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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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allem, was Grianne oder der Druidenorden wollen.« Nun schob sie sich ihm in die Arme, zog ihn dicht an sich heran, legte die Wange an seine und brachte den Mund so nah an sein Ohr, dass er ihren Atem hören konnte.
    »Tut mir Leid, dass ich fragen musste«, flüsterte sie.
    »Das braucht es nicht. Du musst dich für nichts entschuldigen.« »Ich wünschte, der Große Rote wäre hier.«
    »Ich wünschte, Quentin wäre hier.«
    Aber ihr Bruder kreuzte irgendwo vor der Küste der Blauen Spalte und steuerte sein Luftschiff in Diensten desjenigen, der ihm das meiste gezahlt hatte, und Quentin Leah war seit zwei Jahren tot; er hatte sich nie ganz von den Wunden erholt, die ihm in Parkasia zugefügt worden waren. Bek dachte häufig an die beiden, und dann wünschte er sich, er könne die Zeit so weit zurückdrehen, dass sie alle noch einmal zusammen wären. Aber das Leben räumte einem in dieser Hinsicht keine zweite Chance ein. Das Leben trieb einen einfach vor sich her; niemals kehrte man dahin zurück, wo man einst gewesen war.
    »Es wird alles gut werden«, flüsterte er.
    Das hatte er schon einmal zu ihr gesagt, als er nicht sicher gewesen war, ob es stimmte. Diesmal verspürte er aus unerfindlichen Gründen eine absolute Gewissheit.

Fünfzehn
    Als Pyson Wence zu Ende gesprochen hatte, betrachtete Shadea a'Ru ihn, als studiere sie ein interessantes Insekt, warf kurz Traunt Rowan einen Blick zu, wandte daraufhin beiden den Rücken zu und schaute aus dem Fenster ins schwindende, nachmittägliche Licht. »Erzähl es mir noch einmal«, sagte sie leise. Es gelang ihr, den Zorn nicht in ihrer Stimme mitschwingen zu lassen, doch strahlte er von ihrem Körper aus wie Hitze von in der Sonne backender Erde im Hochsommer. Sie spürte die Beklommenheit der beiden Männer, dennoch ließ sie die beiden schmoren, während sich das Schweigen weiter ausdehnte. »Ich verstehe nicht ganz, was es bringen soll, wenn ich es noch einmal erzähle«, erwiderte Pyson Wence schließlich.
    Sie konnte sich vorstellen, wie er mit Traunt Rowan Blicke tauschte, konnte sich den Wechsel von Langeweile und Verachtung in seinen stechenden Augen vorstellen, während er ihren Rücken düster anstarrte. Sie konnte sich ausmalen, wie sich seine scharfen Gnomenzüge verzerrten, wie er die Augen zusammenkniff und den Mund verzog. Das hatte sie oft genug gesehen. Sie wusste, wann sie es zu erwarten hatte. Allein der Gedanke daran fachte ihren Zorn noch mehr an.
    »Ich möchte nur sichergehen, dass mir nichts entgangen ist«, sagte sie.
    Dabei blieb sie von ihnen abgewandt, damit sie ihr Gesicht nicht sehen konnten. Das Schweigen stellte sich wieder ein und zog sich abermals in die Länge, während sie darauf wartete, wer von den zweien als Nächster das Wort ergreifen würde. Bisher hatte nur Pyson geredet. Das war ungewöhnlich, denn sonst übernahm in der Regel Traunt Rowan das Sprechen für beide. Er war derjenige, der ruhig blieb, wenn er eine schlechte Nachricht zu überbringen oder eine unhaltbare Position zu verteidigen hatte. Er war der Gelassenere. Pyson war das Wiesel, der Verschlagene, der Drahtzieher, und vielleicht hatten sie beschlossen, dass seine Fähigkeiten ihnen in ihrer gegenwärtigen Klemme am besten dienen würden.
    Wenn sie nur ein Fünkchen Verstand besessen hätten, wäre ihnen bewusst gewesen, dass sie sich so nicht zu retten vermochten. Pyson räusperte sich. »Es bringt doch nichts, alles noch einmal durchzugehen …«
    »Erzähl es mir einfach!«, brüllte sie, fuhr nun herum und starrte ihn wütend an.
    Ihr muskulöser Körper war angespannt, als würde sie ihn im nächsten Moment attackieren. Pyson erbleichte angesichts ihrer Schärfe und ihrer Haltung; er erschlaffte unter ihrem Blick. Er wurde zu einem kleinen, unbedeutenden Niemand. Dennoch arbeitete sein Verstand schnell und flexibel, und er konnte innerhalb eines Augenblicks die Fassung wiedererlangen, daher zeigte sie keinerlei Mitgefühl und ließ sich durch nichts anmerken, ob er die nächsten Momente lebend überstehen würde.
    »Hast du deine Zunge verschluckt, Pyson?«, fauchte sie ihn an und trat einen Schritt auf ihn zu, woraufhin er zurückwich. »Ist diese Aufgabe zu schwierig für dich? Ich möchte es noch einmal hören, Pyson. Ich möchte, dass du mir alles noch einmal erzählst! Sofort!« »Lass ihn in Ruhe«, sagte Traunt Rowan und mischte sich nun zum ersten Mal ein.
    Sofort richtete sie ihren wütenden Blick auf ihn. »Ach, du möchtest also an seiner Stelle

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