Die Maschen des Schicksals (German Edition)
Elise wies darauf hin, es könne sich vielleicht um Courtneys Vater handeln, aber Lydia schüttelte nur den Kopf. Glücklicherweise hatte sie das Thema danach nicht mehr angesprochen. Elise hätte die Frau, die sie als eine ihrer besten Freundinnen bezeichnete, nicht gern angelogen.
Sie hörte den Timer am Ofen und legte das Strickzeug beiseite, um nach den Muffins zu sehen. Nachdem sie den Ofen ausgestellt hatte, zog sie das Backblech heraus und stellte es auf das Kühlregal. Der Duft von warmen Heidelbeeren erfüllte die Küche. Sie wollte die Küchlein mit Rahmkäse glasieren und sie Maverick und seinen Freunden anbieten. Die „Jungs“ würden allerdings kaum bemerken, wie gesund dieses Dessert war.
Eine halbe Stunde später wachte Maverick auf. Er sah merklich frischer aus. Er blickte auf seine Uhr; das Spiel würde in weniger als zwanzig Minuten beginnen.
Wie vorauszusehen klingelte es um drei, und Bart, der erste der „Jungs“, erschien. Kurz darauf kamen Al und Fred.
„Das riecht aber gut hier“, bemerkte Bart und schnüffelte. Er zwinkerte Elise zu. „Niemand kann so gut backen wie Sie, ehrlich. Ich könnte wetten, das schmeckt genauso köstlich, wie es riecht.“
Sie lächelte über diese übertriebene Schmeichelei. „Na, ich werde mal sehen, was sich tun lässt, um Ihnen etwas davon zukommen zu lassen, Bart.“
Er grinste. „Das weiß ich zu schätzen, Mrs. Beaumont.“
Al und Fred ließen nicht lange auf sich warten, sie kamen sofort mit erhobenen Nasen in die Küche.
„Backen Sie wieder?“, fragte Al mit übertrieben aufgerissenen Augen, den Hut in der Hand.
Maverick wechselte lächelnd einen Blick mit ihr. „Du verwöhnst meine Freunde.“
„Sind die für uns arme alte Männer?“ Fred rieb sich die Hände. „Für uns arme alte
hungrige
Männer …“
„Werdet ihr jetzt mal alle Ruhe geben“, sagte Elise in gespielt strengem Ton, konnte sich dabei aber ein Lächeln nicht verkneifen. „Ihr wisst alle ganz genau, dass ich am Dienstag immer etwas backe.“
Bart stieß Al den Ellenbogen in die Rippen. „Deshalb sind wir doch auch hier, oder?“
„Ich dachte, ihr würdet zum Pokerspielen kommen“, scherzte Maverick.
„Das auch.“
Lachend nahmen die drei am Küchentisch Platz. Maverick nahm einen Packen Karten, der schon auf dem Tisch lag, und mischte ihn. Jeder von ihnen setzte zwanzig Dollar, der Gewinner des „Turniers“ nahm den Topf mit nach Hause.
Innerhalb von Minuten waren sie in ihr Spiel vertieft. Elise glasierte die Muffins und machte sich dann wieder an ihre Handarbeit. Als die Männer das Spiel beendet hatten, servierte sie ihnen Kaffee und die Küchlein, von den Männern hoch gelobt und mit großartigen Dankbarkeitsbezeugungen angenommen.
Maverick sah sie an, und sie lächelte dem Mann, den sie liebte, zu. Er erwiderte ihr Lächeln zärtlich. Die Liebe verändert einen, dachte Elise. Es gab kein schöneres Gefühl, keine Erfahrung, die damit vergleichbar war.
49. KAPITEL
„D as Sockenstricken lehrt uns, einen Schritt nach dem anderen zu tun – Bündchen, Hacken, Ballen, Zehen – und uns nicht von dem großen Ganzen abschrecken zu lassen.“
(Kathy Zimmerman, Kathy’s Kreations, Ligonier, PA
www.kathys-kreations.com )
Lydia Hoffman
Nach dem geschäftigen Vormittag habe ich beschlossen, eine Pause im Büro einzulegen, da gerade eine Flaute im Laden herrscht. Margaret wird sich um die Kundinnen kümmern, während ich einen Augenblick die Füße hochlege. Es war ein sehr hektischer Morgen.
„A Good Yarn“ läuft gut – sehr gut –, und ich bin äußerst froh darüber. Manchmal habe ich das Gefühl, mich in einem Traum zu befinden. Ich weiß aber, dass es Realität ist, denn an meinem Finger glitzert ein Diamant, und ich bin voller Liebe zu Brad und Cody. Wahrscheinlich bin ich die glücklichste Frau der Welt. Ich habe mich verlobt und werde den bestaussehenden, wundervollsten Mann auf Erden heiraten. In zwei Monaten ziehe ich zu Brad, Cody und Chase.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass mein Leben noch schöner werden könnte, als es in diesem Moment ist.
Als ich das Geschäft eröffnete, war das meine Zusage ans Leben. Vor zwei Jahren hätte ich mir kaum vorstellen können, was alles geschehen und wie viele Freundinnen ich finden würde. Ich habe Jacqueline, Carol und Alix sehr lieb gewonnen. Es waren die drei, die mir zum Start verholfen haben.
Nach der Gruppe mit den Babydecken hatte ich noch verschiedene Kurse gegeben. Sie waren alle gut,
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