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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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schnaufend die Gnomenjäger.
    Sie gelangte kurz vor ihnen in die Feuerkammer und kam mit solcher Geschwindigkeit aus der Dunkelheit, dass sie gegen das Geländer des Rundgangs krachte, der die Grube umgab. Sie fing sich gerade noch rechtzeitig, war dem Feuer jedoch schon sehr nah und spürte, wie ihr Haar versengt wurde und ihre Lungen brannten. Rasch drückte sie sich vom Geländer ab und taumelte über den Laufsteg. Die Feuergrube gähnte auf der einen Seite, ein tiefer, glühender Schlund, in dem das Magma der Erde wild brodelte, die unterirdische Quelle, aus welcher der Keep mit Wärme gespeist wurde. Obwohl das Feuer gedämpft und die Klappen zur Kammer weit geöffnet waren, herrschte hier nahezu unerträgliche Hitze. Hektisch suchte sie nach einem Ausweg. In den Wänden der Kammer befanden sich mehrere Türen, und auf der anderen Seite der Grube führte eine Treppe zu einer weiteren Tür. Alle waren jedoch geschlossen. Sie eilte zur ersten Tür und versuchte, sie zu öffnen. Doch die Tür gab nicht nach.
    Hinter ihr taumelten die Gnomenjäger in die Kammer und entdeckten Khyber. Einen Augenblick lang zögerten sie, dann teilten sie sich auf: Einer wählte die eine Richtung, der zweite die andere auf dem Rundgang. So nahmen sie Khyber in die Zange. Rasch rannte sie zur nächsten Tür und zog am Griff. Diese war ebenfalls verschlossen. Wegen der Hitze des Feuers und durch den Blutverlust wurde ihr schwindelig. Auf dem Rücken spürte sie die klebrige Feuchtigkeit des Blutes. Ihre Kräfte schwanden.
    Sie drohte ohnmächtig zu werden.
    Nun stellte sie sich mit dem Rücken zur Wand der Kammer, griff nach hinten und zog den Dolch aus der Wunde. Der Schmerz war unerträglich, trotzdem gelang es ihr, nicht zusammenzubrechen. Sie musste hier heraus, musste durch eine der Türen kommen. Noch während sie das dachte, begriff sie jedoch, dass es zu spät war. Die Gnomen würden ja sehen, wohin sie verschwand, und ihr folgen. Ihnen blieb keine andere Wahl; auf keinen Fall durften sie es sich leisten, die Flüchtige entkommen zu lassen. Ihren Druidenmeistern zu erklären, dass sie das Elfenmädchen hatten fliehen lassen, würde sie ohne Frage das Leben kosten. Das wussten sie. Deshalb würden die Häscher sie verfolgen, bis entweder sie selbst oder ihr Opfer tot waren.
    Verzweiflung durchfuhr sie. Es gab keinen Ausweg. Den Gnomen war sie nicht gewachsen. Sie konnte sich kaum bewegen; ihre zunehmende Schwäche paarte sich nun noch mit Schwindelgefühl und einer gewissen Orientierungslosigkeit.
    Dennoch: Sie war die Einzige, die über das Triagenel Bescheid wusste. Sie war die Einzige, die Pen und Grianne Ohmsford vor der Gefahr warnen konnte.
    Mit Mühe richtete sie sich auf. Sie hatte ihre Magie. Und den Dolch.
Lass mich nur nicht scheitern.
    So schnell sie konnte eilte sie zu der Treppe, die nach oben zu einer weiteren Tür führte, und mit ihren Worten und Gebärden bildete sie Ranken aus Magie wie unsichtbare Fäden. Als sie die Stufen erreichte, täuschte sie vor zu stolpern - eine Finte, die nur teilweise gespielt war -, taumelte und streckte die Arme nach Halt aus. Als sie sich wieder aufrichtete und weiterging, ließ sie den Dolch auf der sechsten Stufe liegen, auf Kopfhöhe, mit der Spitze nach außen, hinten an der Setzstufe, wo er von dem herbeilaufenden Gnom hinter ihr nicht sofort gesehen werden konnte. Ein Dutzend Schritte weiter drehte sie sich zu ihrem Gegner um, den Rücken zur Wand, und wartete, während er auf sie zukam. Seine Klingen glänzten bösartig im Licht der Feuergrube.
Näher.
    Als er auf einer Höhe mit dem Dolch war, schlug sie die Hände mit einer scharfen Bewegung gegen ihre Seiten, und die Ranken der Magie, die sie heimlich gewoben hatte, ließen den Dolch von der Stufe in die Kehle des Gnomen fliegen. Der Stich genügte nicht, um den Gegner zu töten, doch schockiert taumelte der Gnom ans Geländer, ließ beide Waffen fallen und umklammerte die Wunde. Sie stürzte sich auf ihn, riss seinen eigenen Dolch hoch und rammte ihm die Waffe in die ungeschützte Brust, danach stieß sie ihm den Ellbogen mit solcher Wucht ins Gesicht, dass er rückwärts über das Geländer des Rundgangs stürzte und verschwand.
    Sie stützte sich am Metall ab und starrte keuchend in die Grube. Einer blieb noch.
    Als sie sich aufrichtete, stand dieser letzte Gnom geduckt ein Dutzend Schritte entfernt und beobachtete sie. Über die Feuergrube hinweg starrten sie sich an und schätzten sich gegenseitig ein. Da er den

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