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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Skal­lon lang­sam zu­rück zur Ma­ra­ban La­ne und dem Bat­tachran-Ho­tel. Sei­ne Fü­ße wa­ren mü­de, und sei­ne Ge­wän­der und die al­vea­ni­sche Ver­klei­dung juck­ten und drück­ten ihn. Trotz­dem zö­ger­te er noch, sei­ne Stadt­be­sich­ti­gung zu be­en­den und sich für die Nacht zu­rück­zu­zie­hen. Er hat­te viel ge­se­hen. Die zier­li­chen Türm­chen der hei­li­gen Ge­bäu­de bohr­ten sich hin­ter ihm in den von Wol­ken durch­zo­ge­nen Him­mel. Sie mar­kier­ten die Stadt­mit­te. Er war ganz hin­auf­ge­stie­gen, um die rauch­ver­hüll­te nächt­li­che Stadt vor sich aus­ge­brei­tet zu se­hen. Jetzt wirk­ten die Tür­me wür­de­voll und un­nah­bar, als wä­ren sie mehr als nur gro­ber, mit ei­nem Ar­beits­la­ser ge­schnit­te­ner Fels.
    Er hat­te ei­ne merk­wür­di­ge, spuk­haf­te Stun­de auf ei­nem Ze­re­mo­ni­en­platz ver­bracht und ei­ner Lei­chen­ver­bren­nung zu­ge­se­hen. Sie hat­ten den ver­welk­ten al­ten Mann oben auf den Schei­ter­hau­fen ge­legt und ihm die Ar­me zu­sam­men­ge­bun­den. Den Grund da­für er­fuhr Skal­lon bald. Als das Holz knack­te und qualm­te, ließ die Hit­ze die Mus­keln kon­tra­hie­ren und die Bei­ne des Man­nes be­gan­nen hef­tig zu zu­cken. Der Leich­nam wand sich, wäh­rend Ge­sän­ge zu ihm her­auf­stie­gen. Dann zer­platz­te der Bauch. Der Knall ließ Skal­lon zu­sam­men­schre­cken, selbst noch aus fünf­zig Me­tern Ent­fer­nung. Er kam ge­nau zum Hö­he­punkt der Ge­sän­ge, wenn­gleich Skal­lon nicht ver­stand, wie die Trau­er­ge­mein­de den Zeit­punkt für die­sen Ef­fekt hat­te ab­pas­sen kön­nen.
    Der Tod war nichts Un­ge­wöhn­li­ches in den Stra­ßen von Ka­lic. Zier­li­che Frau­en dös­ten in ih­ren Korb­stüh­len und glit­ten in die lan­ge Be­wußt­lo­sig­keit hin­über. Män­ner tau­mel­ten die Bür­ger­stei­ge ent­lang und stütz­ten sich mit ei­ner Hand ge­gen die Ge­bäu­de, und wenn ih­re Ge­wän­der bei­sei­te ge­streift wur­den, sah man, daß das Fleisch in lo­cke­ren Fa­sern an ih­nen her­ab­hing. Sie ver­lo­ren rasch an Ge­wicht. Ei­ne au­to­ma­ti­sche Ab­wehr­re­ak­ti­on ge­gen ir­gend­wel­che Krank­hei­ten, Er­kran­kun­gen, die so neu wa­ren, daß sie noch kei­ne Na­men hat­ten. Die äl­te­ren – Ras­seln, Was­ser­au­ge, Krampf-fau­le, Stocka­tem – wa­ren von den Erd­lern ku­riert wor­den; Skal­lon hat­te dar­über ge­le­sen. Aber ge­gen die­se selt­sa­men Epi­de­mi­en konn­te man nichts tun.
    Den­noch glaub­ten die Leu­te of­fen­sicht­lich, daß die Er­de ih­nen hel­fen könn­te. In ei­ner über­füll­ten Knei­pe hat­te ein Mann ihm un­ter rau­hem Ge­flüs­ter von ei­nem spe­zi­el­len Er­den­hos­pi­tal er­zählt, das an­geb­lich au­ßer­halb der Stadt ope­rier­te und in dem die Er­kran­kun­gen ge­heilt wür­den. Ein an­de­rer fluch­te, zog ein blit­zen­des Mes­ser her­vor und brüll­te wü­tend her­aus, was er mit je­dem Erd­ler tun wür­de, der sich noch ein­mal in Ka­lic zeig­te. Sei­ne Wor­te tra­fen rings­um­her auf Zu­stim­mung. Zum ers­ten Mal ver­spür­te Skal­lon ech­te Angst, je­mand könn­te einen win­zi­gen Feh­ler in sei­ner Aus­spra­che oder an sei­nen Ge­wän­dern ent­de­cken und ihn er­ken­nen. Er mur­mel­te ei­ne Ent­schul­di­gung und ging; fast wä­re er noch auf sei­nen Um­hang ge­tre­ten, als er in die freund­li­che Dun­kel­heit der Stra­ße hin­aus­stol­per­te.
    Auf der Stra­ße hät­te er sich tat­säch­lich bei­na­he ver­ra­ten, weil er über sei­ne ei­ge­nen Fü­ße stol­per­te. Sein gan­zes Le­ben lang war er über si­che­re, ebe­ne Flä­chen ge­lau­fen. Auf der Er­de war der Bo­den über­all pla­niert. Selbst die Far­men, auf de­nen er ge­le­gent­lich sei­ne Fe­ri­en ver­bracht hat­te, wa­ren im Lau­fe der Jahr­hun­der­te von rol­len­den Land­ma­schi­nen zu glat­ten Flä­chen aus­ge­walzt wor­den. Aber hier in Ka­lic gab es kei­ne Stra­ße oh­ne Schlaglö­cher, und we­ni­ge be­sa­ßen sau­ber ab­ge­grenz­te Geh­we­ge. Ei­ne Kreu­zung von zwei Stra­ßen ließ im­mer ein we­nig Raum für einen Gras­fle­cken, und das Gras griff in der schat­ti­gen Fins­ter­nis nach Skal­lons

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