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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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frieren hier die Instinkte ein.“ Er half ihnen auf die Beine und begann, ihre Wunden zu heilen. So viel Zeit musste sein. Alles andere hätte tödlich für sie enden können. Endlich kamen sie dazu, sich genau umzuschauen. Es war ein ganzes Höhlensystem, in dem sie gelandet waren. Der Drakonat hob den Kopf und witterte. „Da lang.“
    Ohne Kommentar folgten ihm die beiden. Sogar hier unten bedeckte eine glänzende Eisschicht die Wände und den Boden. Immer öfter blieb Imset stehen und peilte die Richtung. „Wir sind fast am Ziel.“ Seine Stimme hallte mit mehrfachem Echo durch das Tunnelsystem. Noch zwei, drei Kurven, dann standen sie vor einem schimmernden Berg zusammengefrorener Eierschalen.
    „Die sind ja riesig! Und viele sind das!“ Safi konnte es kaum fassen. „Gab es denn wirklich einmal solche Drachen?“ Er breite die Arme aus, um etwas unendlich Großes zu umreißen.
    Imset nickte. „Im Gegensatz zu Letan, sind dieses hier wohl auch bloß Zwerge gewesen.“
    „Du machst Witze!“
    „Ich? Keineswegs. Ich habe ihn gesehen – dort im Kristall. Ich weiß genau, wovon ich rede.“ Der Drakonat hatte wieder dieses wilde Lodern in den Augen. Safi und Aron sahen sich an, ihnen wurde langsam unbehaglich zumute. Nie zuvor war ihnen Imset derart unheimlich gewesen. Imset hatte sich bereits dem Auftauen des Eises gewidmet. Er blies seinen heißen Atem über den Schalenberg. Es knisterte und klirrte, dann hielt er den ersten Splitter in der Hand. Er hob ihn hoch über seinen Kopf und stieß ein tiefes Grollen aus. „Jaaa, das ist die Magie der Urdrachen! Damit muss das Werk gelingen!“
    Aron und Safi hatten erschreckt die Köpfe eingezogen. Imset wandte sich zu ihnen um. „Legt mir eure Arme um den Hals, einer von vorn, einer von hinten. Na, macht schon!“, trieb er sie an, als sie nicht sofort reagierten. Er spürte ihre Angst, nur konnte er darauf jetzt keine Rücksicht nehmen. „Gut festhalten.“ Sein anfängliches Fauchen steigerte sich bis zum Raubtiergebrüll, was den beiden Atlan schrecklich in den Ohren gellte. Der ganze Hügel aus Schalen wurde durcheinander gewirbelt. Safi erkannte bald, dass sich dieser spiralförmige Wirbel um Imset drehte, der mit ihnen genau im Zentrum stand. Plötzlich stieß Imset seinen gellenden Drachenschrei aus. Von da an wusste Safi nichts mehr.
    Als er zu sich kam, lag er ziemlich mitgenommen im Gras am See, neben Aron, der ebenfalls in einem jämmerlichen Zustand war. Ihre Gefährtinnen knieten mit sorgenvollen Gesichtern bei ihnen. Deutlich sah man noch die Spuren der Tränen. Von Imset weit und breit keine Spur.
    „Was ist passiert? Wo ist Imset?“ Safi versuchte, aufzustehen. Ihm war schwindlig und der Schädel brummte, wie ein Bienennest.
    „Bleib liegen.“ Merit drückte ihn zurück. „Die Magier kümmern sich um ihn. Keiner weiß, was passiert ist …“ Sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Aus der Grotte drang das Brüllen eines Raubtieres.
    „Ich muss zu ihm!“ Safi wollte sich losreißen.
    „Musst du nicht!“ Merit wurde energisch. „Außer Neri, traut sich keiner in seine direkte Nähe.“ Leise setzte sie hinzu. „Er erkennt uns nicht einmal mehr.“ Safi und Aron sahen sie entsetzt an.
    Solon und Talos standen am Rande der Grotte. Der tobende Drakonat ließ sie nicht einen Schritt näher an sich heran. Die blitzenden Reißzähne und die sichelscharfen Krallen hielten sie auf Distanz. Neri stand in wenigen Schritten Abstand und sprach leise auf den Tobenden ein. Ihre Stimme schien ihn etwas zu beruhigen. Immer wieder drang ein gefährliches Fauchen aus seinem Rachen, wenn sein Blick auf die beiden ratlosen Männer fiel. Imsets Zustand wollte sich einfach nicht bessern. Langsam, ganz langsam, um ihn auf keinem Fall zu reizen, tastete Neri nach den Schulterspangen ihres Gewandes. Der Drakonat beobachtete sie dabei sehr genau. Sie öffnete die Verschlüsse und ließ das Gewand vorsichtig zu Boden gleiten. Dann ging sie langsam, mit ausgebreiteten Armen, die ihm zeigten, dass sie keine Waffen trug und völlig schutzlos war, auf ihn zu. Das grausame Leuchten in Imsets Augen verschwand. Sie drückten jetzt eher Neugier und Interesse aus. Dann gewahrte er den Lotos der Isis an ihrem Hals. Er schien plötzlich in sich hinein zu lauschen. Neri machte den letzten Schritt und legte mit klopfendem Herzen ihren Kopf an seine Brust. Das Udjat und der Lotos berührten sich und ein Funken des Erkennens huschte über seine Gesichtszüge. „Neri.“ Er

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