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Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Blackwood
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mit bekannten Wesen vergleichen zu können. Sie sind riesig, größer als die größten Kraken, die es jemals auf der Erde gab. Ihr Körper ist ein gigantischer Sack aus Glibber, der von einer extrem festen Haut umgeben ist. Zudem sind sie durch eine Art Muschelschale aus Kalk geschützt, die mehrere Meter im Durchmesser erreichen kann. Die Tentakel können fast einhundert Meter Länge haben.
    Bei den ältesten Exemplaren streben sie wie ein dichter Wald aus armdicken Strängen der Oberfläche entgegen, weil die Tiere selber fest mit dem Grund verankert sind. Als Larven schweben sie frei im Wasser und jagen nach Plankton. Sind sie vier Wochen alt, sinken sie zu Boden und beginnen eine Kalkschale im Untergrund zu verankern, in der sie ihr ganzes weiteres Leben verbringen werden.
    Sie können viele Zehntausende Jahre alt werden. Niemand weiß genau wie alt und niemand weiß genau, wie viele Fangarme sie bekommen können, denn sie bekommen von Jahr zu Jahr neue dazu.“
    „Wovon leben diese Hydren?“, fragte Solon leise.
    „Zuerst von Plankton, danach von Fischen, die sie mit ihren unzähligen Saugnäpfen greifen und aussaugen. Aber noch nie ist jemand zurückgekehrt, der versucht hat, sich diesen Tieren zu nähern. Ich nehme an, dass sie alles aussaugen, was ihnen in die Fänge gerät.“
    Mira war blass geworden. Solon nahm sie schützend in die Arme. „Du hast es gefühlt“, hauchte sie.
    Solon nickte.
    „Der Strand ist sicher“, fuhr Drakos fort, „nur die Sandbank und die Abbruchkante dahinter könnten zur Todesfalle werden.“
    „Das heißt, dass sie nur in sehr tiefem Wasser leben können“, sinnierte Talos laut.
    „So ist es. Deshalb ist das Meer bis an die Steilküste heran auch völlig sicher. Hier gibt es keine Haie und keine giftigen Wasserbewohner, wie auf der Erde. Nur manchmal ziehen einsame Panzerechsen hier vorbei, auf der Suche nach Eiablageplätzen. Es sind scheue Tiere, die euch vielleicht an Meeresschildkröten erinnern könnten. Sie werden höchstens zwei Meter groß und ernähren sich ausschließlich von Wasserpflanzen. Weiter draußen gibt es dann solche Fische.“ Drakos breitete mit leuchtenden Augen die Vorderklauen aus.
    „Ah, jetzt kommt der Gourmet durch“, lachte Safi.
    „Wenn mal ein großes Fest ansteht, müsst ihr es mir nur sagen, ich liefere euch die Delikatesse direkt ins Haus“, kicherte Drakos.
    „Das Angebot nehmen wir gern an. Für ein saftiges Filet sind wir immer zu haben.“ Solon und Talos nickten sich unter dem Gelächter der Freunde zu.
    „Wie viele von dieser Sorte brauchst du eigentlich?“, fragte Merit den Drakon neugierig.
    „Einen. Für drei Tage.“ Drakos strich sich mit der Kralle über den Bauch. „Sonst drei pro Tag, in der Größe, wie ich einen für Nala mitgebracht hatte. Na ja, den Restbedarf decke ich mit diversen Früchten. Da kommen sicher etliche Kilo zusammen.“
    Horus sah ihn groß an. „Das ist erstaunlich wenig, für ein Wesen deiner Größe.“
    „Vielleicht liegt es an der Quelle. Je näher ich ihr bin, umso weniger Nahrung brauche ich. Dieser Planet hat früher ja mal zwanzig Drakon beherbergt und jeder von ihnen ist satt geworden. Wobei die Weibchen noch weniger Fisch gebraucht haben als ich. Sie waren schließlich zwei Drittel kleiner.“ Drakos schaute in die Ferne und seufzte.
    Solon streichelte mitfühlend seine Klaue. „Wir werden Siri retten. Die Pyramide kann warten. Ich ahne, wie unendlich schwer es für dich sein muss, inmitten der glücklichen Paare um dich herum, so einsam zu leben.“
    Drakos nickte stumm.
    „Bring mich morgen früh zur Quelle“, bat Neri den einsamen Wächter. „Mit deiner und Imsets Hilfe werde ich versuchen, den günstigsten Zeitpunkt für Siris Befreiung zu bestimmen.“
    Dann wandte sie sich an Horus. „Dich möchte ich bitten, einen großen Gleiter für uns bereitzuhalten. Merit, Safi, Imset, seine drei Brüder und noch zwei Freiwillige werden zur Erde fliegen. Die anderen Magier und Mara brauche ich hier als Rückendeckung. Melden sich mehrere Personen, dann wird das Los entscheiden.“
    „Danke“, flüsterte Drakos. „Das werde ich euch nie vergessen.“
    Langsam verließen die ersten Atlan die kleine Feier. Lara schlug Neri vor: „Lasst Sobek am besten heute gleich bei uns, dann könnt ihr euch morgen früh voll auf eure Aufgabe konzentrieren. Nala darf natürlich auch bleiben, wenn sie möchte.“
    „Eine gute Idee. Sara und Sobek werden sich freuen, den ganzen Tag gemeinsam

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