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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Druiden.«

Sechszehn
    Als Traunt Rowan sie sich über die Schulter warf und aus dem Zimmer trug, war Khyber Elessedil nicht bewusstlos. Sie täuschte es lediglich vor, wie schon die meiste Zeit, nachdem Shadea sie hatte zu Boden sinken lassen. In Wirklichkeit war sie hellwach. Das war ein Trick der Elementarmagie, den sie von Ähren gelernt hatte. Wenn sie zu starke Schmerzen litt, gleichgültig aus welchem Grund, konnte sie sich von ihren Qualen trennen. Dabei war sie in der Lage, ihren Körper regelrecht zu verlassen; sie löste ihr emotionales von ihrem körperlichen Ich. Diesen Zustand konnte sie nicht lange aufrecht erhalten, nur jeweils für ein paar Minuten. Solange der Trick funktionierte, wirkte sie schlafend oder ohnmächtig. In der Vergangenheit war sie manchmal damit gescheitert, weil sie sich in ihrer Konzentration stören ließ. Diesmal hatte sie jedoch allen Grund, sich von nichts ablenken zu lassen - dafür sorgte allein der heftige Schmerz, den Shadea ihr zugefügt hatte.
    Als sie nun bewusstlos zu sein schien und Shadea das Interesse an ihr verloren hatte, schlüpfte sie in ihren gefolterten Körper zurück und hoffte, die Druiden seien zu beschäftigt, um sich weiter mit ihr zu befassen. Sie belauschte sie aufmerksam. Hörte genau zu. Manchmal konnte sie ihr Gespräch nicht verstehen, einfach weil sie zu leise sprachen. Doch das Wesentliche bekam sie mit, insbesondere den Teil, in dem sie entschieden, sich ihrer zu entledigen.
    Danach konnte sie nur noch an eines denken:
Die wollen mich umbringen.
    Sie musste etwas unternehmen, um ihr Leben zu retten - irgendetwas -, doch hatte sie keine Ahnung, was das sein könnte. Sie hatte keine Waffen zur Verfügung, auch die Elfensteine nicht, und sie war geschwächt von Schmerz und Angst. Die Tortur durch Shadeas Hände hatte zwar nicht zu Knochenbrüchen geführt, doch immerhin zu einer körperlich und seelisch spürbaren Erschöpfung. Sie hatte sich selbst für zäher gehalten; Shadea hatte sie in dieser Hinsicht ganz richtig eingeschätzt. Es war eine ernüchternde Erfahrung festzustellen, wie sehr sich Khyber in sich selbst getäuscht hatte. Schlaff hing sie über Traunt Rowans Schulter und hielt die Augen geschlossen, während ihre Gedanken rasten. Sie hörte den Atem des großen Druiden, der sie schleppte. Sie hörte Pyson Wence, der neben ihnen ging, da sich sein Gang ein wenig von dem seines Gefährten unterschied. Sie waren nur zu zweit; vermutlich würde sie eine bessere Chance nicht mehr erhalten. Aber sie wusste auch, die kleine Anzahl von Gegnern allein garantierte ihre Rettung nicht. Vor allem, weil sie keine Ahnung hatte, wie sie sich befreien sollte, und im Augenblick musste sie schon alle Kraft aufwenden, nur um nicht in Panik auszubrechen.
    Seit man sie vor zwei Tagen im Zimmer der Ard Rhys überwältigt hatte, war sie in einer Zelle in den Tiefen des Keeps eingesperrt gewesen. Penderrin war durch die Magie des Dunkelstabs in die Verfemung gewechselt, und als die Druiden erkannten, dass sie allein war, wollten sie von ihr erfahren, wo er sich befand. Sie täuschte Unwissenheit vor, als verwirre sie sein Verschwinden ebenso sehr wie ihre Feinde. Sie hatte den Druiden falsche Erklärungen geliefert, von denen sie sich allzu bereitwillig hatten täuschen lassen, doch irgendwann hatte es dazu kommen müssen, dass sie ihr Netz von Ausflüchten durchschauen würden. Sie hatten sie weder gefoltert noch sonst wie misshandelt, um herauszufinden, ob sie log, und das hatte sie überrascht. Den Grund dafür hatte sie inzwischen begriffen; man hatte das für Shadea a'Ru aufgehoben. Sie hatten Khyber lediglich für jemanden geschont, der sich darauf verstand, auf höchst effektive "Weise zu foltern. Noch immer von Schmerzen geplagt und gedemütigt durch ihren Zusammenbruch, war sie sicher, dass sie der Zauberin alles verraten hätte, was diese auch immer von ihr hätte wissen wollen. Tatsächlich hatte sie mehr als genug gesagt. Shadea wusste nun, dass Pen in der Verfemung war und dort nach der Ard Rhys suchte. Und falls der Junge seine Tante fand, würden sie mit der Hilfe des Dunkelstabs in die Gemächer der Ard Rhys zurückkehren. Shadea würde sie dort erwarten. Der Schaden durch den Kampf vor zwei Tagen war inzwischen repariert worden. Es wäre leicht, den Raum zu versiegeln. Nachdem das erledigt war, konnte Shadea ein Triagenel erzeugen.
    Selbst eine Druidenschülerin wie Khyber begriff, worum es sich bei einem Triagenel handelte. Jeder

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