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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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nick­te. „Das den­ke ich auch. Dann gib dem Klei­nen aber ein Arm­ban­dra­dio. Da­durch kannst du ihn bes­ser ein­set­zen, und er kann al­lein her­um­schnüf­feln. Sag ihm, er soll es un­ter dem Är­mel ver­ste­cken. Wir wol­len ja nicht, daß je­mand auf die Idee kommt, es könn­ten sich Erd­ler in der Stadt her­um­trei­ben.“
    Sie aßen wei­ter. Skal­lon ver­spür­te ein son­der­ba­res Ge­fühl der Freu­de, weil Fain ihm zu­ge­stimmt hat­te. Als er mit sei­nem Früh­stück fer­tig war, bat er Jo­a­ne, die ihm die­se Idee ein­ge­ge­ben hat­te, Da­non zu ru­fen. Der Jun­ge war ein­ver­stan­den, ihn auf die Märk­te und Ba­sa­re von Ka­lic zu füh­ren, um In­for­ma­tio­nen aus­zu­gra­ben. Er gab Da­non ein Arm­ban­dra­dio und zeig­te ihm, wie man es be­dien­te.
    Da­nach lun­ger­te Skal­lon noch ei­ne Wei­le in der Kü­che her­um und wech­sel­te ein paar Wor­te mit Jo­a­ne. Sie spül­te die schmie­ri­gen Tel­ler und be­nutz­te hier­zu kal­tes Was­ser und ei­ne graue Sei­fe. Erst als er und Da­non im Be­griff wa­ren hin­aus­zu­ge­hen, fiel ihm ein, daß al­vea­ni­sche Frau­en nie­man­den au­ßer ih­ren Ehe­män­nern be­dien­ten. Den­noch hat­te sie ihm und Fain das Früh­stück ser­viert. Er frag­te sich, was das be­deu­ten moch­te.

 
2
     
    Er zieht sei­nen Sau­er­stoff aus der al­vea­ni­schen Luft. Ex­ha­lie­rend, Ga­se ver­strö­mend, at­met er noch et­was an­de­res aus: Macht. Die Dro­ge Ver­til, ge­stoh­len aus den streng be­wach­ten, furcht­ba­ren La­bo­ra­to­ri­en der Er­de.
    Er stell­te sich Fains Ge­sichts­aus­druck vor, in dem Au­gen­blick, da er dies ent­deckt. Er lacht, ei­ne sel­te­ne Ges­te, und klim­pern­de Lau­te per­len aus den Win­dun­gen sei­ner Keh­le. In sei­nem In­nern, ver­mengt mit den ro­ten und wei­ßen Flo­cken sei­nes Blu­tes, ist die Macht. Wie ein­fäl­tig die Er­den­leu­te doch sind – zu glau­ben, Herr­schaft und Macht sei­en gleich­be­deu­tend mit Ord­nung. Falsch, falsch. Macht ist sel­ten, und Macht ist knapp. Macht ist Le­ben, ist Tod, ist der Au­gen­blick. Herr­schaft, das weiß er schon lan­ge, exis­tiert nur in ab­ge­schie­de­nen, weit­ver­streu­ten Win­keln des Uni­ver­sums; über­all sonst im Kos­mos tanzt das Cha­os, und es singt ne­ben den Feu­ern der ru­bin­ro­ten Ster­ne. Und die größ­te Sün­de der Norms liegt in ih­rer ab­sur­den Kon­zen­tra­ti­on auf die­se Win­kel, in ih­rer Igno­ranz be­züg­lich der grö­ße­ren Wirk­lich­keit.
    Der fet­te, un­ge­schlach­te, schweins­mäu­li­ge Al­vea­ner steht vor ihm. Er läßt sei­nen Geist prü­fend über die Au­gen­bli­cke strei­chen, wäh­rend sie ti­ckend vor­bei­zie­hen; er be­trach­tet ihn und schätzt ihn ab. Er at­met aus: Herr­schaft. Der Al­vea­ner wird tun, was er sagt. Hier drau­ßen vor Ka­lic muß er von die­sem dump­fen, ver­gäng­li­chen We­sen sei­ne Ver­klei­dung neh­men. Und er muß nach­den­ken.
    Vor ihm kräu­selt sich das Bild Fains; es schim­mert in der Luft. Der Al­vea­ner kann Fain nicht se­hen, denn der Al­vea­ner ist auch ein Norm, dumm und ver­wirrt, und sei­ne Wahr­neh­mungs­fä­hig­keit für das Gan­ze ist stumpf. Aber Fain ist da, und er schwebt vor ihm und winkt.
    Der Au­gen­blick ver­geht, und der nächs­te steigt em­por. Das Neue: Sie al­le drei sind Frem­de, und sorg­los glei­ten sie auf der glä­sern glat­ten Ober­flä­che des ein­fal­ti­gen Al­vea. Al­le wer­den sie ir­ren, blind sich um­her­tas­ten. Wie kann das der Schlüs­sel sein?
    Ein Au­gen­blick ver­geht, Se­kun­den ster­ben.
    Es muß Fain sein. Er ist der Stärks­te, der Än­der­ling-Kil­ler. Al­so muß Fain am En­de schwach sein, er muß zer­bre­chen, und das Ei­ne muß sei­nen wei­chen Kern fin­den und durch­boh­ren. Er ist ernst und wür­de­voll. Sein Bild fla­ckert in der war­men Luft zwi­schen dem Än­de­rung und dem be­nom­me­nen Al­vea­ner, und es ist hart und un­er­schro­cken.
    Ge­läch­ter al­so wird Fain tö­ten. Mit tau­send na­del­fei­nen Sti­chen wer­den Hohn und Spott ihn pei­ni­gen und quä­len, und sei­ne ge­wölb­te Ru­he wird dünn wer­den und sei­ne schar­fe Ur­teils­kraft stumpf.
    Der Än­de­rung sieht dies, er weiß es von und in dem Mo­ment,

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