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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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in wenigen Stunden die Morgendämmerung einsetzen. Sie hatte das starke Gefühl, dass sie ihre Aufgabe bis Sonnenaufgang erledigt haben mussten, wenn sie erfolgreich sein wollten. Sobald es hell wurde, waren sie gezwungen, sich zu verstecken. Bis es wieder dunkel wäre, würden alle im Keep von Pens Befreiung erfahren haben und nach ihm suchen. Das würde ihre Erfolgsaussichten erheblich schmälern. Nicht, dass ihre Chancen im Augenblick besonders groß waren. Sie versuchte, nicht so negativ zu denken, doch standen die Dinge so schlecht für sie, dass sie der Situation kaum Hoffnung abgewinnen konnte. Nun, ihre Chancen waren von Beginn an nicht sehr groß gewesen, und dennoch kamen sie beständig weiter voran, wenn auch langsam, und arbeiteten sich auf ihr Ziel zu.
    Sie hatten gute Freunde und starke Verbündete verloren, doch selbst das hatte sie nicht aufgehalten. Aus dieser Tatsache musste sie Mut schöpfen. Sie hatte einen weiten Weg seit den verbotenen Druidenstudien bei ihrem Onkel in Emberen zurückgelegt -und einen noch weiteren von ihrem vorherigen Leben als Elessedil-Prinzessin in Arborion. Jetzt konnte sie sich kaum mehr erinnern, wie es damals bei ihrer Familie gewesen war. Die Person, die sich damals so viel Sorgen gemacht hatte, nach dem Willen ihres Vaters oder ihres Bruders verheiratet zu werden, schien eine gänzlich andere gewesen zu sein. Von dieser Zeit hatte sie sich durch die Ereignisse der vergangenen Wochen so weit entfernt, dass es genauso gut nie hätte passiert sein können.
    Und niemals wieder passieren würde, betrachtete man ihre gegenwärtige Situation.
    Panik wallte in ihr auf, und Khyber versuchte, sie im Keim zu ersticken. Onkel Ähren hätte sie beruhigt, wäre er hier gewesen. Er hätte ihr geraten, nicht über den Augenblick hinauszudenken, sondern sich dem zu stellen, was ihr Angst bereitete und diese unter Kontrolle zu bringen. Genau das versuchte sie und isolierte die Quelle ihrer Angst, was zu einem Sieg darüber führte. Allerdings war es schwer, der Furcht einen Namen zu geben oder auch nur eine Gestalt darin zu erkennen. Sie war zu groß und zu formlos, um sie zu definieren, es handelte sich einfach um das Gefühl, zu klein, zu schwach und zu unerfahren zu sein, angesichts der Wogen von Macht und dunklen Absichten, die ihr entgegenschlugen. Khyber konnte sich wehren und kämpfen. Sie konnte alles versuchen, um sich von der Angst zu befreien. Doch am Ende würde diese über ihr zusammenschlagen.
    »Wir müssen weiter nach oben«, flüsterte Pen plötzlich, packte ihren Arm und riss sie aus dem dunklen Zauber.
    Bei der unerwarteten Berührung stockte ihr der Atem, dann nickte sie rasch, um den Schreck zu verbergen. »Weiter nach oben«, wiederholte sie. Sie blickte sich um und stellte überrascht fest, dass sie am Ende der Treppe angekommen waren. Der Korridor dehnte sich vor ihnen aus, eine Abfolge heller, von Fackeln erleuchteter und dunkler, im Schatten liegender Bereiche. Es herrschte eine lastende Stille. »Kannst du mir zeigen, wo?« Er zeigte diagonal nach oben in die Dunkelheit des Ganges, dann sah er sie erwartungsvoll an, und seine Augen leuchteten vor Aufregung. An die Gefahr verschwendete er keinen Gedanken - oder falls doch, ließ er sie jedenfalls außer Acht, denn zu sehr lockte es ihn, endlich die Aufgabe zu erfüllen, die ihm der König vom Silberfluss gestellt hatte. Bei dieser Erkenntnis musste sie innerlich lächeln, obwohl sie keine Miene verzog, während sie ihm ein Zeichen gab, er möge die Führung übernehmen.
    Schweigend und schnell gingen sie den Gang entlang und lauschten nach Stimmen und Schritten, hörten jedoch weder das eine noch das andere. Khyber machte sich erneut Sorgen darüber, wie sie den Dunkelstab zurückbekommen sollten, falls sie irgendwo auf Widerstand stießen. Sie konnte ihre kleine Druidenmagie einsetzen, wenn sie dazu gezwungen wäre, doch Verstohlenheit war ihr bester Verbündeter. Wenn sie das Zimmer der Ard Rhys erreichten, ohne entdeckt zu werden, hatten sie tatsächlich eine Chance, Pen in die Verfemung zu bringen, ob er nun wusste, wie man die Magie des Stabes beschwor oder nicht, denn diese Magie würde sich ihm enthüllen, sobald der rechte Zeitpunkt gekommen war. Dies lag in der Natur fast jeder Magie, und es gab keinen Grund, daran zu zweifeln, dass es in diesem Falle anders sein würde.
    Und vor allem viele Gründe zu hoffen, es möge sich so verhalten. Der erste Gang bog nach links in einen zweiten ab, und Pen, der

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