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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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Hände, als wollte er sagen: „Was kann ich denn dafür?“ Neri saß inzwischen völlig unbefangen da, freute sich wie ein Kind, endlich auch mal für harmlosen Wirbel gesorgt zu haben und nahm sich vor, in Zukunft öfter etwas entspannter zu sein. Im gleichen Moment überkam sie ein Gefühl, als ob Hatiks gelbe Drachenaugen plötzlich viel strahlender schauten. Die kleinen gelben Lampions fielen ihr ein, die sie als Kind immer gebastelt hatte. Sie hatte dafür kürbisähnliche Früchte ausgehöhlt und ein Lichtchen hinein gestellt.
    Ich auch , hörte sie es in ihren Gedanken von der anderen Seite des Tisches flüstern. Sie hob den Kopf und antwortete laut: „Dann sollten wir das wohl einmal gemeinsam tun.“ Hatik nickte, während Neri verblüfft feststellte, dass sich in seinem Gesicht, trotz der starren Drachenschuppen deutlich ein Zug von Freude zeigte. Der ganze Drakonat schien überdies von innen zu strahlen. Dankbar schickte sie einen telepathischen Gruß an Solon, der sich heute in seinem Haus so wohl fühlte, wie seit langem nicht. Da konnte ihm auch die Tatsache, dass es eine Art Abschiedsessen für die Eierschalensammler war, nicht die Stimmung verderben.
    Um Mitternacht des nächsten Tages sollten Hatik, Aron und Safi ihre erste große Reise in die Zeit antreten, um Material für die Atlamat-Gewinnung zu holen. Schlicht ausgedrückt, sie sollten leere Dracheneier besorgen, wo immer es auch ging. Die Seherin hatte ein Gebirge ins Auge gefasst, an dessen Hängen gleich zwei Bruthöhlen lagen. Nun musste es Hatik nur noch gelingen, einen Zeitpunkt zu erwischen, wo tatsächlich Eier bebrütet wurden. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass die irdischen Drachen nur alle fünfzig Jahre für spärlichen Nachwuchs sorgten.
    Der offizielle Teil der Verabschiedung fand bei Einbruch der übernächsten Nacht, am See vor dem Wasserfall statt. Die kleine Schar der Eingeweihten zog, in ihre Prunkgewänder gekleidet und die Energiekristalle in den Händen tragend, fast lautlos durch die Dunkelheit. Niemand sollte das Ritual stören, das für ein ganzes Volk lebenswichtig werden konnte. Es fand nicht einmal bei Vollmond statt, um Letan in keiner Weise Wind von der Sache zu geben. Er lag zwar erstarrt in magischen Fesseln, aber keiner konnte genau sagen, ob er auch mental komplett matt gesetzt war. Sicher war sicher.
    Die Atlan begrüßten sich am Ufer, indem sie stumm die Handflächen ihrer rechten Hand aneinander legten. Genau so schweigend zogen sie durch das Energieportal, welches Solon und Talos kurzzeitig öffneten. Wie immer glitzerten und gleißten die Kristalle der Tempelhöhle, wenn sie vom Licht der Energiesteine getroffen wurden. Vor dem Sarkophag der Kira verneigten sich die Atlan. Die Magier kontrollierten die Energien und nickten zufrieden. Der Körper lag noch immer unversehrt und wartete auf die Rückkehr der Seele. Mara drückte heimlich Arons Hand. Ihr stand die Angst ins Gesicht gemeißelt, auch ihn verlieren zu müssen. Er erwiderte zärtlich den Händedruck, um sie etwas zu beruhigen. Dann trat er mit den beiden Freunden an den glänzenden Altarstein. Sie fassten sich an den Händen. Hatik senkte leicht den Kopf und begann in einer fremden Sprache, kehlige Laute auszustoßen. Neri, der Senat und die Magier leiteten ihre Energie in den schwarz polierten Block. Währenddessen wurden die Rufe des Drakonat immer animalischer, bis sie schließlich in dem gefürchteten Drachenschrei endeten, der als vielfaches Echo durch die Grotte flutete.
    Der Raum am Altar war plötzlich leer.
    Aron und Safi stöhnten. Ihnen schwindelte. Bunte Kringel tanzten vor ihren Augen, der Boden schien zu schwanken und ein ganz gemeiner Brechreiz plagte sie. Mühsam und schwankend standen sie unsicher auf ihren Beinen. Beiden schmerzte der Oberarm. Irgendwann stellten sie fest, dass das genau die Stelle war, an der Hatik sie schraubstockartig gepackt hielt, damit sie nicht den felsigen Abhang hinunter rutschten.
    „Tut mir Leid, Jungs, es ging nicht besser. Willkommen in einer anderen Zeit!“
    Safi sah sich forschend um. „Oh, Mann, wo sind wir denn hier gelandet?! Sieht ja fast aus, wie zu Hause. Bist du sicher, dass wir von Atla weg sind?“
    „Aber klar doch, Atla ist eine Insel. Siehst du hier irgendwo Wasser?“
    „Wenn du so fragst, nein. Hier gibt es verdächtig viele Bäume zwischen Berg und Tal.“ Safi blickte noch immer skeptisch drein. Aron enthielt sich lieber der Stimme. Er fühlte sich noch immer, wie

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