Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
antwortete Bellizen.
»Den sie wohl irgendwo in diesen Bergen zu finden hofften«, fügte Trefen Morys hinzu.
»Oder irgendwo dahinter.« Bellizen blickte Bek an. »Kannst du den Weg deines Sohnes von hier aus ebenso verfolgen, wie du es in Paranor getan hast?«
Bek schüttelte skeptisch den Kopf. Der Kampf hatte vor vielen Tagen stattgefunden, und Pen hatte den Ort vor zu langer Zeit verlassen. Er hielt sich nicht mehr in den Bergen auf; er war nicht einmal mehr in dieser Welt. Selbst in jenem Fall würde Beks Verbindung nur zu seinem Sohn bestehen, nicht zu jenen, die ihn begleiteten. Seine Magie würde ihm nicht erlauben, sie zu verfolgen, so wie es ihm mit Pen gelungen war.
Aber wenigstens musste er es versuchen.
»Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun«, sagte er, »solange wir nicht beabsichtigen, sie durch die Tunnel zu verfolgen. "Warum fliegen wir nicht auf die andere Seite der Berge und suchen nach einem Weg?«
Das taten sie, und Rue übernahm das Steuer von Trefen Morys, da sie niemandem außer sich selbst zutraute, bei so unvorhersagbaren Winden zu navigieren, bei denen ein Augenblick der Unachtsamkeit das Luftschiff an den Felswänden zerschellen lassen konnte. Sie behielt Bek bei sich in der Pilotenkanzel und schickte die jungen Druiden zu den vorderen Sammlern an Steuerbord und Backbord, um die Leinen bei schweren Turbulenzen von Hand zu bedienen. Unten war der Wind nicht so stark, der Weg in die Berge war klar. Die
Schnell und Sicher
segelte ungehindert durch die Schluchten zwischen den zerklüfteten Gipfeln, und gegen Mittag hatten sie ein Tal erreicht, das zwischen den Bergen des Klu-Gebirges lag. Während das Luftschiff in der Mitte über dem Tal schwebte, setzte Bek das Wunschlied ein, um nach einer Spur von Pen und seinen Gefährten zu suchen. Er hatte diesen Trick Vorjahren von seiner Schwester gelernt. Als Ilse-Hexe hatte sie das Wunschlied verwendet, um ihn aufzuspüren. Später auf der langen Rückreise hatte sie ihm gezeigt, wie. Jetzt wollte er versuchen, ob ihm das Gleiche gelingen würde.
Natürlich war es ein Spiel mit dem Feuer. Jede Anwendung seiner Magie würde Shadea und ihre Druiden auf ihn aufmerksam machen und ihnen ihren Aufenthaltsort verraten. Andererseits würden ihre Feinde vermutlich längst ahnen, wohin sie unterwegs waren und was sie vorhatten, also gab er eigentlich nicht besonders viel preis. Und falls sie entdeckt hatten, dass sich Pen in der Verfemung aufhielt, würden sie möglicherweise jegliches Interesse an Bek verlieren. Wie auch immer, ohne das Wunschlied wussten sie nicht, welchem Weg sie von hier folgen sollten. Bek schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können, sang und beschwor die Magie, langsam und glatt, wie ein Teppich, der über das Tal ausgebreitet wird, und suchte nach Spuren. Er fand mehrere, die über eine Woche alt waren, und keine, die er deutlich genug hätte identifizieren können. Niedergeschlagen erweiterte er sein Netz ein wenig und streckte es bis in die Gipfel vor sich aus, in die Höhen des Klu-Gebirges, das vor den riesigen Wäldern des Inkrim lag.
Dort, weit jenseits von allem, was er mit den Augen sehen konnte, fand er Spuren von seinem Sohn, winzige Signale im Äther. Aber die Spuren ähnelten nicht dem, was ihm bisher begegnet war, und einen Moment lang wollte er nicht glauben, was ihm das Wunschlied erzählte. Dennoch war er vollkommen überzeugt davon, dass es sich um Pens Hinterlassenschaften handelte, und daher konnte er die Fährte nicht ignorieren.
Er brach seine Bemühungen ab, das Wunschlied verstummte. Beks Atem wurde ruhiger, und er öffnete die Augen.
»Ich habe ihn gefunden«, sagte er. »Jedenfalls eine Spur von ihm. Tief in den Bergen vor uns, östlich.« Er zögerte und blickte Rue an. »Aber irgendetwas stimmt da nicht. Was ich gefunden habe, kam mir derartig unvertraut vor; so kannte ich Pen bisher nicht. Es war mit Magie verbunden.«
Sie starrte ihn an. »Magie? Wessen Magie?«
»Mit seiner eigenen.«
Rue schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Er verfügt über keine Magie. Er hat noch nie über Magie verfügt. Das wissen wir beide.« Er wich ihrem Blick nicht aus. »Trotzdem.«
»Du musst dich geirrt haben. Ganz bestimmt.«
Aus der Art, wie sie es sagte, wusste er, dass sie sich wünschte, er möge sich irren, da sie fürchtete, das Ohmsford-Erbe könnte am Ende doch auf ihren Sohn übergegangen sein. Er konnte ihre Gedanken spüren. Sie hatte geglaubt, Pen sei vor dem Einfluss des
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