Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
Vom Netzwerk:
be­rich­te­te Kish über den Än­de­rung. Über die in­ter­stel­la­ren Ra­dio­ver­bin­dun­gen hat­te sich zwar schon ei­ni­ges her­um­ge­spro­chen, aber Kish hat­te kei­ne Vor­stel­lung da­von, wie ge­schickt ein Än­der­ling je­des be­lie­bi­ge mensch­li­che We­sen, gleich wel­chen Ge­schlechts, nach­ah­men konn­te. Kish konn­te un­mög­lich wis­sen – weil die Er­de die­se Tat­sa­che ge­heim­hielt – daß der Än­der­ling­pla­net lang­sam zum An­griff über­ging. Sie schleus­ten sich in aus­ge­wähl­te Ko­lo­nie­wel­ten ein, führ­ten an­schei­nend will­kür­li­che Sa­bo­ta­ge­ak­te aus und ver­ur­sach­ten das Cha­os um sei­ner selbst wil­len. Vor fünf Jah­ren hat­te man auf Re­vo­li­um, ei­ner Was­ser­welt, Än­der­lin­ge ge­fan­gen und mit dem Über­licht-Kreu­zer di­rekt zur Er­de trans­por­tiert. Ei­nes zer­split­ter­te man schließ­lich in Per­sön­lich­keits­frag­men­te. Im Kern fand sich ein psy­cho­ti­sches Ver­lan­gen nach Zer­stö­rung, ei­ne Art von Re­li­gi­on, die es nach den feu­ri­gen Früch­ten des Cha­os ge­lüs­te­te. Die Än­der­ling­kul­tur pro­pa­gier­te, daß die mensch­li­che Ras­se nur da­durch, daß die ge­sam­te mensch­li­che Ord­nung zum Ein­sturz ge­bracht wür­de, be­gin­nen könn­te, das Uni­ver­sum so zu se­hen, wie es wirk­lich war.
    Die So­zio­me­tri­ker hat­ten na­tür­lich ei­ne Theo­rie über die Än­der­lin­ge. Sie hat­ten über al­les ei­ne Theo­rie. Da­nach mach­te, ein­fach aus­ge­drückt, ih­re ver­än­der­li­che Ge­stalt die Än­der­lin­ge zu Ako­ly­ten der Ver­än­de­rung. Ihr Kör­per be­herrsch­te ih­ren Geist.
    Na­tür­lich über­sah die­se Ana­ly­se, daß ge­nau dies auch das Ar­gu­ment der Än­der­lin­ge ge­gen die ri­gi­de, nor­ma­le Mensch­heit war. Es mach­te auch nichts. Für die Er­de war die dro­hen­de An­ar­chie viel ge­fähr­li­cher als ei­ne ein­fa­che Er­obe­rung. Das Ko­ope­ra­ti­ve Im­pe­ri­um war ei­ne hei­kle, zer­brech­li­che Ver­bin­dung, und es ließ sich kaum bie­gen, oh­ne zu bre­chen.
    „Er kommt al­so her, um uns die Ord­nung aus­zu­trei­ben?“ frag­te Kish spöt­tisch.
    „Er oder sie, ja. Und Ihr braucht nicht zu la­chen. Oh­ne uns wird er es tun.“
    „Wird er was tun?“ Jo­a­ne er­schi­en in der ein we­nig schie­fen Tür. Sie trug ein Ta­blett. Skal­lon gab ihr ei­ne Kurz­fas­sung sei­nes Be­rich­tes, wäh­rend sie schwe­re Krü­ge mit brau­ner Flüs­sig­keit dröh­nend ab­setz­te und tro­cken ge­rös­te­te Ge­mü­se­schnit­zel klap­pernd in Scha­len füll­te. Skal­lon ver­such­te die grün­li­chen Krin­gel, und sie schmeck­ten ihm. Er aß ei­ne Hand­voll da­von, und als er merk­te, wie das Salz sei­ne Keh­le aus­trock­ne­te, nahm er einen lan­gen Zug von dem Bier.
    „Är­gh!“ Er spuck­te es im ho­hen Bo­gen an die ge­gen­über­lie­gen­de Wand. Hus­tend und prus­tend ver­such­te er, sei­nen Mund von dem ste­chen­den Zeug zu be­frei­en.
    „Was … was ist denn das?“
    Kish nick­te wei­se. „Auch die Mit­ar­bei­ter des Kon­suls brach­ten es nicht über die Lip­pen, das rich­ti­ge Bier. Es ist stark ge­braut, nach al­ler Über­lie­fe­rung.“
    „Seid so gut und gebt mir nichts mehr da­von“, ant­wor­te­te Skal­lon steif.
    „Oh, ganz wie Ihr wünscht“, sag­te Kish gleich­mü­tig.
    Skal­lon hör­te auf, sei­ne bren­nen­den Lip­pen ab­zu­wi­schen und sah auf. War da ein Fun­ken von Bos­haf­tig­keit in die­sem Ge­sicht? Der Hauch ei­nes Lä­chelns über die­sen selbst­ge­fäl­li­gen Er­den­mann und sei­ne Ster­nen­schif­fe, der einen Männ­er­trank nicht schlu­cken konn­te?
    Skal­lon ver­zog das Ge­sicht und setz­te sich wie­der.

 
8
     
    Ei­ne Stun­de spä­ter lag Skal­lon auf dem Bett und sah zu, wie die letz­ten bläu­li­chen Licht­strah­len im nächt­li­chen Him­mel ver­si­cker­ten. Mit ei­ner Ent­schul­di­gung war er wei­te­ren Ge­sprä­chen mit Kish und Jo­a­ne zu­min­dest für heu­te aus dem Weg ge­gan­gen, denn er war nicht si­cher, wie­viel er ih­nen wirk­lich preis­ge­ben durf­te. Es wür­de Fain nicht ge­fal­len, wenn ein Ein­ge­bo­re­ner zu­viel über ih­re Ope­ra­tio­nen

Weitere Kostenlose Bücher