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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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bisher noch keine rechte Ahnung, wie ich die Magie des Dunkelstabs beschwören soll.«
    Khyber seufzte. »Das hört sich ganz schön kompliziert an in meinen Ohren. Welchen Teil betrachtest du als den leichten?«
    »Nein, nein, du hast mich falsch verstanden. Dadurch, dass ich jetzt frei bin, ist die Sache leichter geworden. Nun kann ich mir den Dunkelstab holen und in das Zimmer der Ard Rhys gehen - das schaffe ich bestimmt. Vor allem, wenn du mir dabei hilfst.« Er grinste über ihre verblüffte Miene. »Wirklich, ich schaffe das. Hör mir nur einen Moment zu. Beim Schnitzen des Dunkelstabs ist mit mir etwas geschehen. Vielleicht schon vorher, als der Baum mir seinen Ast schenkte und mir meine Finger nahm, aber ganz bestimmt, während ich die Runen in das Holz ritzte. Es wurde eine Art Verbindung hergestellt, ein Bund zwischen dem Stab und mir. Zunächst habe ich das gar nicht gemerkt. Oder ich erkannte es nicht. Inzwischen jedoch schon. Ich bin mit dem Dunkelstab auf ähnliche Weise verbunden wie mit den Teilen meines eigenen Körpers. Ich spüre seine Anwesenheit und wie er reagiert, wenn ich in Not bin oder bestimmte Dinge brauche.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht, Pen. Du redest über einen Holzstab …«
    »Ich weiß, wo er sich im Augenblick befindet«, schnitt er ihr das Wort ab. »Ich wusste es, sobald man ihn mir weggenommen hatte und mich nach hier unten gebracht hat. Die Runen hallen wie eine Stimme in meinem Kopf wider, sie rufen mich. Sie wollen, dass ich den Stab finde. Gleichgültig, wo die Druiden ihn auch verstecken, die Runen verraten mir, wo er ist. Immer. Ich muss bloß seiner Stimme folgen.«
    Sie wollte eine Bemerkung über die Verlässlichkeit von Stimmen im Kopf machen, doch zwang sie sich, das, was er ihr schilderte, als Wahrheit hinzunehmen. Zwischen dem Jungen und dem Stab musste eine besondere Beziehung bestehen, sonst hätte man schließlich Pen gar nicht losgeschickt, um ihn von der Insel des Tanequils zu holen. »Du könntest jetzt also direkt zu ihm finden?«, hakte sie nach. »Ja.«
    »Und dann mit ihm in das Schlafgemach der Ard Rhys gehen, wo sie in die Verfemung verschwunden ist, und herausbekommen, auf welche Weise du ihr folgen kannst?« Khyber umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und drückte es leicht. »Das klingt nur ganz und gar nicht leicht. Wir befinden uns im Inneren von Paranor, und jeder Druide des Keeps hält nach dir Ausschau - oder wird es zumindest bald tun. Wir haben hier keine Freunde, Penderrin. Keine Verbündeten, nur Feinde und potenzielle Feinde. Uns steht keinerlei nennenswerte Magie zur Verfügung. Ich kann die Elfensteine einsetzen, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen und entdeckt sind, doch dann sind wir vermutlich sowieso erledigt.«
    »Wir schaffen es, Khyber«, antwortete er leise.
    Sie starrte ihn an. »Du glaubst das tatsächlich«, sagte sie. Kopfschüttelnd seufzte sie. »Nun ja, was macht das schon aus? Wir sollten es wenigstens versuchen. Das hat man uns aufgetragen, und mehr brauchen wir nicht zu erledigen, ehe wir in unser Zuhause zurückkehren, das uns auch nicht mehr gehört.«
    Seine Begeisterung ließ schlagartig nach. »Meine Eltern! Was ist mit meinen Eltern? Haben die Druiden sie immer noch in ihrer Gewalt?« »Nein, nicht mehr. Deinen Eltern ist irgendwie die Flucht gelungen, sie sind verschwunden. Das hat mir der Druide erzählt, der mich zu deiner Zelle geführt hat. Um sie brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen.«
    Sein Lächeln war wieder da. »Dann wird es klappen. Ich weiß es.«
    Zu gern hätte sie ihn in seinem Optimismus bestätigt. Aber vor ihnen lag ein langer Weg, bis er Grianne Ohmsford erreicht und aus der Verfemung zurückgeholt hätte, und dabei durfte er sich keine Fehler erlauben, denn dann wären alle Bemühungen zum Scheitern verurteilt. Er sah die Dinge wie ein kleiner Junge, der glaubte, alles sei möglich und keine Sache zu groß für ihn. Sie wusste es hingegen besser. Sie hatte ein besseres Gefühl für das Machbare als er, und das hielt sie davor zurück, sich zu stark an magere Hoffnungen zu klammern.
    Sie ließ ihn los und steckte die Hände in die Taschen ihrer Robe. »Gut, unternehmen wir einen Versuch, Penderrin«, sagte sie. In Druidenroben gehüllt, mit versteckten Waffen und übergezogenen Kapuzen, die ihre Gesichter verbargen, stiegen sie die Steintreppe zu den oberen Stockwerken von Paranor hinauf. Falls Khyber die Position der Sterne richtig gedeutet hatte, würde

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