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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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vor der Tür geparkt und werde da warten.“
    Elise blickte auf ihr Strickzeug hinunter. „Ist okay.“
    Der Kurs dauerte noch fünfzehn Minuten, dann verabschiedeten sich meine Schülerinnen nach und nach, während sie von der nächsten Stunde sprachen. Ich fand es interessant, dass alle aus der Gruppe beschlossen hatten, ein Paar Socken für einen Mann zu stricken. Bethannes waren wahrscheinlich für ihren Sohn gedacht. Courtney hatte erklärt, die Socken wären ein Geschenk für ihren Vater. Und Elise? Ich schätzte, dass ihr Exmann ihre bekommen würde.
    „Das war wirklich eine gute Idee, die Elise für Bethanne hatte“, sagte ich zu Margaret, während ich die Sitzecke aufräumte. Ich fühlte mich durch dieses Erlebnis regelrecht beflügelt. Mir schien es ein weiterer Schritt zu einer richtigen Freundschaft gewesen zu sein.
    Plötzlich bemerkte ich, dass meine Schwester weinte.
    „Margaret?“
    Sie wischte die Tränen weg, offensichtlich verärgert und beschämt, dass ich ihren Gefühlsausbruch mitbekommen hatte.
    „Was ist los?“, fragte ich trotz meines Vorsatzes, mich nicht einzumischen. „Sag es mir.“
    „Wir haben gestern eine Benachrichtigung bekommen“, sagte sie so leise, dass ich mich anstrengen musste, um sie zu verstehen. „Matt wusste nicht, dass ich sie gesehen habe. Er kümmert sich immer um die Rechnungen, und ich hatte angenommen, dass wir zurechtkommen. Ich habe mich so weit eingeschränkt wie möglich. Er war auch immer sparsam, aber offenbar … Oh, Lydia, wir sind mit unseren Hypothekenzahlungen so im Verzug, dass wir vielleicht das Haus verlieren.“
    „Oh nein.“ Ich hatte jeden Cent in den Laden gesteckt, sonst hätte ich ihr sofort meine Hilfe angeboten.
    „Ich wollte mit Matt darüber sprechen. Er hat nur versucht, mich zu schonen, das weiß ich, aber … aber ich bin doch seine Frau. Er hätte mich davon unterrichten sollen. Als ich ihm das sagte, meinte er, ich hätte schon ohne das Haus genug Sorgen.“
    „Wie viel braucht ihr denn?“, fragte ich.
    „In dem Brief stand, wir müssten bis nächsten Montag zehntausend Dollar bezahlen.“
    „Oh, Margaret. Es tut mir leid. Das habe ich nicht geahnt.“
    „Ich weiß, ich weiß … Matt meint, es würde schon alles in Ordnung kommen, und … sicher werden wir eine Lösung finden. Ich will dich nicht mit unseren Problemen belasten – es war nur einfach so ein Schock …“
    Obwohl Margaret versuchte, optimistisch zu klingen, hatte ich kein gutes Gefühl dabei. Meine Schwester würde vielleicht ihr Heim verlieren, und ich konnte nichts tun, um ihr zu helfen.

22. KAPITEL
    Elise Beaumont
    E lise war tief in Gedanken versunken, während sie den Salat für das Dinner zerkleinerte. Ihre Enkelsöhne waren wieder mit Maverick in dem kleinen Park in der Nachbarschaft. Luke und John nutzten jede Gelegenheit, um ihn dorthin zu zerren, und er ließ sich immer gern dazu überreden. Wenn er nur halb so gut als Ehemann und Vater gewesen wäre wie jetzt als Großvater, dann hätte ihre Ehe womöglich halten können.
    Obwohl sie es nicht gern zugab, genoss Elise Mavericks Anwesenheit inzwischen. Doch es war gefährlich, etwas von ihm zu erwarten, auch wenn es nur um eine lockere Freundschaft ging. Niemand wusste das besser als sie. Dennoch hatte er es geschafft, ihre Entschlossenheit, ihm aus dem Weg zu gehen, ins Wanken zu bringen. Stück für Stück hatte er ihre Vorbehalte und Zweifel zerschlagen. Nicht mit großartigen Versprechen oder Ankündigungen, sondern durch sein Verhalten – vor allem dadurch, dass er sich so liebevoll um Aurora und die Enkel kümmerte. Er respektierte Elises Gefühle und stritt sich nie mit ihr oder versuchte, sein früheres Verhalten zu rechtfertigen. Er schien sich ernsthaft zu bemühen. Sie
wollte
ihm nicht vertrauen und wusste, dass sie ihm nicht gestatten sollte, wieder an ihrem Leben teilzuhaben. Trotzdem fühlte sie sich zu ihm hingezogen.
    Die Zeituhr im Wäscheraum meldete sich. Elise wischte sich die Hände ab, bevor sie die frisch gewaschene Kleidung aus dem Trockner in den Wäschekorb legte. Aurora traf sich mit Bethanne wegen Lukes Geburtstagsfeier. Elises Vorschlag, Bethanne dafür zu engagieren, hatte ihrer Tochter gefallen, und sie bestand darauf, die Kosten selbst zu übernehmen. Sie und Elise waren darüber fast in einen kleinen Streit geraten und schließlich übereingekommen, dass Elise für den Kuchen zahlen würde.
    Da Aurora wegen der Besprechung mit Bethanne in Zeitdruck geraten

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