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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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führte sie ihn in ihren magischen Raum, aus dem sie vorsorglich ihren Kristall und die kleine Statuette entfernt hatte. Nichts sollte seine Energie verfälschen. Hatik dankte ihr ebenso ohne Worte.
    Als sie den Raum verlassen hatte, setzte sich Hatik mit untergeschlagenen Beinen genau in das Zentrum desselben. Dann zog er sein Udjat aus dem Hemdausschnitt, schloss die Augen und konzentrierte sich mit aller Energie auf sein Amulett. Es begann sich zu erwärmen, zu strahlen und leise zu knistern, wenn die Energien als winzige gleißende Lichtblitze davon schossen.
    Horus, bitte sprich mit mir. Ich brauche deinen Rat , rief Hatik im Geiste. Er wiederholte seinen Hilferuf immer wieder, lauschte in sich hinein und begann noch einmal von vorn. Langsam stieg Enttäuschung in ihm hoch. Schließlich wollte er noch einen allerletzten Versuch wagen. Dabei rief er nicht mehr nach Horus, sondern nach allen Wesen, die mit diesem Kontakt gehabt haben könnten. Ich bitte euch, wo finde ich Horus? Ist ihm etwas zugestoßen? Braucht er Hilfe? Wieder keine Reaktion. Hatik schlug die Augen auf. Obwohl er fast damit gerechnet hatte, war ihm nach Heulen zumute. Schwerfällig erhob er sich und schlurfte zur Tür, als plötzlich hinter ihm eine Stimme fragte: „Willst du schon gehen?“
    Hatik fuhr herum. Ungläubiges Staunen zog über sein Gesicht. An der Stelle, wo er eben noch nach Horus gerufen hatte, saß eine grün flimmernde Gestalt auf dem Boden. „Na komm, setz dich zu mir, ich beiße nicht“, sagte der Fremde im Plauderton, zu dem noch immer erstarrt stehenden Hatik. Wie im Traum drehte er sich um und trat vorsichtig auf die Erscheinung zu. Langsam und vorsichtig setzte er sich ihr gegenüber.
    „Ich sehe mit Freude, dass du heil und unversehrt auf Atla angekommen bist“, sprach der Gast weiter. „Nicht jeder hätte es in dem kurzen Zeitfenster, das wir dir geben konnten, geschafft.“
    Langsam dämmerte es Hatik. „Horus? Du bist Horus?“
    „Ja, wer sonst. Ich wollte mit eigenen Augen sehen, wer sich solche Sorgen um mich macht. Dass du das bist, habe ich erst hier vor Ort gemerkt. Deine Energie und deine Materie haben sich stark verändert. Könnte es sein, dass du diesmal bereits das höchste Level erreicht hast?“ Forschend wurde Hatik von seinem Gegenüber gemustert.
    Hatik nickte. „Ja, ich habe die Stufe des Drakonat erreicht, bin aber noch in der Testphase.“
    „Das habe ich schon immer an dir gemocht, du tust nichts übereilt. Erst wenn du sicher bist, gehst du zum nächsten Punkt über. Ich bin auch diesmal ziemlich überzeugt, dass du Atla ohne meine Hilfe verlassen kannst.“
    Zur Verwunderung von Horus, begann Hatik herzhaft zu lachen. „Ach, darum geht es gar nicht. Ich wollte dich um einen Rat bitten, wie ich den Atlan helfen kann. Ich werde das ungute Gefühl nicht los, dass hier eine Art Langzeitexperiment läuft. Ich kriege es einfach nicht in den Kopf, warum keiner nach den Verschollenen gesucht hat. Wenn es aber eine Überwachung gibt, dann müsste doch glasklar sein, dass die Gestrandeten keine wirkliche Chance haben. Sie werden hier nur ein paartausend Erdenjahre alt. Sie vergreisen, ähnlich wie Menschen. Das ist doch kein Zustand für ein Volk, das eines der friedlichsten, wenn nicht gar das friedlichste, im ganzen Universum ist!“
    „Hast du mit ihnen über deinen Verdacht gesprochen?“
    „Nein, ich habe es auch nicht vor, solange ich keinen Weg gefunden habe, das zu ändern. Sie selber haben nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie nicht gefunden werden können, weil sie zu weit von ihrer Heimatgalaxie entfernt sind. Sogar ihre Troide hat keinerlei Verdacht, auch dann nicht, wenn sie alle Welten und Dimensionen besuchen kann, nur die Caiphas-Galaxien nicht.“
    Horus hatte aufmerksam zugehört. Er sah Hatik tief in die Augen.
    „Hast du auch darüber nachgedacht, dass hier andere Mächte am Werk sind?“
    „Habe ich. Aber das bestätigt meinen Verdacht erst recht. Weißt du, ich würde gern verstehen, warum der Schwarze hier, auf einem bewohnten Planeten bleiben muss, wenn er doch sowieso dauerhaft im Tiefschlaf gehalten wird. Das ist auch der einzige Punkt, an dem es plausibel ist, warum die Atlan bleiben müssen. Die Menschen bringen es nicht und andere Völker geht es nichts an. Sie würden sich hüten, hier jemandem einen Gefallen zu tun, bei dem der Ausgang fraglich ist.“
    „Gut beobachtet. Aber was erwartest du von mir?“ Horus hatte sich etwas zu Hatik hinüber gebeugt.

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