Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
Vom Netzwerk:
huschte und er die telepathische Stimme seines Vaters hörte: Der Schlamm reicht nicht überall bis zum Boden. Irgendwo da unten müssen ein paar Enklaven von sauberem Wasser sein.
    Hatik folgte ihm in die Tiefe. Tatsächlich, an zwei Stellen waren unter der Schlammdecke Zonen mit sauberem Wasser, in die sich erstaunlich viele Fische gerettet hatten. Hatik tauchte noch einmal auf und atmete tief ein. Dann hob er gemeinsam mit Horus die Schlammdecke an und drückte sie in den Sog des Filters. Talos und Solon staunten nicht schlecht, als sie plötzlich im Minutentakt die Patronen tauschen mussten. Die Methode bewährte sich, die beiden Schwimmer tauchten vorsichtig weiter und hoben ganze Schichten vom Grund des Sees ab. Bald waren nur noch Reste übrig, die träge dahin zogen und irgendwann im Ablauf des Sees verschwanden. Hatik fühlte sich schon eine ganze Weile beobachtet, als ihm Horus plötzlich auf die Schulter tippte und hinter ihn zeigte. Vorsichtig drehte sich Hatik um. Ein freudiger Schreck durchfuhr ihn. Im trüben Wasser war der Umriss eines großen Fisches zu erkennen, der jede seiner Bewegungen genau zu beobachten schien. „Ach, da ist ja mein alter Freund. Schön, dass es dir gut geht. Na, nun kannst du wieder schwimmen, wohin du möchtest. Machs gut.“
    „Du unterhältst dich mit einem Fisch?“ Horus schaute etwas skeptisch.
    „Aber klar, das ist mein erster Trainingspartner als Drakonat gewesen. Ich hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, ihn in den Topf zu stecken, als ich ihn endlich gefangen hatte. Jetzt wollte er mich einfach nur begrüßen. Hoffentlich entgeht er noch lange den Angeln. Es wäre schade um den alten Knaben. Aber lass uns wieder auftauchen, mir geht langsam der Sauerstoff aus.“
    Als sie wieder aus dem See stiegen, fragte Hatik: „Du kannst wohl ewig unter Wasser bleiben?“
    „Nein, nein, das täuscht. Nach dreißig Minuten ist auch bei mir Schluss. Länger funktioniert die Umwandlung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff durch meinen Energiemantel nicht.“
    „Ach, ich dachte schon es sei eine Täuschung, dass dein Leuchten immer matter wurde. Ist diese Energie technisch erzeugt oder reine Bioenergie?“
    Horus wiegte den Kopf. „Sowohl als auch. Ich kann einen Energiemantel ohne jede Technik erzeugen, der hält aber nur fünf Minuten und kostet mich extrem viel Kraft oder aber ich verstärke ihn durch meinen hellen Overall. Der Stoff ist innerlich mit diversen Schaltkreisen gewebt und damit erreiche ich rund dreißig Minuten ohne große Kraftanstrengungen. Ich muss die Schaltkreise nur biologisch initiieren.“
    „Tolle Technik, aber ich glaube, ich komme im Wasser auch so ganz gut zurecht.“ Hatik legte seinen Schuppenpanzer ab.
    Horus lachte. „Das wäre ja auch seltsam, wenn ein Drakonat solche Spielereien betreiben müsste. Zumal mir Neri ganz nebenbei gesteckt hat, dass du sogar in Stein verschwinden kannst. Da muss ich mehr als Normaltechnik einsetzen, wenn ich das erreichen will.“
    Hatik zuckte mit den Schultern. „Das ist übrigens das Prinzip der Atlan: jeder nach seinen Fähigkeiten. Man muss bloß erst mal rausholen, was drin steckt.“ Hatik streifte noch schnell sein Hemd über, als Horus ihm auf die Schulter klopfte: „Zu dem Thema haben mir deine Freunde ganze Arien gesungen. Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?“
    „Jawohl – es ging fix“, antwortete Hatik mit dem breitesten Grinsen, zu dem er fähig war.
    Solon und die anderen, die der Unterhaltung zugehört hatten, schüttelten amüsiert die Köpfe.
    „Trotzdem sollten wir uns lieber der Technik bedienen, wenn wir die Schäden am Strand begutachten. Kommst du mit?“
    Die Frage brauchte Horus nicht zweimal stellen. Wenige Augenblicke später saßen beide in dem kleinen Raumgleiter. Horus programmierte noch einige Geräte um. „So, nun ist er salzwassertauglich. Mal sehen, was uns dort unten erwartet.“ Fast lautlos hob die Maschine ab. Nachdem sie einige Kilometer an der Abbruchkante der Steilküste entlang geflogen waren, tauchten sie ins Meer. Auch hier sahen sie nur Bilder des Schreckens. Ganze Korallenbänke hatte der Sturm zerstört. Was die Wellen nicht restlos zerschlagen hatten, war trotzdem von Trümmern und Geröll übersät. Die Gezeiten hatten es noch nicht geschafft, den Unrat, den die Schlammströme ins Meer gespült hatten, zu beseitigen. Ein Stück weiter war der ganze schneeweiße Sandstrand im Meer verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben. Auch die

Weitere Kostenlose Bücher