Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
Vom Netzwerk:
ver­schwen­det, wenn er einen Job über­nahm. Ob er über­leb­te oder starb, ob er Er­folg hat­te oder nicht, der Auf­trag selbst hat­te al­le sei­ne Sin­ne völ­lig aus­ge­füllt. Jetzt sah er die Frau­en stän­dig vor sich, selbst mit of­fe­nen Au­gen. Kur­ze Bil­der von ih­nen: Au­gen, Brüs­te, Knie. Er konn­te sie auch rie­chen. Er er­in­ner­te sich dar­an, wie sie schmeck­ten. So war es fünf Jah­re lang ge­we­sen – fünf Jah­re des Ver­sa­gens. Er wuß­te, daß er jetzt wie­der einen kla­ren Kopf brauch­te. Der Ver­trag – sei­ne Ra­che – war ab­ge­lau­fen. Es muß­te wie­der al­les so wer­den, wie es vor­her ge­we­sen war. Wenn er das nicht schaff­te, konn­te das sein To­des­ur­teil be­deu­ten, des­sen war er sich be­wußt. Sein Wert für das Kon­sor­ti­um war nichts als ein dün­ner Fa­den. Ba­teman wür­de ihn nur all­zu gern um­brin­gen las­sen. Fain wuß­te, daß er sich hier be­wei­sen muß­te – um zu über­le­ben.
    Al­vea war da­bei kei­ne große Hil­fe. Das dich­te Un­ter­holz. Die lä­cher­li­chen Far­ne und die stin­ken­den Pil­ze. Er be­weg­te sich schnell und mit in­stink­ti­ver Leich­tig­keit. Vor ihm, mit je­dem Schritt, den er tat, ra­schel­te und flüch­te­te es, klei­ne Na­ger und In­sek­ten, Kä­fer und Un­ge­zie­fer. Le­ben­di­ges Zeug. Und der Än­de­rung? Er war auch ir­gend­wo vor ihm. Fain ver­trieb die Frau­en aus sei­nen Ge­dan­ken. Er zwang sich, sei­ne Sin­ne nach au­ßen flie­ßen zu las­sen, um mit der Welt zu ver­schmel­zen. Das war sein Schutz, sein Ta­lent. Dies­mal wür­de er nicht ver­sa­gen.
    Er hör­te den spru­deln­den Bach, noch be­vor das ho­he Gras sich teil­te und den Blick auf das blit­zen­de, grü­ne Was­ser frei­gab. Er hielt kurz an, um zu trin­ken, und wa­te­te dann wei­ter. Die Stei­ne wa­ren glit­schig. Über ihm zer­riß ein durch­drin­gen­der Schrei die nach­mit­täg­li­che Stil­le. Fain sah nicht hoch. Es war ein Klatsch­flü­gel; er kann­te die­se Vö­gel aus dem Schnell­kurs. Häß­lich, aber mit gu­tem Fleisch. Ein gu­tes Nah­rungs­mit­tel. Plötz­lich blieb er ste­hen, schal­te­te sei­ne Pis­to­le auf ge­räusch­lo­sen Be­trieb, riß den Arm hoch und feu­er­te. Der Vo­gel schrie auf, kurv­te nach links und ver­schwand über dem Dschun­gel. Da­ne­ben. Knapp da­ne­ben, aber da­ne­ben. Fain schob den Hit­ze­strah­ler in das Hols­ter un­ter sei­nem Um­hang. Er stand mit­ten im Bach, das Was­ser um­spül­te sei­ne Knie, und er starr­te auf sei­ne Hän­de. Er hat­te noch nie da­ne­ben­ge­trof­fen. Noch nie.
    Er fand den Kör­per am an­de­ren Ufer.
    Zu­erst glaub­te er, der Al­vea­ner sei tot. Aber nein, die At­mung war kräf­tig, wenn auch un­re­gel­mä­ßig. Der Puls war zu schnell, aber ste­tig. Ir­gend­ei­ne Ver­let­zung war nicht zu se­hen. Ein al­vea­ni­scher Sol­dat, noch fet­ter – wenn das mög­lich war – als die bei­den an­de­ren. Be­wußt­los.
    Fain blieb am Bo­den hocken und lausch­te an­ge­strengt auf je­des noch so fer­ne Ge­räusch. Ein ein­zel­ner Mann, mit­ten im Dschun­gel, be­wußt­los, aber we­der tot noch ver­wun­det. Das hat­te et­was mit dem Än­de­rung zu tun, aber …
    Der Ge­dan­ke ließ ihn er­star­ren. Er zog ei­ne klei­ne Ta­fel aus sei­nem Ge­wand und hielt sie dem Al­vea­ner an die Lip­pen. Au­gen­blick­lich färb­te sie sich ro­sa.
    Fain stand auf. Je­mand hat­te die­sen Al­vea­ner mit Ver­til be­han­delt, ihn an­schei­nend be­nutzt und dann hier lie­gen ge­las­sen, da­mit er wie­der zu sich kam.
    Aber nie­mand auf die­sem Pla­ne­ten be­saß Ver­til, au­ßer ihm selbst und Skal­lon. Es war ver­bo­ten. So un­vor­stell­bar es auch er­schi­en – die­ser schla­fen­de Al­vea­ner be­deu­te­te, daß auch der Än­de­rung über einen Vor­rat an Ver­til ver­füg­te.
    Da­mit la­gen die Chan­cen an­ders. Völ­lig an­ders. Und plötz­lich er­wach­te Angst in ihm, wie ein kal­ter Wind.
     
    Oh, mein Gott, nein, nein, hat­te er ge­schri­en, als er in das Zim­mer rann­te. Das hoh­le Dröh­nen ei­nes Hit­ze­strah­lers er­füll­te das Haus. Die Flam­men hat­ten sei­nen Va­ter schon halb ein­gehüllt, sie fra­ßen sich durch sei­ne Klei­der, zün­gel­ten zu sei­nem Ge­sicht

Weitere Kostenlose Bücher