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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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die Augen für einen Moment, um ihnen ein wenig Ruhe zu gönnen, und sofort war er eingeschlafen.

Dreizehn
    Als Bek Ohmsford erwachte, war er allein. Er lag in seinem Bett und starrte auf das gleiche Stück der Deckunterseite wie schon beim Einschlafen - Balken, raue Planken, Holzdübel und Eisennägel. Er fühlte das Schwanken des Luftschiffes, demnach waren sie in der Luft. Von draußen fiel graues, farbloses Licht herein. Es herrschte Abenddämmerung, dachte er. Oder ein neuer Tag begann. Daraufhin fragte er sich, wie viel Zeit verstrichen war und wie weit sie wohl gekommen waren.
    Eine Weile lang lag er reglos da und erlaubte sich, in Ruhe wach zu werden und zu erkunden, über wie viel Kraft er noch verfügte. An der Hüfte entdeckte er einen Verband, der die Messerwunde schützte, und auch seine Schulter war verbunden. Beide Verletzungen schmerzten, doch nicht stärker, als er es erwartet hätte. Arme und Beine konnte er ohne Schwierigkeiten bewegen, und es gelang ihm sogar, sich auf einen Ellbogen zu stützen, obwohl dies ein scharfes Stechen in seiner verwundeten Seite hervorrief. Also lehnte er sich wieder zurück. Er fühlte sich erheblich besser als zu dem Zeitpunkt, als er das Bewusstsein zum ersten Mal wiedererlangt hatte. Dennoch akzeptierte er, dass er längst nicht wieder voll bei Kräften war. Er griff nach dem Becher, den Bellizen neben sein Bett gestellt hatte, und trank einen großen Schluck. Das Wasser war süß und kühl, und es half ihm, den Schlaf aus seinem Kopf zu vertreiben. Wenn er sich Zeit ließe, würde er es schaffen, aufzustehen und an Deck zu gehen. Aber zuerst musste er aus dem Bett kommen und sich anziehen. Das würde nicht leicht werden. Er bemühte sich gerade, in eine sitzende Position zu gelangen, als die Tür seiner Kabine aufging und Rue hereinkam.
    »Was glaubst du, was du da machst?«, fauchte sie ihn an, lief zu ihm und drückte ihn zurück ins Bett. Ihr Gesicht zeigte gleichermaßen Sorge und Gereiztheit, doch wurde ihre Miene sofort milder, und sie beugte sich zu ihm herab und küsste ihn. »Ein bisschen Geduld. So weit bist du noch nicht.«
    »Ich fühle mich besser«, erwiderte er.
    »Offensichtlich. Aber wie du dich fühlst, sagt nicht unbedingt etwas über deinen tatsächlichen Zustand aus.« Sie setzte sich zu ihm ans Bett. »Hat Bellizen dir nicht erzählt, wie viel Sorgen wir uns gemacht haben? Über diese Messerwunde hast du mich angelogen. Sie war viel schlimmer, als du gesagt hast.«
    »Ich wollte einfach nur weg von Paranor. Da habe ich die Wunde nicht so ernst genommen.«
    »Wir hätten dich beinahe verloren, Bek.«
    Er lächelte. »So leicht wirst du mich bestimmt nicht los.« »Hoffentlich nicht.« Sie strich ihm mit einem Finger über die Wange. »Das würde ich nämlich auch nicht überstehen.« Abermals küsste sie ihn, und er erwiderte den Kuss und drückte sie an sich, obwohl seine Seite und seine Schulter dabei schmerzten. Nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, strich sie sich das kurz geschorene Haar zurück und schüttelte verzweifelt den Kopf. »Du gehst zu große Risiken ein, Bek Ohmsford. Du setzt zu viel aufs Spiel.«
    »Das habe ich vermutlich von dir gelernt«, antwortete er lachend. »Sei mal einen Moment lang ehrlich. Kennst du jemanden in dieser Welt, der größere Risiken eingeht als du?«
    Sie nickte und gestand ihm den Punkt zu. »Aber du fühlst dich besser, oder?« Kurz legte sie ihm die Hand auf die Stirn. »Das Fieber ist gesunken; du bist viel kühler. Vorher hast du richtig geglüht. Und du warst im Delirium. Hast dich herumgewälzt und über Dinge geredet, die niemand von uns verstanden hat. Du hast geträumt. Kannst du dich daran erinnern?«
    »Ich kann mich an das erinnern, was wichtig ist«, sagte er leise. Dann erzählte er ihr von seiner Vision und den Worten des Königs vom Silberfluss. Überrascht stellte er fest, dass sie weinte, nachdem er ihr von Pens Wechsel in die Verfemung erzählt hatte. Doch sofort danach wurde sie wütend und gab Grianne die Schuld. Ohne seine Schwester wäre das alles nicht passiert. Wieder einmal hatte Grianne sie in ihr Leben hereingezogen mit ihren Druidenmachenschaften und politischen Manövern und sie zu Gefangenen ihres Netzes aus Intrigen und Ränken gemacht. Vielleicht war sie heute nicht mehr die Ilse-Hexe, aber als Ard Rhys rief sie die gleiche Feindseligkeit hervor. Jeder, der mit ihr in Verbindung stand, ob nun durch Blutsverwandtschaft oder als Verbündeter, musste leiden. Keiner von

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