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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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einige Mühe gekostet, heil wieder hier anzukommen. Je mehr Zeit vergeht, umso seltener werden die Echsen. In absehbarer Zeit wird der Mensch sogar Jagd auf sie machen! Ich habe die Befürchtung, dass dieser Planet Stück für Stück seine Magie verliert. Hatik hat Recht, wenn er zur Eile drängt.“
    Safi war irritiert. „Und was ist die positive Nachricht?“
    „Gut ist, dass ich einige Stellen entdeckt habe, an denen ständig Drachen leben.“
    Aron staunte. „Sag bloß, du hast Bruthöhlen gefunden?!“
    „Genau das – deshalb bin ich auch so sicher, dass meine Reise nicht ganz nutzlos war.“
    „Gibt es sonst noch gute Dinge, aus der Zukunft, zu berichten?“
    „Dazu war die Zeit zu kurz und ich auf ein festes Ziel fixiert. Die wenigen Eindrücke, die ich nebenbei bekam, stimmten mich nicht gerade froh. Ich konnte die Energien vieler Völker fühlen, wenn ich sie auch nicht sah. Die Menschenvölker ausgenommen. Aber je weiter ich in die Zukunft kam, desto weniger Vielfalt und Magie spürte ich. Wer oder was dies verursacht, vermag ich nicht zu sagen.“
    Aron bemerkte mit einem Seitenblick auf Mara, dass diese schon eine ganze Weile nervös auf ihrer Unterlippe kaute. „Na, rück schon mit deiner Frage raus.“
    „Ich…ich…ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.“
    „Schieß einfach los, wir sortieren die Gedanken schon.“
    Die Hüterin wandte sich seufzend zu Neri um. „Hast du etwas über Kira erfahren? So ganz nebenbei, meine ich.“ Unbewusst hatte sie begonnen, ihr Ohrläppchen durchzukneten, um auf diese Weise ihre Anspannung loszuwerden. Die Seherin schüttelte traurig den Kopf. Gern hätte sie ihren Freunden eine bessere Botschaft gebracht. Mara barg ihr Gesicht in den Händen, wobei sie ihre Stirn mit den Fingerspitzen massierte. Zu deutlich sah man ihr die Sorge um ihre verschollene Freundin an. Safi verstand sie auch ohne Worte. Ihm war es ähnlich ergangen, als Hatik plötzlich verschwunden war und alle Suchtrupps des Pharao nichts ausrichten konnten. Tröstend legte er seinen Arm um die Schultern der jungen Frau. Neri betrachtete die beiden nachdenklich. Tief im Innersten keimte die Sehnsucht nach ihrer Tochter Merit-Amun auf, die sie in der Zukunft zurück lassen musste. Aber das junge Mädchen gehörte ja dahin, auch wenn es ihrer Mutter oft schwer fiel, dies zu akzeptieren. Sie hatte von Anfang an gewusst, was geschehen würde. Merit konnte sogar besser mit diesem Wissen umgehen, als sie selbst. Vor dem Abschied hatte sie nächtelang ihre verzweifelte Mutter getröstet. Die Seherin seufzte. Wie oft hatte sie Mi-Kel in Gedanken angerufen und gebeten, dass er ihr Kind beschützen möge. Er hatte nicht geantwortet und sie kam sich dann immer unendlich verlassen vor.
    Neri zuckte plötzlich zusammen, sie fühlte sich ertappt. Als sie aufschaute, blickte sie in zwei dunkelblaue Augen, die sie sorgenvoll musterten. Ein verlegenes Lächeln huschte über ihr schmales Gesicht. Außer Safi hatte wohl niemand bemerkt, dass die Seherin ihre Gedanken schweifen ließ. Sie stellte immer wieder fest, dass man vor ihm kaum etwas verbergen konnte. Aber es tat auch gut, dass er immer zur Stelle war, wenn jemand Sorgen hatte. Sogar Merit-Amun hatte es als Kind vorgezogen, ihre kleinen Kümmernisse mit Safi zu besprechen, ehe sie zu ihrer Mutter lief. Onkel Safi hatte immer einen guten Rat, freundliche Worte und so viele Ideen, wie man sich die Zeit vertreiben konnte. Neri war ihm so unendlich dankbar dafür, nur hatte sie es ihm weder gesagt noch gezeigt. Plötzlich hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf: Warst du noch einmal bei ihr? Sie schüttelte unbewusst den Kopf.
    Warum nicht?
    Weil…weil…ich keine alten Wunden aufreißend wollte.
    Und bei den anderen?
    Das hätte keinen Sinn gehabt. Die anderen sind kein Stück atlanisch. Sie sind meine Kinder – aber sie sind nur Menschen, so grausam das auch klingen mag.
    Safi nickte. Tote Götter erscheinen nicht mehr. Neri hätte ein Tabu verletzt. Bei Merit war das etwas anderes, sie war in alles eingeweiht worden, wie es sich für eine Atlan gehörte.
    Würdest du sie holen, wenn du die Möglichkeit hättest?
    Verblüfft schaute ihn Neri an. So etwas hätte ich nicht einmal im Traum in Erwägung gezogen. Aber seit ich Hatik kenne, würde ich es nicht mehr ausschließen. Glaubst du, dass sie mir folgen würde?
    Safi legte die Stirn in Falten. Das käme wohl auf die Situation an. Du hast ja selbst erfahren, wie schwer es ist, jemanden zurück zu

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