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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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habe dich davor gewarnt, nachlässig zu werden. Rede einfach mit mir   – es ist nicht nötig, unsere Unterhaltung pantomimisch der ganzen Präfektur vorzutragen.«
    »Halt die Klappe und gib mir die Scanergebnisse!« Dieses Mal achte ich darauf, mit fest geschlossenen Lippen zu subvokalisieren.
    »Der Scan zeigt mehrere biorhythmische Signaturen in der direkten Umgebung des Wachhäuschens. Außerdem haben die Sensoren eine erhebliche Menge Signaturen in der südlichen Ecke des Hauptgebäudes ausgemacht.«
    »Wie groß ist eine erhebliche Menge?«
    »Dein Auge ist nur eine gewöhnliche Okularprothese, kein hochempfindliches Telemetriegerät.«
    »Dann schätz.«
    »Unbestimmbar. Die Sensoren in deinem Anzug sind nicht in der Lage ...«
    »Jetzt reicht’s. Wenn wir das nächste Mal einkaufen gehen, rüste ich das Ding auf.«
    Riki-Tiki klopft mir etwas kräftiger auf die Schulter. »Kann ich jetzt loslegen? Hier rumsitzen und dir beim Denken zuschauen ist langweilig.«
    Schon wieder erwischt. »Okay. Du bist sicher, dass du den Plan im Kopf hast?«
    Sie verdreht die Augen. »Geh durch die Abwasserkanäle. Halte dich an der Gabelung rechts. Klettere die Leiter zum Sanitärversorgungsraum rauf. Geh in den Elektrobetriebsraum nebenan und schalte alle Hauptschutzschalter ab. Warte am Treffpunkt auf uns. Voilà.«
    »Das ist der Plan. Dann los.«
    Riki-Tiki geht durch den Graben zu Shoei, Yadokai und Stain, der ihr das Schutzgitter öffnet. Sie schlüpft in den Kanal, schüttelt einmal kurz den Kopf und ist verschwunden.
    »Los geht’s«, sage ich.
    Zu viert klettern wir aus dem Graben und huschen hastig hinüber zu dem Außenposten. Dort drücken wir uns außerhalb der Sichtweite des Stegs eng an die Mauer. Ich lausche auf Schritte, kann aber nur den Regen hören.
    Ein rascher Blick.
    Keine Wachen auf dem Steg und nur ein Soldat im Wachhäuschen.
    Gut.
    Ich winke Stain zu, dass er in Stellung gehen soll.
    Einen Herzschlag später erlischt das orangefarbene Licht in der Hütte. Nun liegt alles im Schatten.
    »Aufsicht, wir haben einen Stromausfall am Tor«, spricht der Wachmann in sein Funkgerät. »Erbitte Anweisung.«
    Ich bin dran.
    Ich kauere mich neben die Hütte, nahe genug, um den Wachmann zu berühren.
    »Wir überprüfen das«, antwortet die Aufsicht. »Bereithalten.«
    »Verstanden.« Der Wachmann lässt den Schalter des Mikros los. »Das Scheißlicht ist ausgefallen. Toll!«
    Ich fälle ihn mit einem Nackenschlag.
    Stain schnappt sich das Funkgerät und ahmt die Stimme desWachmanns perfekt nach. »Aufsicht, ich brauche Ablösung. Muss auf den Topf.«
    »Negativ. Bleib auf deinem Posten.«
    »Wie ihr wollt«, sagt Stain. »Dann mache ich mein Geschäft eben in der Hütte.«
    »Ablösung ist unterwegs«, antwortet die Aufsicht. »Aber ich vermerke das in meinem Bericht. Archibald wird nicht erfreut sein.«
    Stain zertrampelt das Funkgerät.
    »Sie hätten einfach den Stecker ziehen können«, sage ich.
    Er lächelt, was ihn wegen seines Lippenpiercings unheimlich aussehen lässt. »Meine Methode ist befriedigender.«
    Das Mikro zertreten. Hört sich ganz nach einer Seite aus Viennes Arbeitshandbuch an. Vielleicht sind die beiden tatsächlich verwandt.
    Ich winke Shoei und Yadokai zu uns. Zu viert kauern wir uns in die Hütte und warten darauf, dass Riki-Tiki ihr Ziel erreicht.
    »Achtung!«, sagt Mimi. »Ich habe ein näher kommendes Signal aufgefangen.«
    Ich schlüpfe hinaus. Stain folgt mir.
    Ein Wachmann kommt auf die Hütte zu und klopft ans Fenster.
    Rums!
    Krachend fliegt die Tür auf. Der Wachmann stolpert zurück.
    Klatsch!
    Shoei fegt ihn von den Beinen, und Yadokai schleift ihn hinein.
    »So weit, so gut«, sagte ich zu Mimi. Dann rufe ich den anderen zu: »Folgt mir«, und gehe in Richtung Treffpunkt.
    Ein schneller Sprint führt uns über die Metallstufen zu dem langen, verlassenen Steg und weiter bis zu einer Tür mit der Aufschrift Aufsicht .
    Dort halten wir inne, verschnaufen und warten.
    Auf die Sekunde pünktlich erscheint Riki-Tiki auf dem Steg.
    »Das macht Spaß!«, flüstert sie. »Wenn wir Vienne gerettet haben, nimmt sie mich bestimmt als Akolythin auf.«
    Ich lege einen Finger an die Lippen und greife nach der Türklinke.
    Stain packt meinen Arm und schüttelt den Kopf. Dann öffnet er eine Tasche, die an seinem Gürtel festgebunden ist, und kniet sich vor den Türspalt.
    »Was ist in dieser Tasche, Mimi?«, erkundige ich mich.
    »Ich erkenne nur inkonsistente

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