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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Dunkelheit.
    »Sehr dunkel hier unten«, verkündete der Ulk Bog ernst. Er griff in die Düsternis und holte eine Fackel hervor, hielt ihre pechüberzogene Spitze an eine der Fackeln, die im Korridor brannten, bis sie sich entzündete. Nun ließ er der Flamme noch einen Augenblick Zeit, um richtig aufzulodern, grinste Grianne an und ging wieder voraus.
    Sie folgte ihm ins Innere der Erde, Treppen hinunter, die nach jahrhundertelanger Nutzung abgetreten und von Feuchtigkeit erodiert waren, in Tiefen hinab, wo die Kälte bis ins Mark vordrang. Die Tunnel, durch die sie gingen, rochen nach altem Moder und rohem Metall, und manchmal sah sie etwas wie Frost auf den Steinen, doch handelte es sich dabei um Flechten, die einen eigenartigen hellen Schein abstrahlten. Weka Darts Fackel brannte stark rauchend und hinterließ einen charakteristischen Geruch, brachte Grianne zum Husten und zwang sie schließlich, durch den Ärmel ihres Hemdes zu atmen. In dem Tunnel bewegte sich die Luft nicht, und der Geruch des brennenden Pechs zog hinter ihnen her wie eine Fahne. Wenn irgendwer hier unten nach ihnen suchen würde, wäre es nicht schwierig, sie zu verfolgen, dachte sie.
    Weka Dart marschierte voran, als wären Verfolger kein Problem, schaute gelegentlich zu ihr zurück, um sich zu vergewissern, dass sie noch da war, so als fürchte er, sie in der Dunkelheit zu verlieren. Das war in der Tat keine unrealistische Sorge. Sie hatte bereits Schwierigkeiten, mit ihm mitzuhalten, obwohl er diesmal nicht, wie auf ihren vorherigen Wanderungen, hin- und herstreifte. Ihr Kopf schmerzte von Kälte und Rauch, sie zitterte und war erschöpft. Wenn sie nur etwas zu essen oder zu trinken gehabt hätte, doch war sie so erpicht darauf gewesen, aus dem Kerker herauszukommen, dass sie daran keinen Gedanken verschwendet hatte. Eigentlich hatte sie seit ihrer Ankunft in der Verfemung nicht mehr richtig getrunken und gegessen, und langsam machte es sich deutlich bemerkbar, wie viel Kraft sie verloren hatte.
    Die Zeit verstrich, und Grianne verlor jegliches Maß für sie, und die Wanderung durch die Tunnel unter dem Kraalreich dauerte an. Weka Dart wollte sie offensichtlich so schnell wie möglich durch das unterirdische Labyrinth bringen und machte keine Pause. Von Zeit zu Zeit nahm er eine frische Fackel aus einer Spalte, die sie nicht einmal bemerkt hätte, entzündete sie an der alten und ging weiter. Ihr Weg schlängelte sich über grob in den Stein gehauene Stufen nach unten, folgte schmalen, gewundenen Korridoren, in denen sie sich bücken mussten, und führte durch Höhlen mit Stalaktiten, von denen mineralreiches Wasser tropfte. Nach einer Weile wurde die Luft ein wenig wärmer, und Grianne hörte auf zu zittern. Zudem ging es wieder aufwärts; sie bewegten sich auf die Oberfläche zu.
    Aber dennoch war kein Ende der unterirdischen Gänge abzusehen. Schließlich, während sie eine weitere Höhle passierten, stolperte sie und stürzte. Sie blieb liegen, konnte nicht mehr klar sehen, ihre Muskeln schmerzten und waren zu müde, um sie wieder auf die Beine zu bringen.
    »Hast du dich verletzt, Straken?«, fragte Weka Dart und versuchte vergeblich, sie hochzuziehen.
    »Ich bin erschöpft«, antwortete sie. »Ich muss mich ausruhen.« Er schüttelte den Kopf. »Hier ist es nicht sicher.«
    »Ist mir gleichgültig. Ich muss mich ausruhen.«
    Sie kroch über den Höhlenboden zu einer breiteren Stelle im Gang, wo sie sich ausstrecken konnte. Sie atmete so schwer, dass ihr beängstigend heftiges Schnaufen in der Stille der Höhle widerhallte. Der Kopf drehte sich ihr, und sie fühlte sich, als habe sie alle Kraft verlassen.
    »Hast du etwas zu essen?«
    Er holte eine Knolle hervor, die sie aß, ohne sich wegen des seltsamen Geschmacks zu beschweren, dann nahm sie das Wasser, das er in einer Kalebasse unter seiner Kleidung trug. Sie kümmerte sich nicht mehr um die Herkunft der Nahrung, es interessierte sie nur noch, etwas zu essen zu haben und schlafen zu können. »Ich bin schon oft durch diese Höhlen gewandert«, sagte er und schaute in die Dunkelheit. Dann setzte er sich im Schneidersitz vor sie und klemmte die Fackel senkrecht zwischen zwei Steine. »Deshalb weiß ich, wo man die Fackeln findet, damit man unterwegs Licht hat. Die meisten habe ich selbst versteckt. Ich habe diese Gänge oft benutzt, um den Keep unbemerkt zu verlassen, als ich der Fänger von Tael Riverine war. Manchmal war Heimlichkeit geraten.«
    Achselzuckend fuhr er fort:

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