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Die Maori-Prinzessin

Die Maori-Prinzessin

Titel: Die Maori-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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ist Toms Enkelin! Wahrscheinlich ist sie nur so geworden, weil ich bei ihrer Mutter alles falsch gemacht habe.«
    »Ich höre wohl nicht richtig! Außer dass du das Mädchen nach Strich und Faden verwöhnt hast und sie dich zum Dank schlecht behandelt hat, weil sie partout nicht die Tochter einer Maori sein wollte …«
    »Berenice stand stets unter ihrem Einfluss. Das weiß ich wohl, aber sie ist ein unglückliches Menschenkind, und ich würde alles tun, damit wir uns wieder vertragen und eine Familie werden. Auf dem Papier ist sie meine Enkelin!«
    »Schon vergessen, wie sie dich erpresst hat? Aus deinem eigenen Haus gejagt? Das Mädchen braucht eine Tracht Prügel! Das ist alles!«
    »Aber denk nur daran, wie übel ihr Joannes Mann mitgespielt hat. Sie ist wahrscheinlich ein armes verirrtes Menschenkind. Und deshalb möchte ich Eva bitten, meine Geschichte, die ich ihr für Adrian diktieren wollte, für Berenice aufzuschreiben.«
    »Und was versprichst du dir davon?« Harakeke goss sich hastig ein drittes Glas ein und zündete sich eine Zigarette an.
    »Dass sie weiß, woher sie kommt, und verständnisvoller wird.«
    Harakeke erhob ihr Glas, nachdem sie ihrer Schwester auch erneut eingeschenkt hatte. »Wenn es dich glücklich macht, dann tue es, aber nur, wenn ich es vorher auch lesen darf!«
    »Wozu? Inzwischen kennst du doch alle meine Geheimnisse!«, erwiderte Lucie hastig und blickte verlegen an ihrer Schwester vorbei.
    Harakeke hob ihr Glas und lächelte hintergründig.
    »Das, meine Liebe, wage ich arg zu bezweifeln.«



N APIER , A PRIL 1933
    Die Empfangshalle des neuen Hay-Buildings barst schier vor illustren Gästen. Der hochgewachsene Daniel aber schaffte es, Eva durch die Menge in Richtung Champagnerbar zu schieben.
    »Ich muss wenigstens einmal mit dir anstoßen«, flüsterte er und ließ sich zwei Gläser geben. Er sah ihr zärtlich in die Augen. Sie prosteten sich gerade zu, als sich Elizabeth am Arm ihres Vaters der Bar näherte. Die junge Frau blieb abrupt stehen, als sie Eva und Daniel erblickte. »Komm, Vater, wir schauen erst mal nach dem Buffet«, sagte sie so laut, dass es Eva und Daniel nicht überhören konnten. Mister Hunter schien das Verhalten seiner Tochter peinlich zu sein, denn er lüftete verlegen den Hut.
    »Guten Tag, Mister Thomas«, murmelte er.
    Eva fand es verwunderlich, dass er sie nicht grüßte. Schließlich hatte Daniel die Verlobung mit seiner Tochter gelöst. Was konnte sie dafür? Sie legte ihre Hand auf Daniels Arm. »Lass uns so wenig Aufsehen wie möglich erregen. Ich habe das Gefühl, dass uns eh schon alle anstarren. Sieh nur.«
    »Das bildest du dir nur ein«, versuchte Daniel sie zu beruhigen, aber sie ließ sich ihre Wahrnehmung nicht ausreden. Tatsächlich schielten einige Gäste ganz eindeutig zur Bar hinüber.
    »Gut, wenn es dir lieber ist, dann geh nur deiner eigenen Wege. Ich werde unserem Chef Gesellschaft leisten. Er steht da so verlassen und scheint Trübsal zu blasen. Ob sich schon bis zu ihm herumgesprochen hat, dass du uns verlassen wirst?«
    »Nein, und das ist auch noch gar nicht sicher.«
    »Das würde ich nicht sagen. Schau, dort steht die ganze Truppe der jungen Architekten aus dem Büro Hay herum. Und sie gucken wirklich hierher. Ich würde sagen, du begrüßt deine neuen Kollegen mal.«
    »Das werde ich ganz bestimmt nicht tun oder hast du Berenice übersehen, die mitten in diesem Pulk steht?«
    Daniel lachte. »Hab keine Angst, mein Schatz. Berenice ist so glücklich mit diesem jungen Architekten. Die ist richtig froh, dass es damals anders gekommen ist und wir uns nicht verlobt haben.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, erwiderte Eva. »Ich mische mich jetzt unters Volk.« Sie wollte sich gerade ein Herz fassen und zu der Gruppe schlendern, als Mister Hay begann, eine Rede zu halten. In kurzen knappen Worten bedankte er sich bei den Stadtvätern für die Ehre, nach dem Erdbeben in das Wiederaufbaukomitee berufen worden zu sein. Er schilderte seine persönliche Genugtuung, die er dabei empfunden hatte, der verwüsteten Stadt wieder ein Gesicht zu geben. Und er betonte, dass Napier, was die Baukunst anging, der zurzeit modernste Ort auf Erden war. Weiterhin bedankte er sich bei seinen Mitarbeitern und kündigte an, dass er das große Glück habe, demnächst einen hochkarätigen Zuwachs für sein Team zu bekommen. Er versprach der honorigen Gesellschaft, diesen Neuzugang zu einem späteren Zeitpunkt vorzustellen.
    Evas Herzschlag beschleunigte sich

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