Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
sich, wie sie bemerkte, ebenfalls auf Kampf einstellte, und legte ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen. »Gehen wir.« Zusammen mit ihm ging sie den Gang zurück, ohne ihn jedoch anzublicken, brachte seinen Protest mit einem leichten Drücken seiner Schulter zum Verstummen und dachte fieberhaft nach. Sie würde nicht aufgeben. Dazu stand zu viel auf dem Spiel. Aber sie sollte eine bessere Möglichkeit finden als den direkten Angriff auf sechs bewaffnete Gnomenjäger.
Nachdem sie um die Ecke gebogen und außer Sichtweite waren, fuhr sie zu Pen herum. »Keine Sorge, wir geben nicht gleich auf. Doch wir sollten uns einen Plan überlegen. Es hilft uns nicht weiter, wenn wir verwundet oder gar getötet werden - vor allem dir nicht. Du brauchst deine ganze Kraft, damit du in dieser anderen Welt am Leben bleibst.«
»Das schaffe ich schon«, erwiderte er.
Sie warf ihm einen harten Blick zu. »Eine Sache muss ich dir sagen, ehe es zu spät ist. Was du in der Verfemung erleben wirst, ist schlimmer als alles, das dir hier je begegnet ist. Du wirst allein sein, und ich habe keine Ahnung, wie du dich vor den Wesen schützen kannst, die dort eingesperrt sind. Aber ich kann dir helfen. Zwar bin ich nicht Ähren, doch wurde ich im Gebrauch der Druidenmagie ausgebildet. Wichtiger noch, ich habe die Elfensteine. Ich glaube, du solltest mich mitnehmen.«
Er schüttelte den Kopf. »Du weißt, das kann ich nicht.« »Ich weiß, dass du
denkst,
du könntest es nicht. Man hat dir gesagt, es wäre nicht möglich. Der König vom Silberfluss hat dich mehr als einmal in die falsche Richtung gelenkt. Du hast inzwischen schon Opfer bringen müssen, die du nicht erwartet hast. Welches Opfer könnte man diesmal von dir erwarten? Vielleicht kann ich irgendwie dazu beitragen, es zu verhindern.«
»Nein, Khyber«, sagte er entschlossen. Er presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. »Wenn du mitkommst - falls das möglich ist -, wird niemand je erfahren, was mit uns passiert ist, wenn ich scheitern sollte. Bleibst du jedoch hier, könntest du auch ohne mich weitermachen. Vielleicht findest du einen anderen und besseren Weg.«
Sie schnaubte. »Es gibt keinen anderen Weg. Das weißt du.« »Nein, weiß ich nicht. Ich weiß fast gar nichts. Und du auch nicht. Wir lernen immer noch, was möglich ist.« Er zögerte. »Aber eins weiß ich. Der Stab und ich sind auf eine Weise miteinander verbunden, die mir sagt, dass der König vom Silberfluss in diesem Falle Recht hat. Ich muss allein gehen. Niemandem ist es gestattet, mich zu begleiten.«
Daraufhin sah sie ihn böse an. »Du bist ein Sturkopf, Penderrin.« »Du musst es ja wissen, Khyber. Wer könnte sturer sein als du?« »Ich wünschte, du würdest deine Meinung ändern.« Sie verschränkte die Arme und wartete, dann nickte sie geheimnisvoll. »Bring dich nur nicht unnötig in Gefahr. Sei geduldig, wenn du auf etwas stößt, an dem du nicht vorbeikommst. Und werde nicht unbesonnen, Pen. Manchmal bist du das. Dort darfst du dir das nicht leisten.«
Sie erwartete eine Antwort von ihm. »Ich weiß«, sagte er. »Das sagst du jetzt, allerdings bin ich nicht sicher, ob du es auch so meinst.«
Wieder presste er die Lippen aufeinander. »Ich meine es so. Ich weiß, wie es sein wird. Es wird schrecklich werden. Dennoch muss ich mir immer wieder vor Augen halten, dass ich eine Chance habe, sonst hätte mich der König vom Silberfluss gar nicht erst dorthin geschickt. Vielleicht beschützt mich auch der Dunkelstab. Jedenfalls verspreche ich dir, vorsichtig zu sein, Khyber. Du solltest dir mehr Sorgen um dich selbst machen. Denn du wirst nicht viel besser dran sein als ich.«
Er hatte Recht. Sie würde allein im Druidenkeep zurückbleiben, ohne Ausweg. Für sie war die Sache genauso gefährlich wie für ihn. Das Thema verdrängte sie. An dem, was ihnen bevorstand, konnte niemand etwas ändern. »Bist du bereit?«
»Und du?«
»Ich weiß nicht.«
»Hast du einen Plan, Khyber?«
»Bleib einfach dicht bei mir.«
Mit Pen neben sich ging sie zur Biegung im Gang zurück, blieb jedoch noch außer Sicht der Gnomenjäger. Sie schaute in beide Richtungen, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren, dann beschwor sie mit Magie einen Lichtfunken, der nicht größer war als ein Glühwürmchen. Er flammte auf und tanzte auf ihrer Handfläche. Einen Augenblick hielt sie ihn, blickte Pen an, um sicherzugehen, dass er bereit war, dann trat sie in den Gang und warf den Funken in Richtung
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