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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Kas­ten­rol­le. Als Die­ner, als Wirt, darf er sich man­chen an­de­ren Kas­ten nicht ein­mal nä­hern. Nicht jetzt, wäh­rend der hei­li­gen Zeit.“
    „Mhm.“ Fain ver­lor das In­ter­es­se.
    „Wo ist Scor­pio?“
    „Schläft.“
    „Seit wir hier sind, hat er die meis­te Zeit ge­schla­fen.“
    Fains Kopf fuhr hoch und er­starr­te; stirn­run­zelnd fun­kel­te er Skal­lon an. „Er ist kein ge­wöhn­li­cher Hund. Nicht ei­ner von die­sen kurz­at­mi­gen, klei­nen Pup­pen­hun­den für al­le Da­men mit zu­viel Geld.“
    „Das weiß ich, aber …“
    „Scor­pio muß je­den ein­zel­nen sei­ner Sin­ne an­stren­gen, um einen Än­de­rung aus­fin­dig zu ma­chen. Die Haut­flüs­sig­keit ei­nes Än­der­lings riecht fast ge­nau­so wie die ei­nes Men­schen. Wir …“
    „Du hast recht. Laß ihn schla­fen. Wir brau­chen ihn heu­te nach­mit­tag in der Großen Hal­le. Komm jetzt …“ – er ver­such­te das The­ma zu wech­seln – „… laß uns et­was es­sen.“
    „Die­sen Schlab­ber? Ich es­se Pro­te­in­ra­tio­nen.“
    „Na schön.“
    Skal­lon lief im Ho­tel her­um und über­prüf­te al­le Ein- und Aus­gän­ge. Es war ei­ne ele­men­ta­re Vor­sichts­maß­nah­me, denn als er in der Nacht zu­vor spät und mü­de her­ein­ge­kom­men war, hat­te er sich ver­irrt. Das Bat­tachran war ein al­ter, un­über­sicht­li­cher Bau aus Stein und Holz, der auf teil­wei­se hals­bre­che­risch an­mu­ten­de Art auf zer­brö­ckeln­den Fun­da­men­ten ruh­te. Die leich­te Gra­vi­ta­ti­on be­wirk­te, daß die Ar­chi­tek­tur ein­fa­cher, luf­ti­ger und flie­ßen­der war. Er um­run­de­te einen rie­si­gen, stin­ken­den Müll­hau­fen hin­ter dem Haus. Of­fen­bar wur­de der Müll hier nur sel­ten und viel­leicht nie­mals ab­ge­holt.
    Ein Schwärm von Flie­gen er­hob sich von dem Ab­fall­berg und ver­schwand wie ei­ne sum­men­de Staub­wol­ke. Bern­stein­far­be­ner Dunst weh­te hin­ter ei­ner klei­nen Trau­er­ge­sell­schaft her, die die ri­tu­el­len Früch­te, ei­ne Art von blau­en Gra­na­täp­feln, ver­zehr­te. Die To­ten­bah­re war aus ölig­glän­zen­dem Holz, der Leich­nam selbst in ein schwärz­li­ches Tuch ge­wi­ckelt. Die Trau­ern­den zo­gen lang­sam über den zer­klüf­te­ten Bo­den hin­ter dem Bat­tachran. Sie lie­ßen sich Zeit. Ei­ner von ih­nen schlug hin und wie­der auf einen großen Baß­gong. Auf ei­nem Hü­gel in der Fer­ne rag­ten die al­vea­ni­schen Grab­stei­ne auf, Drei­e­cke, die sich hier­hin und dort­hin auf den un­ebe­nen Grab­fel­dern neig­ten.
    „Kommt. Ruht Euch aus.“
    Er dreh­te sich um. Jo­a­ne stand ne­ben ihm, in der Hand einen halb­ge­füll­ten Ei­mer mit Putz­was­ser.
    „Laßt mich Euch …“ Ehe er noch zu­fas­sen konn­te, hal­te sie den Ei­mer auf den Müll­hau­fen ge­leert. Sie lä­chel­te und wink­te ihm her­ein­zu­kom­men.
    Der plötz­li­che Wech­sel von al­vea­ni­scher Son­ne zu un­be­leuch­te­ten Kor­ri­do­ren über­for­der­te sei­ne Au­gen für einen Mo­ment. Sie nahm ihn bei der Hand – ein sei­di­ges, küh­les Ge­fühl – und führ­te ihn ein paar Schrit­te weit. Dann öff­ne­te sich ei­ne Tür, und er blin­zel­te.
    Es war das run­de, ho­he Com­mu­nal, das er schon am Mor­gen ge­se­hen hat­te. Nicht we­ni­ger als zwan­zig Leu­te dräng­ten sich um die klei­nen Ti­sche; sie aßen und re­de­ten. Das Licht der Öl­lam­pen fla­cker­te in den dunklen, von Fal­ten durch­zo­ge­nen Ge­sich­tern. Je­der Mann und je­de Frau schi­en ei­ne Cha­rak­ter­stu­die für sich zu sein, so ver­schie­den wa­ren sie von­ein­an­der. Das Ide­al auf der Er­de war ein fle­cken­lo­ses, glat­tes Ge­sicht. Dank kos­me­ti­scher Be­hand­lung hat­ten die meis­ten Men­schen es bei­na­he ihr gan­zes Le­ben lang. Man konn­te oft nicht sa­gen, ob ei­ne Frau zwan­zig oder sech­zig Jah­re alt war. Jo­a­ne zog an sei­ner Hand, und als er sie an­sah, er­schi­en ihm ih­re Schön­heit um so at­trak­ti­ver, da er wuß­te, daß sie mit der Zeit ver­wit­tern, ver­wel­ken und ver­schwin­den wür­de.
    Es war ein tra­di­tio­nel­les Com­mu­nal. Für die­je­ni­gen, die kei­ne Mahl­zeit vom Ho­tel be­stel­len woll­ten, gab es ein Sor­ti­ment von Töp­fen,

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