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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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her­aus­fän­de.
    Aber jetzt, da er al­lein hier in der Kam­mer lag, lang­weil­te er sich. Sei­ne Me­di­ta­ti­on hat­te zwan­zig Mi­nu­ten ge­dau­ert und ihm Er­fri­schung ge­bracht. Er wuß­te, daß er so früh noch nicht wür­de schla­fen kön­nen. Soll­te er noch ein­mal nach oben ge­hen und Kis­hs rich­ti­ges Bier ver­su­chen? Nicht, daß er Kish die­se klei­ne Ges­te der Selbst­be­stä­ti­gung wirk­lich zum Vor­wurf ma­chen konn­te. Schließ­lich war Skal­lon auch nichts an­de­res als ei­ner von die­sen ver­damm­ten Erd­lern. Die Lo­gik al­vea­ni­scher Ab­nei­gung ge­gen die Er­de war un­über­seh­bar. Al­vea­ni­sche Kunst und Kul­tur wa­ren da­von durch­tränkt; ele­men­ta­re psy­cho­so­zia­le Ana­ly­sen hat­ten das ge­zeigt.
    In Skal­lons Au­gen hal­ten die Al­vea­ner auch Grund da­zu. Al­vea war kei­ne Ko­lo­nie, nein. Die Din­ge la­gen heu­te viel sub­ti­ler. Was einst als Ver­such, Men­schen an Al­vea an­zu­pas­sen, be­gon­nen hat­te, war mitt­ler­wei­le zu ei­nem hand­li­chen öko­no­mi­schen Werk­zeug ge­wor­den. Die mi­li­tä­ri­sche Vor­herr­schaft des Kon­sor­ti­ums zwi­schen den Ster­nen war na­tür­lich un­mög­lich, es sei denn, man woll­te den Geg­ner aus­rot­ten und einen Pla­ne­ten rui­nie­ren. Aber wes­halb soll­te man auch ei­ne bru­ta­le Waf­fen­tech­nik ver­wen­den, wenn sub­ti­le For­men der Ab­hän­gig­keit exis­tier­ten? Al­vea war auf die Bio­tech­nik der Er­de an­ge­wie­sen, um die ge­ne­ti­sche Drift zu kor­ri­gie­ren und die schlimms­ten Aus­wir­kun­gen der al­vea­ni­schen Bio­che­mie an­zu­weh­ren. Nur die Er­de ver­füg­te über die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen und über un­ge­heu­re Tech­no­lo­gi­en, um die Al­vea­ner im­mer wie­der an die­sen Pla­ne­ten zu ad­ap­tie­ren. Ge­ne­ti­sche Sta­bi­li­sa­ti­on war in je­der Ge­ne­ra­ti­on von neu­em er­for­der­lich, da der zel­lu­lä­re Voll­zug ein from­mer Wunsch blieb. Im Ge­gen­zug er­hielt die Er­de sel­te­ne Mi­ne­ra­li­en in ra­ke­ten­ge­trie­be­nen Ro­bot­schif­fen, die un­ter­halb der Licht­ge­schwin­dig­keit reis­ten. Das war ei­ne be­que­me …
    Et­was ras­sel­te in der Wand ne­ben sei­nem Ohr.
    Skal­lon fuhr hoch und dreh­te das Gas­licht an. Die Wand be­weg­te sich. Die Ta­pe­te wölb­te sich vor und pul­sier­te von Le­ben.
    Ein Stück der Ta­pe­te hat­te sich ein paar Zen­ti­me­ter über ihm ge­löst. Skal­lon zog es wei­ter zu­rück. Klei­ne schwar­ze Kä­fer rie­sel­ten her­un­ter und lan­de­ten ver­streut auf sei­nem Bett. Bro­deln­de Mas­sen da­von fan­den sich wei­ter un­ten; es war ihr hek­ti­sches Krab­beln, was er ge­hört hat­te.
    An­ge­wi­dert wich Skal­lon zu­rück. Aber in ge­wis­ser Wei­se fas­zi­nier­te ihn der An­blick. Auf der Er­de hat­te man In­sek­ten schon vor lan­ger Zeit strikt un­ter Kon­trol­le ge­bracht. In den Ka­ser­nen und Un­ter­künf­ten gab es kei­ne mehr. Er zog ei­ne klei­ne Ta­schen­lam­pe aus sei­nem Ge­päck und leuch­te­te da­mit hin­ter die Ta­pe­te. Wo der Licht­strahl auf­traf, krab­bel­ten die sechs­bei­ni­gen Din­ger has­tig da­von.
    Nun, das er­leich­ter­te die Sa­che zu­min­dest ein we­nig. Wenn er schlief, brauch­te er nur das Gas­licht bren­nen zu las­sen.
    Skal­lon schnauf­te. Er wür­de sich ein bes­se­res Zim­mer be­sor­gen müs­sen. Aber im Au­gen­blick er­füll­te ihn ei­ne rast­lo­se Un­ru­he, und er woll­te sich nicht noch ein­mal mit Kish un­ter­hal­ten. Jah­re­lang hat­te er Al­vea stu­diert, und jetzt lag er in ei­nem ver­gam­mel­ten, stin­ken­den Ho­tel­zim­mer her­um, wäh­rend er drau­ßen Spa­zie­ren­ge­hen und sich Ka­lic an­se­hen konn­te.
    Wahn­sinn, oder zu­min­dest Dumm­heit. Fain wür­de bald da­sein und dann wä­re sei­ne Zeit be­mes­sen. Oder schlim­mer noch: Viel­leicht hat­te Fain den Än­de­rung in­zwi­schen schon zur Stre­cke ge­bracht. Es konn­te sein, daß ei­ne Ro­bot­fäh­re aus dem Or­bit be­reits auf dem Weg nach un­ten war.
    Skal­lon zö­ger­te einen Mo­ment lang. Dann steck­te er die Ta­schen­lam­pe weg und be­gann sei­ne Ge­wän­der an­zu­le­gen.
     
    Vier Stun­den spä­ter wan­der­te

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