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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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erleichtern sollte. Solon und Talos übernahmen die Kontrolle und das regelmäßige Entleeren der Schlammfilter. Dann wandte er sich mit Hatik dem verstopften Becken des Wasserfalles zu. Ein kurzes Zunicken und ohne jeden Kommentar verwandelte sich Hatik in den Drakonat, sein Vater hingegen in das grün leuchtende Energiegebilde, als das er ihn bereits zweimal gesehen hatte. Gemeinsam ließen sie tonnenschwere Granitblöcke schweben und verankerten sie zielsicher wieder an den Stellen, wo sie einst gelegen hatten. Baumstämme und Pflanzenteile trennten sie und schichteten zwei ansehnliche Haufen auf. Langsam zeigte sich auch die gute Arbeit von Aron und Safi. Das ankommende Wasser war weniger braun und nicht mehr so schmierig, wie noch vor wenigen Stunden. Vater und Sohn halfen etwas mit, indem sie das Bett oberhalb der Abbruchkante frei räumten. Es war noch nicht einmal Mittag, als der Wasserfall endlich wieder hell und klar über den Felsen rauschte. Dabei spülte er auch gleich noch den See mit sauber. Um eine Flutkatastrophe zu verhindern, hatten sich alle, außer den beiden Wächtern am See, im Eiltempo zum Ablauf des Beckens begeben. Zu viert wuchteten sie die größeren Blockaden aus dem Bachbett und bahnten dem Wasser einen Weg zum Meer. Erst, als der Bach ungehindert fließen konnte, gönnten sie sich eine Pause. Es hatte sich im Ort herum gesprochen, was oben am See im Gange war. Immer mehr Insulaner kamen mit Körben und Schaufeln und begannen, die Schlammkrusten an den Ufern des Sees zu entfernen. Die Frauen und nun schon fast erwachsenen Kinder befreiten derweil die kleinen Kräutergärten vom Schlamm und pflanzten weggespülte Stauden wieder an ihren angestammten Platz. Bald erklangen überall die alten Lieder der Atlan, bei denen die Arbeit noch schneller von der Hand ging. Horus lauschte ergriffen. Wie lange war es wohl her, dass es so etwas bei seinem hoch technisierten Volk gegeben hatte? Er schaute Hatik wehmütig an und sagte: „Junge, du bist wirklich zu beneiden.“
    Hatik nickte nur, er mochte die Atlan seit ihrem allerersten Kontakt. Diese gaben, wann immer der Drakonat und das Energiewesen in ihre Nähe kamen, ehrfürchtig den Weg frei. Als die Sonne bereits unterging, kamen die Frauen zum See gezogen und brachten das Abendbrot. Jetzt wurde auch den anderen Atlan das Geheimnis offenbart, das Hatik und seine Freunde so lange gehütet hatten. Als sich der gefährlich aussehende Drakonat als Hatik entpuppte und der ihnen dann noch den Fremden als den großen Horus und seinen Vater vorstellte, war der Jubel unbeschreiblich. Die ganze Last des Erdenlebens schien mit einem Mal von den Atlan abzufallen. Horus erlebte die Herzlichkeit eines ganzen Volkes. Mit bewegten Worten dankte er ihnen für so viel Gastfreundschaft. Langsam keimte auch in ihm der Wunsch einen Weg zu finden, auf dem die Atlan die Erde verlassen könnten. Für heute waren er und sein Sohn erst einmal die Stars des Abends.
    Dass es noch ein großes Geheimnis gab, konnten die einfachen Atlan nicht wissen. Niemand wäre jemals auf den Gedanken gekommen, dass die schwarzhaarige Schöne an Safis Seite, aus einer 5000 Jahre entfernten Zukunft zu ihnen geholt worden war und überdies die Tochter ihrer Seherin Neri war. Dass sich die beiden sehr ähnelten, hielten die meisten für einen interessanten Zufall. Allgemein hieß es, sie sei vom Festland gekommen, was ja in gewisser Weise sogar der Wahrheit entsprach. Ihre Anwesenheit war nur ein weiteres Mysterium um den Magischen Rat, wie auch die Tatsache, dass Horus, den die meisten Völker aus der Caiphas-Galaxie verehrten, plötzlich mitten unter ihnen weilte.
    Über Nacht schaltete Horus die Aggregate am See ab. Grüppchenweise wanderten die fleißigen Helfer schließlich nach Hause, um am nächsten Morgen pünktlich mit dem Sonnenaufgang wieder am See zu erscheinen. Hatik hatte bereits Zu- und Ablauf des Sees kontrolliert und war mit der Arbeit des Vortages recht zufrieden. Bevor ihn überhaupt jemand ansprechen konnte, hatte er sich in den Drakonat verwandelt, seine Kleider abgelegt und war im Wasser verschwunden. Erschüttert musste er feststellen, dass beinahe jedes Leben im See erloschen war. Verschwunden die großen Krebse, die einst wie gepanzerte Ritter einher wandelten – weg die vielen Wassertiere und tot die Wasserpflanzen. Nur hier und da ein einsamer Fisch, der das Drama überlebt hatte. Hatik wollte gerade ans Ufer zurückkehren, als ein grüner Lichtschein an ihm vorbei

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