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Die Marsfrau

Die Marsfrau

Titel: Die Marsfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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zu
verdächtigen – selbst wenn scherzhaft –, sie wollten unseren
Pflanzenwuchs bremsen, um sich vielleicht im Wettbewerb
Vorteile zu verschaffen, war zu absurd! Kein Zweifel, der
ausgeglichene Mac drehte durch.
Einer Hummel fiel ein, sich mit dem Rücken gegen ihr
Gefängnis zu werfen und so zu spektakeln, dass Alexej Mühe
hatte, dem Disput weiter zu folgen.
„Na also! Was redest du da für einen Stuss!“ Aus der Ruhe
gebracht war Chris durch Macs eigenartige Anspielungen
nicht. „Ich werde dreißig Kilometer durch die Wüste gondeln,
um dir das Wasser abzudrehen! Aber wenn du so daherredest:
Ich habe euren Zipfel da monatelang nicht gesehen. Ich werde
eine Luftaufnahme anfordern. Vielleicht lohnt es sich sogar,
den Zusammenschluss forciert zu erreichen, um dann in breiter
Front in die Wüste zu gehen. Was meinst du?“
„Warum nicht“, brummte Mac kleinlaut und
– das
befremdete Alexej – uninteressiert. „Überspiele uns doch die
Aufnahme, wenn du sie hast“, setzte er hinzu, nachdem er sich
offensichtlich einen Ruck gegeben hatte.
„Gemacht!“, sagte Chris. Sie tippte sich mit dem Finger
grüßend an die Schläfe.
Mac saß eine Weile gedankenversunken vor dem erloschenen
Schirm.
Wenn Alexej aber annahm, dass Mac nun aufgäbe, so irrte er
sich. Mac rief noch die letzte, ebenfalls von einer gemischten
Besatzung besiedelte Station an und stellte nach einigen
Floskeln gleichartige alberne und anzügliche Fragen, die
ebenfalls darauf hinausliefen, ob sich die Frau in der Nähe der
Roten Felsen aufgehalten habe.
Später streckte sich Mac auf seine Liege und starrte an die
Decke.
Alexej sah die geöffneten Augen des Gefährten, der also
nicht die Absicht hatte zu schlafen. Er piesackte weiter seine
Hummeln, überlegte jedoch, was Macs Getue für einen Sinn
haben und wie er ihn aus der Reserve locken könnte.
Schließlich fragte er: „Soll ich aufhören, Mac?“
Wie einer, der bei etwas Unbotmäßigem ertappt wurde, fragte
Mac zurück: „Was hast du gesagt?“
„Ob ich aufhören soll, ich meine, ob dich das Gebrumm der
Viecher stört?“
„Warum soll mich das stören“, antwortete Mac unwirsch.
„Ich hätte es dir schon gesagt.“
„Ich bin auch gleich fertig.“
„Es stört mich nicht!“, wiederholte Mac böse.
„Ich dachte nur, weil du von Kopfschmerzen…“
„Ich habe dir gesagt, dass die vorbei sind!“, unterbrach ihn
Mac unwillig.
„Ist gut, ist gut!“ Alexej fand keinen Anknüpfungspunkt
mehr, das Gespräch fortzuführen oder ein neues zu beginnen.
Er beringte die letzte Hummel, beendete seine Eintragungen,
und dann gingen die beiden Männer schlafen, ohne noch ein
Wort gewechselt zu haben
– mit Ausnahme eines
gebrummelten: „Gute Nacht!“ –
„Du hast also Schweine!“, sagte Marie Marowa und es klang
verwundert. Sie tastete auf die Sprechanlage: „Gio, komm
doch mal rüber!“
In Augenblicken befand sich Gio im Zimmer.
Sylvester kannte ihn bisher nur flüchtig. Gio war der dritte
Mann des Teams, das sich mit der Faunella schöpferisch zu
befassen hatte, das heißt der zweite! ,Der dritte bin ich’,
überlegte Sylvester Reim, und er lächelte.
„Stell dir vor, der Mensch hat Schweine!“ Es klang immer
noch Freude aus den Worten der Marowa. „Und er behauptet,
richtige, solche, wie wir sie hier brauchen.“
„Stimmt das?“ Der lange Gio sah Sylvester ungläubig an.
„Entschuldige, aber ich bin überrascht“, lenkte er ein, als er
Sylvesters abweisendes Schulterzucken gewahrte.
„Also, wenn das kein Einstand ist.“ Die Marowa schien noch
immer begeistert. Dann wurde sie sachlich. „Nimm uns das
nicht übel, Syl. Das mit den Schweinen ist eine Schwierigkeit
in unserer Planung. Wir hätten zur Not auf Doubles
zurückgreifen müssen. Was das bedeutet, weißt du. Wartet,
Jungs, lasst uns rechnen. Angenommen, die Sau wirft sechs
Ferkel, davon fünfzig Prozent weibliche… von denen nach…
das dauert zu lange! Wir könnten hormonal stimulieren – ja.
Halt, wir haben keinen Eber! Die männlichen Ferkel werden zu
spät geschlechtsreif!“ Sie machte ein bestürztes Gesicht.
„Sperma können wir jederzeit von dort bekommen“, warf
Sylvester ein.
„Du bist ein Goldjunge! Also“, fuhr sie fort, „das sind dann
nach einem halben Jahr, sagen wir…“
So ging das eine Weile fort, dann gab sie auf, zog den
Kleinrechner heran und tippte. Beide, Gio
– Sylvester
vermutete eine von der Marowa eingeführte Abkürzung von
Giovanni, der tatsächlich so aussah, als

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