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Die magische Fessel

Die magische Fessel

Titel: Die magische Fessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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daß sie alle mehr geben mußten als bisher, um ihr Dasein in Frieden und Sicherheit fristen zu können. Aber keiner der Diener wandte sich ab.
    Tartans Wünsche galten den Fremden, wo sie nun auch sein mochten. Sie hatten sich Hilfe erhofft und Feindschaft gefunden. Tartan wünschte sich, er könnte das Geschehene wiedergutmachen.
    Vielleicht kamen sie zurück, eines Tages, nachdem sie die Finsternis mit ihrem Licht für immer gebannt hatten.
    Dies Eiland war eine Insel des Lichtes, das begriff er nun. Und der Gedanke, der in ihm heranwuchs, war Oomyds Gedanke. Es genügte nicht, sich von den übrigen Bereichen der Welt abzukapseln. Überall herrschte Chaos. Wer sich das Licht bewahren wollte, der mußte dafür kämpfen.
    Hier und anderswo, und vielleicht fand sich ein Weg, über die Grenzen des Eilands hinaus in die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse einzugreifen.
    Tartan würde dabei sein. Mit Oomyd!

6.
    »Yhr«, faßte Mythor zusammen, »wurde von Carlumen mit auf Oomyds Eiland hinübergezogen, was daran liegen mag, daß sie nun fest mit der Fliegenden Stadt verbunden ist. Neben dem nicht stofflichen Körper, der sich durch viele Bereiche windet, vermag sie einen stofflichen zu bilden, wie wir erleben mußten. Er erlosch, als wir in ihren eigentlichen Bereich zurückkehrten. Deshalb sagte ich, daß wir nur hier vor ihr als leibhaftigem Gegner sicher seien. Aber auch mußten wir sehen, daß wir ihr durch ein Ausbrechen nicht entkommen können. Wir stehen nach wie vor in ihrem Bann und haben nichts gewonnen.«
    »Außer einem alten und neuen Freund und einer Erkenntnis«, kam es von Caeryll.
    »Ja.« Mythor sah Robbin an, der ziemlich unglücklich in einer Ecke der Kommandobrücke stand und eine Körperbandage nach der anderen aufwickelte und wieder neu legte. Dann, fand sein Blick Nadomir, und Mythor fragte sich, ob nun der Zeitpunkt gekommen sei, ihn nochmals auf den Tillornischen Knoten anzusprechen. Je länger er sich Shayas Worte jedoch durch den Kopf gehen ließ, desto mehr neigte er der Deutung zu, daß er die Frage genau dann stellen sollte, wenn sich kein anderer Ausweg mehr zeigte.
    Noch gab es Tinkers Ruh.
    Carlumen raste weiter durch den Tunnel nach Nirgendwo, ohne ein Licht, das den Weg wies oder neue Hoffnung aufkommen ließ. Die Krieger und Amazonen waren niedergeschlagen. Wie durch ein Wunder hatte es beim Kampf gegen Yhr und die Eilandbewohner keinen einzigen Toten gegeben. Die wenigen Verwundeten wurden gepflegt oder von Glair magisch geheilt. Im Gegensatz zu den Aasen, Nadomir, Sadagar und selbst Cryton war sie nicht erschöpft. Diejenigen, die den magischen Kreis gebildet hatten, zehrten noch an dem, was die schwächeren unter ihnen fast das Leben gekostet hätte. Daß der Götterbote am Ende völlig entkräftet gewesen war, zeugte nachhaltig von den Anstrengungen, deren es bedurft hatte, um Yhr im Zaum zu halten.
    Mythor fühlte Mitleid mit dem Pfader, der sich nun heftige Vorwürfe machte. Die mit dem Ankerzeichen verbundene Hoffnung hatte sich nicht erfüllt, sondern fast das Verderben gebracht. Außerdem waren die Krieger auf der Suche nach dem Sithen nicht fündig geworden. Dies mußte nicht unbedingt heißen, daß der Darkon sich auf Carlumen verbarg. Ebenso konnte er im letzten Augenblick von Bord geflohen sein. Die Magiekundigen suchten einen Hinweis zu finden, der diese bange Frage beantworten mochte. Doch sie fingen nichts auf, und auch Mythor spürte nichts von dem Bösen, das den Darkon umgab.
    Die Krieger waren weiterhin wachsam, jeder war es. Zudem durfte das eine Ziel nicht aus den Augen verloren werden, Carlumen von Yhr zu befreien.
    »Was hat es mit Tinkers Ruh auf sich, Robbin?« fragte der Sohn des Kometen.
    Der Pfader blickte ihn dankbar an, doch dauerte es eine Weile, bis er die Sprache wiederfand.
    »Tinkers Ruh«, erklärte er zögernd, als fürchtete er, die Gefährten zum zweitenmal einem ungewissen Schicksal zu überantworten, »ist ein vor uns liegendes Eiland, auf dem sich eine Pfaderstele und das Mausoleum des berühmten Pfaders Tinker befinden. Aber vergeßt es. Ich ging davon aus, daß wir uns auf der Straße nach Nirgendwo beim Ankerzeichen befreien könnten und dann in die Schattenzone zu Tinkers Ruh vorstoßen. Wir stecken aber wieder im Tunnel und…«
    »Vielleicht nicht«, meldete sich Nadomir überraschend zu Wort.
    Mythor und Robbin sahen ihn fragend an.
    Der Königstroll stieß die Hände im Muff gegeneinander.
    »Oomyd hat uns zwar wieder dorthin

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