Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
ihnen würde sich je aus diesen Verwicklungen befreien können. Bek versuchte, vernünftig mit ihr zu reden, doch hatte das wenig Sinn, solange ihr Sohn in solcher Gefahr schwebte und sie deswegen so wütend war, daher gab er bald auf und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung.
»Du hast genau das Richtige gemacht, indem du in Richtung Taupo Rough geflogen bist. Wenn man dem König vom Silberfluss glauben darf, besteht unsere größte Chance, Pen zu helfen, darin, seine Gefährten zu finden.«
Sie runzelte die Stirn. »Und,
darf man
ihm glauben, Bek? Darf man irgendwem glauben, der sich in Geheimniskrämerei hüllt? Den Druiden trauen wir schließlich auch nicht. Sollen wir dann einem Wesen wie dem König vom Silberfluss vertrauen?«
Bek zuckte mit den Achseln. »Ich denke, wir müssen. Pen hat ihm vertraut.«
»Wodurch dein Sohn in die Verfemung verschlagen wurde. Spricht für meine Ansicht.«
»Aber vielleicht müssen wir ihm jetzt auch vertrauen, damit wir ihn wieder herausbekommen. Welche andere Wahl haben wir schließlich? Sonst können wir Pen jedenfalls nicht erreichen.« »Ich verabscheue es!«, fauchte sie ihn an. »Ich verabscheue alles, was mit diesen Geheimniskrämern zu tun hat, ob sie nun aus der Feenwelt oder aus dem Druidenkeep stammen. Alles, was geschehen ist, hängt mit ihnen zusammen. Wir sind doch nur die Spielfiguren auf ihrem Brett!«
Er nickte. »Ich weiß, was wir sind. Immerhin sind wir denkende Spielfiguren, und am Ende treffen wir unsere eigenen Entscheidungen. Im Augenblick müssen wir der Richtung folgen, die wir eingeschlagen haben, und hoffen, dass wir dorthin gelangen, wo wir hinwollen. Und dieser Weg führt uns nach Taupo Rough.« Sie holte tief Luft und seufzte. »Also gut. Nach Taupo Rough.« Sie blickte aus dem Fenster ins graue Licht. »Die Dämmerung bricht an. Du hast über einen Tag geschlafen, aber wir sind weitergeflogen. Wir sollten das Dorf vor dem Morgen erreichen. Du legst dich wieder schlafen, solange du noch Zeit hast. Oder möchtest du zuerst etwas essen?«
Er entschied sich fürs Essen, und sie setzte sich zu ihm. Es ermutigte ihn, dass ihr Zorn allmählich abkühlte und sich ihre Laune besserte, und er widersprach nicht, als sie ihm nach dem Essen sagte, er solle sich wieder schlafen legen. Sie küsste ihn und sagte ihm, dass sie ihn liebe, und er sagte ihr das Gleiche. Mehr Worte waren nicht notwendig. Es genügte, es dabei zu belassen.
Dann überraschte es ihn, wie schnell und leicht er einschlafen konnte. Er war nicht einmal von allein aufgewacht, als Rue schließlich hereinkam und ihm sagte, sie hätten ihr Ziel fast erreicht. Sie half ihm, sich aufzusetzen und aufzustehen, und als er sich stark genug fühlte, half sie ihm beim Anziehen und dabei, auf Deck zu gehen. Noch herrschte Nacht, doch der erste Hauch der Dämmerung zeigte sich im Osten bereits entlang der Berge. Das Land, über das sie hinwegflogen, war kahl und öde, eine weite Ebene, die im Westen zu den ersten Hügeln anstieg und dann in der zerklüfteten Majestät des Charnalgebirges aufragten. Kleine Baumgruppen, winzige silberne Bachläufe und kleine Seen, die das Mondlicht reflektierten, hoben sich von dem ansonsten felsigen Gelände ab. Bek kannte das Land. Er hatte es einmal mit Rue erkundet. Doch nur wenige Expeditionen führten sie hierher, und seit Jahren war er nicht mehr hier gewesen.
Trefen Morys stand am Steuer und nickte ihm zu, als er in die Pilotenkanzel stieg. »Schön, dass es dir wieder besser geht«, begrüßte er Bek.
Bellizen kam von der Reling an Backbord und gesellte sich zu ihnen, ihr bleiches, ovales Gesicht leuchtete im Mondlicht. »Sind wir schon so nah, Rue?«
Rue Meridian nickte und sagte zu Bek: »Erzähl ihnen alles, was du mir erzählt hast. Sie müssen es aus deinem Munde hören.« Bek folgte ihrer Aufforderung, und seine Worte wurden vom leisen Rauschen des Windes begleitet. Die Nachtluft war kühl, die Welt riesig und dunkel. Er ließ nichts aus und berichtete auch, dass der König vom Silberfluss ihm gesagt habe, die Ard Rhys lebe und Pen könne sie erreichen.
Nachdem er geendet hatte, ergriff Bellizen das Wort. »Das klingt alles so unglaublich. Ein Junge soll die Ard Rhys zurückholen? Noch dazu ein Junge, der nicht über Magie oder spezielle Fähigkeiten verfügt?« Sie blickte Rue an. »Ich möchte nicht an seiner Entschlossenheit zweifeln, dennoch frage ich mich, aus welchem Grund er ausgewählt wurde.«
»Das frage ich mich ebenso«, meinte
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