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Die Marsfrau

Die Marsfrau

Titel: Die Marsfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Seine Augen hatten, wenn die Frage
bejaht wurde, wieder jenes Leuchten, das Alexej
unverständlich war und das er daher ziemlich albern fand.
Sobald sich die Gelegenheit ergab, saß Mac am Videor und
gab seine Antwort auf.
    Und das Erstaunlichste, sie sprachen wieder miteinander,
selbst nach Alexejs Hummelhobby hatte sich Mac erkundigt.
Er begann auch wieder von später zu schwärmen, wenngleich
es Alexej vorkam, als schwinge in solchen Äußerungen ein
wenig Wehmut mit.
    Alexej hätte allen Grund gehabt, froh über seinen Gefährten
zu sein, der offenbar eine Krise überwunden hatte; denn, das
gestand er sich ein, er hatte unter der Kargheit ihrer Beziehung
gelitten. Aber Alexej war nicht froh
– im Gegenteil!
Aufmerksam, argwöhnisch belauerte er förmlich jeden Schritt
Macs, bemüht, es ihn nicht merken zu lassen. Schließlich hatte
er gesehen, dass sich Mac dort draußen mit einer Frau
getroffen hatte, die nicht Kim sein konnte, und er hatte allen
Grund zu der Annahme, dass diese Treffen öfter stattfanden,
wenn nicht regelmäßig. Macs Bemühen um die Verlängerung
des Außendienstes konnte nun nur in diesem Licht gesehen
werden. Und es passte diese plötzliche heitere Gelassenheit
überhaupt nicht mit Macs übrigem Verhalten zusammen.
Nicht, dass er dem Kollegen etwa diese Rendezvous nicht
gegönnt hätte. Vielleicht schwang ein wenig Neid mit, der aber
in Alexej nie Misstrauen entfacht hätte, nein! Doch er wusste,
wenn er die Gelegenheit gehabt hätte, er hätte es offen
zugegeben und wäre wohl nicht in der Lage gewesen, ein
Gebaren wie dieses heuchlerische Getue mit Kim auch noch zu
forcieren. Und genau das war der Punkt, der Alexej
argwöhnisch machte. Wie, wenn dieses Aufleben der
Fernverbindung zwischen Mac und Kim nicht heuchlerisch
war? Hatte Mac mit der da draußen gebrochen und fühlte sich
nun selbst erleichtert? Warum aber hetzte er sich dann nach
wie vor vierzehn Stunden unter der Maske im Freien ab?
Irgend etwas stimmte nicht, passte nicht aneinander!
    Alexej hielt Mac in Bezug auf Sehnsuchtsphantasien zu
allerlei für fähig, aber nicht, dass er sich von den Füßen seiner
Geliebten Harzabdrücke fertigte, sich offenbar ausschließlich
im Freien mit ihr traf, gleichgültig, welche Sonne schien oder
ob es regnete. Ein Wort, eine Andeutung, und Alexej wäre der
Letzte gewesen, mit dem keine verständnisvolle Vereinbarung
zustande gekommen wäre!
    Je aufgekratzter Mac wurde, desto mehr wuchs Alexejs
Argwohn. Schließlich reifte in ihm der Entschluss, der Sache
bis zur völligen Gewissheit nachzugehen. Er setzte sich
darüber hinweg, dass es ihn im Grunde nichts anging, was der
Gefährte trieb, solange der die gemeinsame Arbeit nicht
vernachlässigte, und das tat er offensichtlich nicht Vielleicht
aber schürte auch der triste Tagesablauf Alexejs Interesse in
dieser Angelegenheit.
    ,Wie dem auch sei’, sagte er sich, ,es ist eine Freundespflicht,
die Zweigesichtigkeit des Gefährten, die auch Vorbote einer
Krankheit sein konnte, aufzuklären.’ –
    „Mac…“ Alexej saß über seinen Hummelkatalog gebeugt und
sah nicht auf, als Mac der Kühlbox eine Assiette entnommen
hatte und sich am Herd zu schaffen machte.
    Als Mac sich ihm aufmerksam zuwandte, fuhr Alexej fort:
„Macht es dir etwas aus, wenn ich morgen zur Zentrale fliege
und den Generalentwicklungsplan einsehe? Ich könnte mir
denken, dass sie uns erlauben – bei dem Vorsprung, den wir
haben –, zusätzlich wenigstens die Hänge des Roten Felsens
diesseits des Cañons zu begrünen. Es bleibt sonst ein
hässlicher Fleck.“
„Ist klar“, antwortete Mac und zog die Deckfolie von der
    Assiette. „Hast du schon gegessen?“
„Nein, kannst mir etwas übriglassen.“ Wieder wurde Alexej
von Miss trauen ergriffen. Mac war nicht bei der Sache! Er
hätte vorschlagen können, dass der Plan mit der
Kuriermaschine gebracht werden oder dass die Absprache mit
den Leuten aus der Zentrale durchaus videophonisch erfolgen
könne. Auf alle diese Fragen hatte sich Alexej präpariert. Und
nun sagte dieser Mensch gedankenlos ja.
Nun gut. Mac hatte also keinen Verdacht geschöpft, er würde
demnach auch nicht bemerken, dass Alexej sich den Plan
bereits über den Kurier besorgt, videophonisch alle
Absprachen getroffen und die Zusage erhalten hatte, nach und
nach die Begrünung der Hänge in das Programm mit
einzubeziehen.
Mac und die aus der Zentrale ahnten auch nicht, dass es ihm
gleichgültig war, ob die Hänge des tristen Roten Felsens

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