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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Fü­ßen. Er muß­te ler­nen, zu Bo­den zu se­hen und zu na­vi­gie­ren. Das Ge­hen er­mü­de­te ihn. Als das Bat­tachran-Ho­tel noch einen Block weit ent­fernt lag, be­schloß er, an­zu­hal­ten und sich für einen Au­gen­blick in ei­nem Tem­pel aus­zu­ru­hen.
    Ein schad­haf­tes Tor, des­sen An­geln im Wind knarr­ten, führ­te in einen Hof. In ei­nem run­den Was­ser­be­cken wir­bel­te flie­ßen­des Was­ser, in dem zi­schend Bla­sen an die Ober­flä­che stie­gen. Auf den ge­sprun­ge­nen Stein­plat­ten auf dem Bo­den des schat­ti­gen In­nen­ho­fes spiel­te das Licht, das von ei­ner Bier­knei­pe an der Stra­ße her­über­drang. Er setz­te sich hin und starr­te zu den drei ge­ripp­ten Bö­gen hin­auf, die sel­ber mü­de aus­sa­hen; ei­ner war, mehr als die an­de­ren, in sich zu­sam­men­ge­sun­ken. Ei­ne Hän­ge­lam­pe leuch­te­te bläu­lich, und der klei­ne­re Mond Al­veas stieg zer­narbt und rot über dem milch­wei­ßen Fries des Tem­pels em­por. In Skal­lons Au­gen bil­de­ten die Ei­sen­oxy­de des Mon­des einen hüb­schen Kon­trast zu den ver­gilb­ten Neun­und­neun­zig Na­men des Einen, die den Fries be­deck­ten. Lei­se las er ein paar der Na­men und ver­fiel da­bei un­be­wußt in den Rhyth­mus des hoh­len Ge­trom­mels, das aus ei­ner Ne­ben­stra­ße her­über­klang, ge­le­gent­lich von den Schrei­en ir­gend­wel­cher Tän­zer un­ter­bro­chen. Wäh­rend er noch las, be­weg­te sich ei­ner der el­fen­bein­far­be­nen Pfei­ler des Tem­pels. Dann kräu­sel­te sich ein zwei­ter in dem mat­ten Licht. Jo­a­ne trat aus dem Tem­pel her­aus in das blas­se, ro­sa­far­be­ne Mond­licht. Sie schau­te nach links und sah ihn nicht.
    „Jo­a­ne.“
    „Oh! Ihr habt mich er­schreckt. Ihr seid der …“
    „Ja. Sprecht das Wort nicht aus. Ist noch je­mand hier?“
    „Nein. Nein, ich glau­be nicht. Aber Ihr soll­tet nicht hier sein.“
    „Warum nicht?“
    „Ich … nun, man muß sei­ne Schu­he und al­len Schmuck ab­le­gen, ehe man einen Tem­pel be­tritt.“
    „Das ha­be ich ge­tan. Seht Ihr?“
    „Oh. Es tut mir leid, ich dach­te, Ihr wüß­tet das nicht.“
    „Ich weiß nicht nur sol­che Klei­nig­kei­ten.“
    „Das müßt Ihr wohl, bei Eu­rer voll­kom­me­nen Aus­spra­che. Die meis­ten Erd­ler ha­ben sich die­ser Mü­he nicht un­ter­zo­gen. Den­noch ist es un­ge­wöhn­lich, daß ein Erd­ler sich an die Ze­re­mo­ni­en hält, selbst wenn er sie kennt.“
    „Warum?“
    „Über­legt doch. Ihr dach­tet, es sei nie­mand im Tem­pel. Das dach­te ich auch. Ihr hät­tet Eu­re Schu­he und Eu­ren Schmuck an­be­hal­ten kön­nen, denn es wä­re oh­ne­hin nie­mand da­ge­we­sen, der es ge­se­hen hät­te.“
    „Der Gott der Neun­und­neun­zig Na­men wä­re hier­ge­we­sen.“
    Sie sah ihn prü­fend und über­rascht an. „Das ist wahr. Und es ist schön ge­sagt. Ich wer­de es mir mer­ken.“
    „Ist das Nen­nen der Na­men nicht der Zweck die­ses Schrei­nes?“
    Jo­a­ne lach­te. Es klang wie ein per­len­des Glöck­chen. „Ich kom­me her, um mich aus­zu­ru­hen.“
    „Warum ent­spannt Ihr Euch nicht zu Hau­se?“
    „Manch­mal möch­te ich al­lein sein.“
    „Es tut mir leid, daß ich Euch ge­stört ha­be.“ Er trat in die Schat­ten zu­rück, als woll­te er ge­hen.
    „Nein, nein. Bleibt doch. Ich bin hier so­wie­so fer­tig. Und wenn Ihr mich zum Ho­tel zu­rück­be­glei­ten woll­tet, wür­de das mei­nem Gat­ten ge­fal­len.“
    Skal­lon setz­te sich auf ein mar­mor­nes Ge­län­der. „Wes­halb?“
    „Er wünscht nicht, daß ich im Dun­keln al­lein aus­ge­he. Er sagt, die Stra­ßen wer­den all­mäh­lich ge­fähr­lich. Na­tür­lich hat er recht. Vor we­ni­gen Ta­gen wur­de mei­ne Schwes­ter bei Son­nen­un­ter­gang über­fal­len. Man stahl ihr den Markt­korb und die Le­bens­mit­tel für zwei Ta­ge.“
    „Pe­stop­fer?“
    „Höchst­wahr­schein­lich. Aber wenn ich mit ei­nem zu­ver­läs­si­gen Be­glei­ter wie Euch zu­rück­keh­re, wird mein Mann nichts da­ge­gen ha­ben. Es wä­re so­gar ei­ne Eh­re für ihn.“
    „Ich ver­ste­he.“ Skal­lon nick­te. Kei­ner von bei­den mach­te An­stal­ten, auf­zu­ste­hen und zum Ho­tel zu­rück­zu­ge­hen. Jo­a­ne leg­te die Hand­flä­chen

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