armee der Föderation zurückgeschlagen. Doch die feindlichen Streitmächte waren riesig und nahe bei der Heimat, wo Verstärkung schnell zur Verfügung stand. Wenn die Föderation ernsthaft versuchte, die Elfen aufzustöbern und in Kämpfe zu verwickeln, wäre ihr der Erfolg sicher, und in diesem Fall war es mit den Elfen aus.
    Niedergeschlagen seufzte er. Den Krieg konnten sie nicht gewinnen, so wie die Lage aussah. Allenfalls konnten sie den Truppen, die sie verfolgten, so lange aus dem Weg gehen, bis sie sich mit ihren Verbündeten vereinigt hatten. Als Anführer der Elfen trug er dafür die Verantwortung. Es war eine große Aufgabe, und er bezweifelte, ob sie überhaupt durchführbar war, geschweige denn, ob es ihm als einem Hauptmann der Leibgarde gelingen würde, dessen vorrangige Pflicht noch vor zwei Tagen darin bestanden hatte, einen

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