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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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sie ihren Becher ab und schaute in die Runde. „Hab ich gerade was verpasst?“
    Neben ihr blies Safi geräuschvoll die Luft aus den Lungen. Aron und Talos waren blass geworden. Sie wirkten wie Kinder, die gerade beim Unsinn machen erwischt worden waren, während sich Horus noch immer an der Kante festhielt und Merit verblüfft anschaute.
    „Hab ich irgendwas falsch gemacht? So sagt doch was!“ Ihr wurde immer unbehaglicher.
    Safi nahm ihre Hand. „Wie fühlst du dich?“
    „Wie auf einem falschen Stern. Wärt ihr bitte mal so freundlich, mir endlich zu erklären, was hier los ist?“
    „Uräus hat gerade aus dir gesprochen. Dabei hat sie deine Gestalt mit der ihren überlagert. Ich will damit sagen, sie war plötzlich an deiner statt hier bei uns. Hast du denn gar nichts davon gemerkt?“, wollte Neri wissen. Merit schüttelte heftig den Kopf und verzog plötzlich das Gesicht. „Ich bin auf einmal so müde.“ Sie sank vornüber. Safi konnte sie gerade noch festhalten, bevor ihr Kopf auf die Tischplatte schlug. Er nahm sie auf die Arme. Mara winkte ihm, ihr zu folgen. Besorgt kamen auch die anderen mit. Als Safi sie auf eines der Betten gelegt hatte, erschraken sie über die wachsartige Blässe in ihrem Gesicht. Safi drehte sich zu Hatik um. „Das ist genau so, wie mit den Albträumen. Etwas ergreift Besitz von ihr.“
    Hatik legte Merit eine Hand auf die Stirn, die andere Hand auf die seine. „Da geht etwas Seltsames vor. Es ist, als unterhielte sie sich mit jemandem, der ihre ganze Energie fordert.“ Er zog seine Hand weg. „Wir sollten etwas warten – aber bei ihr bleiben.“
    Solon hatte Aron beiseite gezogen. „Was ist? Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter.“
    Der Angesprochene verzog das Gesicht. „Ich hätte nichts von dem Kristall sagen sollen …“
    „Nun hör endlich auf, dir immer Schuld einzureden. Es ist, wie es ist. Und wie das Schicksal es will, so kommt es auch.“
    Horus sah Solon an. Die heftige Reaktion des Magiers erstaunte ihn. Prompt wurde der fragende Blick beantwortet. „Aron glaubt noch immer, dass er mitschuldig am Tod meines Sohnes wäre und ihm das auf ewig anhängen würde. Und nun ist er in Panik, dass dir etwas zustoßen könnte, weil er von der Grotte gesprochen hat.“
    Horus legte Aron den Arm um die Schulter. „Erinnerst du dich, wie Hatik dich mir vorgestellt hat? Ein Magier, auf den man sich in jeder Situation verlassen kann. So haben wir dir die Warnung von Uräus zu verdanken und laufen nicht in unser Verderben. Der Rest liegt in den Händen des Schicksals. Du solltest stolz darauf sein, wenn dein Wissen die Insel noch etwas vor dem Untergang bewahren kann.“
    Aron drückte Horus’ Hand, die auf seiner Schulter lag. „Danke!“
    Merit-Amun schlug soeben die Augen auf. „Ich soll euch alle von Uräus grüßen. Ihr beide“, sie nickte Horus und Hatik zu, „sollt sehr vorsichtig sein. Ihr müsst beide in den Kristall gehen. Einer allein würde nicht mehr herausfinden – hat sie gesagt. Talos, Mara und ich sollen aus der Energie lesen, die der Altar abgibt. Alle anderen müssen jedes, aber auch wirklich jedes Wesen fernhalten, das sich energetisch oder körperlich der Grotte nähert.“ Merit setzte sich etwas bequemer hin. „Dann sprach sie noch über einen Oberarmreif, der einmal Talos gehörte. Sie geht davon aus, dass er nicht vernichtet wurde. Diesen Reif soll ich suchen, und wenn ich ihn gefunden habe, nicht mehr ablegen.“
    Solon beugte sich zu Merit. „Hat sie dir auch gesagt, wie der Armreif aussehen soll?“
    „Ja. Er zeigt einen Drachen und eine Schlange und soll aus Gold sein.“
    Solon war blass geworden. Neri und Safi hatten den Kopf gehoben und schauten die beiden Magiermeister an.
    „Dann ist der Armreif von Rami gemeint“, flüsterte Solon. „Ich glaubte immer, er sei zusammen mit seinem Körper verbrannt.“
    „Habt ihr nicht gewusst, dass der Reif nicht vernichtet werden kann, solange Siri existiert?“, fragte Neri leise. „Meine Statuette und der Reif beherbergen Teile ihrer Seele.“
    „Das bedeutet dann wohl, wir müssen irgendwo im Meer suchen.“ Solons Gestalt straffte sich. „Ich war am Morgen nach der Flut am Ritualplatz – da war nichts mehr – nicht eine einzige Spur, als hätte die Verbrennung nie stattgefunden.“
    „Das wird wohl Merits und meine Aufgabe werden“, seufzte Hatik. „Allerdings brauchen wir etwas Unterstützung. Merit muss mit Hilfe der Siri-Statuette den Armreif rufen.“
    Neri

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