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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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stimmt, ist dieses Herumschleichen mitten in der Nacht. Meine Güte, ich bin sechsundsechzig. Das letzte Mal habe ich so was getan, da war ich ein Teenager.“
    „Hör auf!“, sagte sie kichernd.
    „Erzähl mir bloß nicht, du bist so was gewohnt.“
    „Natürlich nicht!“
    „Dann lass es uns offiziell machen.“
    Elise kroch so weit unter die Decke, bis sie den Kopf auf seine Schultern betten konnte. „Willst du damit vorschlagen, dass wir … heiraten? Noch einmal?“ Es klang zwar irgendwie verlockend, aber sie war nicht sicher, ob ein solcher Schritt sinnvoll wäre.
    „Willst du denn in wilder Ehe leben?“
    „Ich … weiß nicht.“ Sie hatte in den letzten dreißig Jahren ihre Freiheit gehabt. „Kann ich mal darüber nachdenken?“
    „Ja.“ Er kuschelte sich an sie. „Ich liebe dich, Elise. Ich habe dich immer geliebt.“
    Sie glaubte Maverick, dass er sie liebte. Doch das hieß nicht, dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Wenn sie eine Spielerin gewesen wäre, dann hätte sie darauf gewettet, dass er bei nächster Gelegenheit wieder zurück ins Casino gehen würde.
    Maverick küsste sie auf die Stirn. „Ich habe heute Nachmittag mit dem Makler über das Apartment gesprochen“, flüsterte er.
    Er hatte das Haus nach dem Mittag verlassen und war fast vier Stunden fort gewesen. Wohin er wollte, hatte er nicht gesagt. Aber das war nicht das erste Mal, dass er für eine Weile verschwand und Elise nicht wusste, wo er in dieser Zeit war. Sie hatte ihre Vermutungen, ihn aber nie nach Einzelheiten gefragt. Von manchen Dingen sollte man besser nichts wissen.
    Doch jetzt hielt sie es nicht länger aus, gar nichts zu sagen, nicht einmal eine Bemerkung dazu fallen zu lassen. „Du warst lange unterwegs“, murmelte sie.
    „Stimmt. Du hast dir Sorgen gemacht, oder?“
    „Sollte ich das?“
    „Ich habe nicht gespielt.“
    Elise schloss die Augen. Sie bemühte sich – wieder einmal –, ihm zu glauben. Zu oft hatte sie weggesehen, statt sich der Wahrheit zu stellen. Es bedrückte sie, dass sich bei ihm offenbar nichts geändert hatte – oder bei ihr – nach all diesen Jahren.
    „Ich schwöre es dir.“
    „Okay.“ Sie legte ihm den Arm um die Taille. Er war ihre einzige Dummheit im Leben gewesen. Sie wusste, wer er war, als sie ihn damals geheiratet hatte. Ihre Liebe hatte ihn nicht verändert, und das würde sicher auch jetzt nicht passieren.
    „Der Kaufvertrag für die Wohnung ist jetzt unterschrieben.“
    „Oh.“
    „Ich werde nächste Woche dort einziehen.“
    Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte und wollte ihre Enttäuschung nicht zeigen, auch nicht das schmerzhafte Gefühl des plötzlichen Verlusts.
    „Ich habe hier länger gewohnt als vorgesehen“, flüsterte er. „Es war nie meine Absicht, mich Aurora und David mehr als zwei Wochen aufzudrängen.“
    Er beabsichtigte nicht, die Gastfreundschaft der beiden überzustrapazieren, genauso wenig wie Elise ihrer Tochter und deren Familie zur Last fallen wollte. Doch sie wusste nicht, wohin sie sonst gehen sollte. Langsam befürchtete sie, dass sie ihr Geld nie zurückbekam. Die Gerichte arbeiteten so langsam, dass sie vermutete, schon längst tot und begraben zu sein, wenn der Fall endlich abgeschlossen wurde.
    „Ich möchte, dass du mit mir zusammenziehst“, sagte er leise.
    „Ich … weiß nicht.“ Sie verspürte eine so unwiderstehliche Versuchung nachzugeben, wie schon lange nicht mehr.
    „Wir müssen nicht wieder heiraten, wenn du nicht möchtest.“
    „Willst du denn?“, fragte sie.
    „Von ganzem Herzen.“ Er drückte sie fester an sich. Sie lag ruhig da, geborgen in seiner Umarmung, und irgendwann stellte sie fest, dass er schlief.
    Es dauerte lange, bis Elise auch eindämmerte. Als sie morgens aufwachte, war er fort. Aurora stand im Morgenmantel in der Küche. Elise goss sich eine Tasse Kaffee ein. Sie wusste, dass David bereits zur Arbeit gefahren war. Normalerweise war er um sieben schon unterwegs. Im Haus war sonst noch alles still. In Kürze würden die Jungs auf sein und Maverick ebenfalls. Elise genoss diese paar Minuten allein mit ihrer Tochter.
    „Mom“, begann Aurora zögernd, „weißt du, dass Dad auszieht?“
    Elise nickte. „Er hat es mir erzählt … gestern Nacht.“ Verlegen wandte sie ihrer Tochter den Rücken zu, während sie Sahne in ihren Kaffee goss und ihn länger als nötig umrührte.
    „Du und Dad scheint euch ganz gut zu verstehen.“
    „Äh … ja.“
    „Es war alles so viel harmonischer,

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