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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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zu hinterlassen. Nach einer Weile begann Hatik, sich alle paar Schritte umzudrehen.
    „Was ist los?“, hörte er Aron in seinen Gedanken fragen.
    „Kann ich dir nicht sagen, aber ich fühle mich beobachtet …“
    Die Männer blieben stehen. Rücken an Rücken bildeten sie ein Dreieck.
    „Da!“ Hatik zeigte in den Wald. „Da ist er. Meine Güte, der kann sich ja fast komplett unsichtbar machen – optisch und energetisch!“
    Die beiden anderen schauten angestrengt in die angegebene Richtung, doch erst, als sich das Tier bewegte, konnten sie seine Anwesenheit mehr ahnen als sehen. Es verschmolz völlig mit dem Hintergrund.
    „Wie groß wird der wohl sein?“ Safi versuchte es mit Schätzen. „So zehn bis zwölf Meter lang?“
    Hatik nickte. „Aber nur, wenn du den Schwanz nicht mitrechnest. Mann, der sieht ja ungewöhnlich aus. Guckt euch nur die seltsame Quaste am Schwanzende an. Hoffentlich lohnt sich die Mühe. Wir müssen unbedingt ein paar Stämme zwischen uns und ihm lassen. Ich möchte nämlich nicht vom Feueratem überrascht werden.“
    Es wurde immer heißer. Dem Sonnenstand nach waren es die Mittagsstunden. Nun suchten sie schon eine kleine Ewigkeit erfolglos das Gelege. Der Drache saß ihnen dabei regelrecht im Nacken. Manchmal verriet ein leichtes Flimmern in der Luft, dass sich das Tier wieder etwas bewegt hatte. Hatik wurde langsam sauer.
    „Jetzt locke ich ihn aus der Reserve, sonst schleichen wir morgen noch umeinander herum.“
    Hatik wandte sich um und ging vorsichtig genau auf das Tier zu. Sein Schuppenpanzer begann, in allen Farben zu schillern und die gelben Augen blitzen gefährlich. Dann stieß er ohne Vorwarnung den Drachenschrei aus. Seine Freunde krümmten sich und hielten sich die Ohren zu. Der fremde Drache gab sein Versteckspiel auf. Irritiert blieb er auf der Stelle hocken und fixierte aus grünen Augen den kleinen Angreifer, der unbeirrt näher kam. Nach ein paar Schritten blieb auch Hatik stehen. Er begann telepathische Kontaktversuche mit seinem Gegenüber. Aron und Safi hatten das Gefühl, dass die beiden tatsächlich miteinander kommunizierten. Dann hörten sie Hatiks Stimme in ihren Gedanken. Bleibt hier und beobachtet die Gegend. Ich gehe mit ihm die Gelegereste holen. Macht euch keine Sorgen. Ich bin nicht in Gefahr.
    Der Drache wandte sich zum Gehen und Hatik folgte ihm.
    „Na, wenn das nur gut geht.“ Safi war beunruhigt. „Ich habe Angst, dass er ihn in eine Falle führt.“
    Auch Aron war nicht ganz wohl dabei, den Freund einfach so ziehen zu lassen. „Ich denke, Hatik hat mehr Magie in sich, als die ganzen Drachen aus dieser Gegend. Er wird im Ernstfall schon mit ihnen fertig werden.“
    Doch langsam wurde es Abend und der Tarronn war immer noch nicht zurück. Die beiden Atlan wurden zunehmend unruhiger. Da hörten sie in der Ferne ein Rascheln und Schleifen. Bald konnten sie den welligen Rücken des Drachen erkennen, der sich langsam und voll sichtbar näherte. Noch bevor sie erschrecken konnten, sahen sie auch Hatik, der, mit Schalenresten beladen, neben dem Tier herging. Auf einer kleinen Lichtung trafen sie mit den Wartenden zusammen. Hatik lud seine Last ab und bedeckte den Boden damit. „Er wird hier bei uns wachen, bis ich mit den Schalen fertig bin. Hier soll es große Raubtiere geben. Er hält es für sicherer, wenn er da bleibt.“
    „Dafür sind wir ihm sehr dankbar. In der Dunkelheit wären wir bestimmt ein gutes Ziel, wenn du wehrlos am Boden liegst.“ Safi atmete auf. Von nahem betrachtet, sah der Drache noch furchteinflößender aus, als aus der Ferne. Riesige Augen unter dicken Brauenwülsten, fleischige, schlangenartige Fortsätze um das Gesicht herum und die feuerrote Farbe, die er im Augenblick angenommen hatte, ließen ihn gefährlich und imposant zugleich erscheinen. Die obligatorischen vier Hörner auf dem Kopf waren spitz und geschwungen nach hinten gerichtet. Er saß neben Hatik und beobachtet sehr genau, wie die Schalen in dessen Panzer verschwanden. Wahrscheinlich konnte er sogar Hatiks Schmerzen fühlen, denn plötzlich hob er sacht seine vordere Klaue und legte sie wie einen Käfig über Hatik Brust, dabei ringelte er seinen langen schuppigen Schwanz um die kleine Gruppe der fremden Wesen, die er nie zuvor gesehen hatte, die aber als Freunde gekommen waren, zusammen. Sacht speiste er Energie in den Körper des Drakonat, der sofort viel ruhiger atmen konnte. Endlich war der Vorgang abgeschlossen, Hatik stand auf und berührte die

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