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Die Maori-Prinzessin

Die Maori-Prinzessin

Titel: Die Maori-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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das Fest verlassen müssen. Und in Zukunft würde ich darauf achten, dass Berenice und Hans keine Gelegenheit mehr haben, sich näherzukommen.«
    Henry stöhnte auf. »Kommen Sie! Ich beweise Ihnen, dass das alles nur Ihrer kranken Fantasie entsprungen ist! Der Tanz ist bestimmt längst zu Ende und Berenice sitzt an unserem Tisch und fragt sich, wo ich abgeblieben bin.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, erwiderte Eva und folgte ihm.
    Vor der Saaltür wartete Daniel bereits ungeduldig auf sie. »Tag, Henry«, begrüßte er den jungen Kollegen knapp, bevor er sich an Eva wandte: »Komm, Schatz, wir können hier wirklich nichts mehr ausrichten.«
    »Noch ist nicht alles verloren«, flüsterte sie und folgte Henry, der mit gestrafften Schultern den Saal betrat.
    Suchend ließen sie ihre Blicke über die Tanzfläche schweifen. Von Berenice und Hans keine Spur. Berenice saß auch nicht auf ihrem Platz am Architektentisch.
    »Mist«, fluchte der Architekt. »Verdammter Mist!«
    »Nun sehen Sie aber zu schwarz. Sie können am Buffet sein oder mitten in dem Gedränge. Und wer weiß, vielleicht ist jeder wieder seiner Wege gegangen. Da ist Ihr Freund Ben. Fragen Sie den doch. Er scheint Sie zu suchen.«
    Da hatte sich Ben bereits durch die Menge gedrängt. Kumpelhaft klopfte er Henry auf die Schulter: »Mensch, alter Junge, so eine Frau wie Berenice lässt man nicht frei herumlaufen, vor allem, wenn so ein Weiberheld wie mein Freund Hans in der Nähe ist.«
    »Passen Sie bloß auf, was Sie da über meinen Bruder verbreiten«, protestierte Eva, was Ben mit einem lauten Lachen quittierte.
    »Waren Sie mit ihm in L.A. oder ich? Natürlich hatten uns die Gesetzeshüter auf dem Kieker, aber da gab es auch ein paar Damen aus der feinen Gesellschaft, die Ihren Bruder gern festgenagelt hätten. Und man munkelte auch von anderen Umständen. Also, Henry, fang sie ein, deine Braut!«
    Eva zog es vor zu schweigen. Was, wenn sie sich jetzt wie eine schwesterliche Glucke aufführte und Hans sich wirklich als Herzensbrecher betätigt hatte? Was wusste sie schon über sein Leben in den letzten Jahren? Als sie ausgewandert waren, da war er ein kerniger Bursche gewesen, doch jetzt war er ein gestandener Mann.
    »Mensch, red nicht rum! Wo ist Berenice?«, schnauzte Henry seinen Freund an.
    »Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, waren sie hinten an der Bar. Sie prosteten sich mit Champagner zu, dass die Hütte qualmte.«
    Henry warf seinem Freund einen bitterbösen Blick zu, doch da hatte Eva ihn schon an der Tanzfläche vorbei in Richtung der Bar geschoben. Dort war es voll. Viele junge Paare begossen den Abend mit Champagner, nur von Berenice und Hans fehlte jede Spur. Sie suchten die beiden überall. Sogar auf der Veranda, wo sie ein anderes Paar bei seiner innigen Umarmung unterbrachen.
    Nachdem sie den kompletten Saal durchkämmt hatten, wollten sie draußen auf dem Flur, der Lobby und der Hotelbar weitersuchen. Doch in der Tür stellte sich ihnen Daniel in den Weg. »Lasst die Suche! Ich habe sie eben gesehen.«
    »Wo? Verdammt noch mal wo?«, brüllte Henry außer sich. Daniel zeigte in Richtung einer Treppe, die nach oben führte.
    »Und warum hast du sie nicht aufgehalten?«, fragte Eva entsetzt.
    »Weil wir alle erwachsen sind. Sie haben mich ja nicht einmal gesehen, als sie …«
    »Wo sind sie hin?« Henrys Stimme überschlug sich vor Erregung.
    Daniel blickte streng von Henry zu Eva. »Es ist zu spät!«
    »Was heißt das? Wir können doch wohl mit ihnen reden?« Eva war verwundert, dass Daniel die Angelegenheit plötzlich gleichgültig zu sein schien.
    »Auch dazu ist es zu spät! Es sei denn, ihr beiden wollt in das Zimmer stürmen.«
    »Sie haben sich ein Zimmer genommen? Aber das muss man verhindern!«
    »Hätte ich die Polizei holen sollen, oder was?«, fragte Daniel spöttisch.
    »Sie hätten sie daran hindern müssen!«, schrie Henry, bevor er lossprintete und die Treppe nach oben jagte.
    Eva nahm Daniels Hand. »Du hast recht. Dagegen sind wir machtlos. Wenn ich gewusst hätte, dass das Ganze derart rasant Fahrt aufnimmt …«
    »Du bist nicht deines Bruders Hüter, so schwer es dir auch fällt, diese Verbindung zu akzeptieren. Doch so verschlungen wie die beiden nach dort oben gewankt sind, wird das Ganze ein ernsthaftes Nachspiel haben. Berenice ist keine Frau, die sich vergisst. Nein, sie hat ausgenutzt, dass er ihren Reizen nicht widerstehen kann. Und sie wird ihn die Rechnung zahlen lassen.«
    »Du meinst also auch, sie

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