Die Maschen des Schicksals (German Edition)
Wollgeschäft zu kommen, und war jetzt ziemlich enttäuscht.
Als Entschuldigung hatte Margaret den drei Kursteilnehmerinnen auf alles, was sie an diesem Tag kauften, einen Rabatt von dreißig Prozent angeboten. Elise hatte aber nichts genommen. Sie benötigte keine Wolle, sondern Hilfe bei den Socken. Es ärgerte sie, dass sie nun bis zur nächsten Woche warten musste, bis sie weitermachen konnte.
„Du bist früh zurück“, bemerkte Aurora, als Elise durch die Tür kam. Dann sah sie den mürrischen Blick und wusste sofort, dass ihre Mutter schlecht gelaunt war. Sie runzelte sie Stirn. „Was war los? Ist der Kurs ausgefallen?“
„Ja. Und ich wollte mir doch zeigen lassen, wie man den Hacken einstrickt.“ Elise hatte nicht gesagt, dass die Socken ein Geschenk für David waren. Sie wünschte jetzt, sie hätte sich noch ein wenig in der Stadt aufgehalten und vielleicht eine Freundin besucht oder wäre in die Bibliothek gegangen. Stattdessen war sie gleich wieder nach Hause gekommen, als hätte sie nichts Besseres zu tun.
Dieser plötzliche Eifer, schnell wieder zu Hause sein zu wollen, beunruhigte Elise. Sie fürchtete, dass dieses Verhalten an Mavericks Anwesenheit liegen könnte. Dabei tat sie, was sie konnte, um den Abstand zwischen sich und ihrem Exmann zu wahren. Doch das war gar nicht so einfach. Schließlich schliefen sie in gegenüberliegenden Zimmern und aßen ein- bis zweimal am Tag zusammen.
Maverick ließ keine Gelegenheit aus, um ihr Komplimente zu machen. Oh ja, Elise wusste sehr gut, was er da tat. Für ihn war diese Schäkerei lediglich eine Art Zeitvertreib. Elise stellte eine Herausforderung für ihn dar. Und er hatte beschlossen, sie wieder für sich zu gewinnen, nur um sich zu beweisen, dass er das konnte. Er mochte sich vielleicht für unwiderstehlich halten, doch Elise war entschlossen, sich als uneinnehmbare Festung zu zeigen. Auf keinen Fall würde sie seinem Zauber erliegen – so wie ihre Tochter und alle anderen in diesem Haushalt.
„Ich bin froh, dass du hier bist“, sagte Aurora leise. „Dad hat angeboten, sich um die Jungs zu kümmern, während ich ein paar Besorgungen mache. Aber ich fürchte, das könnte zu viel für ihn werden.“
„Soll ich helfen?“
Ihre Tochter blickte sie dankbar an. „Wenn du das tun würdest, Mom, das wäre großartig.“
Am liebsten hätte Elise ihr Angebot zurückgezogen, doch das war unmöglich. Maverick würde diese Gelegenheit wahrscheinlich wieder nutzen, um seinen Charme bei ihr spielen zu lassen.
„Ich werde Dad Bescheid sagen, dass du hier bist.“ Aurora umarmte sie. „Danke, Mom.“
Elise ging in ihr Zimmer und ließ ausnahmsweise die Tür offen, was sie vor Mavericks Ankunft immer getan hatte. Die Götter allein wussten, wie lange er noch bleiben wollte. Er hatte von zwei Wochen gesprochen. Nun war er bereits seit einer Woche hier, machte aber keine Anstalten, seine Abreise vorzubereiten. Elise litt jeden Tag Höllenqualen. Sie wollte, dass er ging, damit sie sich endlich wieder entspannen konnte und nicht ständig auf der Hut sein musste.
Nachdem sie ihre Schmutzwäsche durchgegangen war, trug sie alles Weiße zum Waschraum neben der Küche. Sie belud die Waschmaschine, stellte sie an und wartete, bis sie das einlaufende Wasser hörte, bevor sie ging.
Als sie ins Wohnzimmer kam, sah sie Maverick dort stehen, unter jeden Arm einen der Jungs geklemmt. Luke und John quietschten vergnügt, während er spielerisch knurrte. Er verstummte jedoch sofort, als er sie bemerkte. „Die Jungs möchten, dass ich mit ihnen in den Park gehe.“
„Dann solltest du das tun“, erwiderte sie steif.
„Wenn du mitkommst.“
Ihr lag schon ein Protest auf der Zunge. Doch bevor sie ein Wort sagen konnte, bettelten Luke und John, dass sie sie begleiten sollte. Sie hatte wohl keine Wahl. Vor allem nachdem sie Aurora versprochen hatte, bei der Aufsicht der Kinder zu helfen. „Okay, ich hole nur meine Jacke.“
„Es ist aber nicht kalt“, unterrichtete Luke sie.
An diesem Tag war es für Ende Juni ungewöhnlich kühl, doch einem Kind, das herumrannte und spielte, war es sicher warm genug. Elise jedenfalls brauchte etwas zum Überziehen.
Maverick wartete mit den beiden draußen auf sie. Elise rief Aurora an, um ihr Bescheid zu sagen, dass sie in den Park gingen, der zwei Häuserblocks entfernt lag.
Bei dem Park handelte es sich eigentlich um einen etwas größeren Spielplatz mit ein paar Geräten, einer Menge kleiner Kirschbäume, gut
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