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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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entgehen zu lassen. In dieser Weise war sie stets ehrgeizig gewesen; und ihre Entscheidungen traf sie immer auf Basis der Vernunft. Er glaubte, der Ehe mit Kellen habe es an der Leidenschaft gefehlt, die zwischen ihm und Arling vorhanden gewesen war, doch möglicherweise täuschte ihn seine Wahrnehmung und beruhte hauptsächlich auf Wunschdenken. Arling hatte ihn verlassen, um ihren Cousin, den König, zu heiraten, und das machte es ihm schwer, die Sache kühl und nüchtern zu betrachten.
    Aber sie hatte ihn nicht ganz im Stich gelassen. Sie blieb seine Freundin und sorgte dafür, dass er zum Hauptmann der Leibgarde ernannt wurde, wodurch auch seine Karriere steil nach oben führte. Diese Geste betrachtete er als das, was sie war, dennoch erhob er keine Einwände dagegen. Über die Jahre hinweg hatte sie die Gewohnheit entwickelt, sich in schwierigen Situationen auf seinen Rat zu verlassen, den sie heimlich suchte. Kellen durfte niemals davon erfahren. Dadurch enthüllte sie, dass sie dem Urteilsvermögen ihres Gemahls nicht auf ganzer Linie traute. Diese Einstellung teilte auch Pied, obwohl beide dem König treu ergeben waren. Arling hatte sich niemals auf Intrigen oder Manipulationen eingelassen, die den Thron gefährdeten, aber sie ließ es sich nicht nehmen, Kellens impulsives Wesen zu bremsen oder schlecht durchdachte Pläne neu zu gestalten, wenn klar war, dass sie möglicherweise eine Katastrophe nach sich ziehen würden. Und Pied war in den meisten Fällen ihr williger Verbündeter.
    Es war eine eigenartige Verbindung, welche die drei hatten, das Produkt verschiedener Lebensläufe, die so eng miteinander verwoben waren, dass man die einzelnen Fäden nicht mehr voneinander trennen konnte. Jeder akzeptierte die Rolle, die ihm zugeteilt war, und die Rolle der anderen. Aber die Verwicklungen der Gefühle bereiteten Pied Schwierigkeiten, und vermutlich ebenso Arling und dem König. Natürlich hätte er es lieber gesehen, wenn die Geschichte einen anderen Ausgang genommen hätte, aber diese Möglichkeit hatte nie in Aussicht gestanden.
    Bis jetzt. Nun fragte er sich, ob das Ende vielleicht doch umgeschrieben würde. Sähe Arling ihn nach Kellens Tod in einem anderen Licht? Waren die Gefühle, die sie einst für ihn gehegt hatte, noch immer vorhanden? Es war ihm kaum möglich, darüber nachzudenken, ohne innerlich zu verkrampfen. Diese Gedanken erschienen ihm wie Verrat. Arling würde es vermutlich ähnlich sehen.
    Wer war für die Sicherheit des Königs verantwortlich, wenn nicht der Hauptmann der Leibgarde?
    Ti Auberen tauchte aus dem Dunst auf, ging neben ihm in die Hocke, beugte die hoch gewachsene Gestalt zu ihm vor und wischte sich den Regen aus den Augen. »Hauptmann, die Armee ist angekommen. In einer halben Stunde ist auch die Nachhut eingetroffen, und dann sind wir bereit zum Weiterziehen. Wie lauten die Befehle?«
    Er blickte zu dem großen Mann hoch, und seine Gedanken an Arling verflogen im Nebel. »Holt bitte Troon herüber.«
    Die Fährtensucherin kam sofort und ließ sich neben ihm nieder. Sie kannten sich fast ihr ganzes Leben lang, sie waren schon Freunde gewesen, ehe sie zu den Elfenjägern gingen, ehe er zu ihrem Kommandanten geworden war.
    Troon schenkte ihm erneut ein kurzes, bezauberndes Lächeln, das er erwiderte. Auf diese Weise hatten sie stets die Tiefe ihrer Beziehung ausgedrückt. »Wir müssen die Linien der Föderation durchbrechen, um die Freien auf der Anhöhe zu erreichen«, sagte er. »Gibt es eine Stelle, an der uns das gelingen könnte?«
    Sie dachte nach. »Durchzubrechen ist nicht das Problem; eher, auf die Anhöhe zu gelangen. In den Befestigungen der Freien gibt es ein Tor an einem Graben, der im Westen von der Höhe nach unten führt. Dieses Tor ist wohl die beste Möglichkeit. Aber es ist von Föderationssoldaten umstellt, die einen Ausbruch verhindern sollen.« »Sie glauben, Vaden Wick könnte sein Heil in der Flucht suchen?« »Ich weiß nicht. Vielleicht glauben sie, er könnte angreifen.« Pied grinste. »Das würde ihm ähnlich sehen. Kannst du dich durch die Föderationslinien schleichen und zu den Befestigungen gelangen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Darf ich es nachts versuchen?« Er nickte. Am Glitzern ihrer Augen konnte er ablesen, wie sehr ihr die Herausforderung gefiel. »Sag Vaden Wick, wir werden morgen früh bei Sonnenaufgang den Versuch unternehmen, zu ihm durchzubrechen. Es würde uns sehr helfen, wenn er ein Ablenkungsmanöver startete, das die

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