Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
Vom Netzwerk:
hin­auf. Sein Va­ter be­deck­te das Ge­sicht mit bei­den Hän­den und wank­te zu­rück. Ei­ner der Mör­der feu­er­te noch ein­mal.
    Lo­dern­de Flam­men. Ei­ne Ku­gel aus Licht, die sei­nen Va­ter in die Brust traf und über ihm ex­plo­dier­te.
    Dann der Schrei. Schrill und hoch. To­des­qua­len und Ver­zweif­lung.
    Fain stürm­te drei Schrit­te weit ins Zim­mer, und dann schlug ihm je­mand mit dem Kol­ben ei­ner Waf­fe ge­gen die Brust. Oh, bit­te, Gott, nein, was macht … warum … Dann sah er die Strei­fen auf den Är­meln, die Stoff­stück­chen, die be­deu­te­ten, daß all dies le­gal war, daß es kein Irr­tum war, daß sein Va­ter jetzt und hier ster­ben muß­te.
    Sein Va­ter, ge­ba­det in Flam­men.
    Die Hän­de san­ken her­ab, als wüß­te der bren­nen­de Mann, daß es kein Ent­kom­men gab, daß je­der Ver­such sinn­los war. Das Ge­sicht war ver­zerrt, er­starrt. Der Mund war zu ei­nem laut­lo­sen Schrei auf­ge­ris­sen. Die Ge­stalt wur­de steif. Die Flam­men be­deck­ten sie, fra­ßen sich im­mer wei­ter. Dann öff­ne­ten sich lang­sam die Au­gen, als müs­se er sie ge­walt­sam auf­zwin­gen, um einen letz­ten Blick auf die Welt zu wer­fen. Fains Va­ter sah hin­aus auf sei­nen Sohn, und er schwank­te. Sein Haar lo­der­te auf und gel­be Flam­men schlu­gen em­por. Bei­ßen­der Qualm. Das Knis­tern des Feu­ers. Zün­geln­de, schnap­pen­de Flam­men. Die Lun­gen sei­nes Va­ters füll­ten sich zu ei­nem neu­en Schrei. In den Au­gen des bren­nen­den Man­nes lag et­was Al­ters­lo­ses. Er sah Fain ah, und sein Blick durch­drang die To­des­qua­len, und die Er­kennt­nis, das Wis­sen, ver­band sie mit­ein­an­der. Dann tau­mel­te sein Va­ter zu­rück. Sei­ne Ar­me zuck­ten, und der letz­te Schrei er­scholl.
     
    Fain stand da wie er­starrt, schweiß­ge­ba­det.
    Im­mer wenn ihn Angst über­kam, floh er vor ihr in die Ver­gan­gen­heit. Zu­rück zu dem bren­nen­den, zu­sam­men­bre­chen­den Mann. Zu­rück zu den drei Mör­dern, die sich da­von über­zeug­ten, daß ihr Auf­trag er­füllt war und daß sein Va­ter von kei­nem Ret­tungs­ge­rät wie­der­be­lebt wer­den konn­te. Die ih­re wi­der­wär­ti­ge Ar­beit auf dem Wohn­zim­mer­tep­pich ta­ten. Die den stam­meln­den Jun­gen bei­sei­te stie­ßen.
    In den fins­te­ren Stun­den, die dar­auf folg­ten, als das Haus sich mit Po­li­zis­ten und Be­am­ten und Ver­wand­ten Rill­te, ge­sch­ah es, daß je­ne ei­si­ge Ru­he sich über ihn her­ab­senk­te, die ihn nie wie­der ver­las­sen soll­te. Ein kal­tes, ge­las­se­nes Wis­sen. Er hat­te den Tod ge­se­hen, und in dem letz­ten, ge­pei­nig­ten Blick sei­nes Va­ters hat­te er auch die Ant­wort auf den Tod ge­se­hen. Sein Va­ter hat­te ihm et­was ge­ge­ben, das ihn durchs Le­ben tra­gen und an­ders als an­de­re ma­chen wür­de.
    Zu die­sem ge­hei­men Mit­tel­punkt, in dem die kal­te, kla­re Wahr­heit lag, kehr­te Fain zu­rück. Einen Au­gen­blick lang hat­te ihn Angst ge­packt, aber jetzt war sie ver­schwun­den. Der Än­de­rung war ih­nen weit über­le­gen. Es hat­te den ein­zi­gen kon­kre­ten Vor­teil, den er und Skal­lon mit­ge­bracht hat­ten, neu­tra­li­siert. Al­so gut: Das Pro­blem lag jetzt an­ders. Aber tief im In­nern wuß­te Fain, daß er hier ei­gent­lich nichts zu ver­lie­ren hat­te. Al­len­falls konn­te der Än­de­rung ihn tö­ten. Mehr nicht. Und dies zu wis­sen ver­mit­tel­te Fain den Vor­sprung, den er im­mer und al­len ge­gen­über hat­te – Men­schen, Än­de­run­gen, al­lem.
    Fain leg­te den Hit­ze­strah­ler in die Arm­beu­ge und setz­te sei­nen Weg fort. Der Au­gen­blick war vor­über. Er hat­te schon frü­her sol­che Au­gen­bli­cke er­lebt, vor al­lem wäh­rend der letz­ten fünf Jah­re, aber sie wa­ren nie wirk­lich wich­tig ge­we­sen. Auch die­ser wür­de ver­blas­sen und ver­schwin­den. Des­sen war er sich si­cher.
    Er war drei Ki­lo­me­ter weit ge­kom­men, als er das Don­nern der ers­ten Ge­wehr­schüs­se in der feuch­ten Luft hör­te.

 
2
     
    Fain duck­te sich hin­ter ste­chend rie­chen­de Blät­ter und at­me­te durch den Mund, um nicht wür­gen zu müs­sen, wäh­rend er die vor ihm lie­gen­de Land­schaft stu­dier­te. Es war die

Weitere Kostenlose Bücher