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Die Mausefalle

Die Mausefalle

Titel: Die Mausefalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Auftreten von Merrilees ließ den Inspektor unsicher werden. Sein Misstrauen richtete sich plötzlich gegen James. Er flüsterte dem Polizisten etwas ins Ohr, und dieser verließ eilig den Raum.
    »Bitte, meine Herren«, sagte er dann. »Machen Sie Ihre Aussage, einer nach dem anderen.«
    »Gern«, erwiderte James. »Also, ich ging gerade am Strand spazieren, da begegnete ich diesem Herrn, der behauptete, mich zu kennen. Ich konnte mich nicht erinnern, ihm je begegnet zu sein, war aber zu höflich, ihm das zu sagen. Wir gingen zusammen weiter, ich war aber von Anfang an misstrauisch. Und gerade als wir an der Polizeistation vorbeikamen, spürte ich seine Hand in meiner Tasche. Ich hielt ihn fest und schrie um Hilfe.«
    Der Inspektor heftete seinen Blick auf Merrilees.
    »Und jetzt Sie, Sir.«
    Merrilees schien etwas verlegen.
    »Die Geschichte stimmt fast«, sagte er langsam, »aber nicht ganz. Nicht ich habe seine Bekanntschaft gesucht, sondern er die meine. Zweifellos wollte er den Smaragd loswerden und steckte ihn mir, während wir uns unterhielten, in die Tasche.«
    Der Inspektor hörte auf zu schreiben.
    »Aha!«, bemerkte er unparteiisch. »Nun, es wird gleich ein Herr hierherkommen, der uns gewiss helfen kann, diese Sache aufzuklären.«
    Merrilees runzelte die Stirn. »Es ist mir wirklich unmöglich, noch länger zu warten«, murmelte er, indem er seine Taschenuhr hervorzog. »Ich habe eine Verabredung. Inspektor, Sie werden sich doch nicht lächerlich machen und etwa glauben, ich würde einen Smaragd stehlen und dann mit diesem in der Tasche seelenruhig durch die Gegend spazieren.«
    »Es klingt unwahrscheinlich, Sir, da stimme ich Ihnen zu«, erwiderte der Inspektor. »Aber Sie werden sich leider noch fünf bis zehn Minuten gedulden müssen, bis wir den Fall geklärt haben. Ah, da kommt Seine Lordschaft ja schon.« Ein hochgewachsener Mann von etwa vierzig Jahren trat ins Zimmer. Er trug ein Paar zerknautschte Hosen und einen alten Pullover.
    »Nun, lieber Inspektor, was höre ich da?«, rief er. »Sie haben den Smaragd wiederbeschafft, sagen Sie? Das ist ja fabelhaft, wirklich ausgezeichnete Arbeit. Wer sind diese Leute hier?«
    Seine Augen wanderten über James hin und blieben an Merrilees haften. Dieser schien in sich zusammenzuschrumpfen.
    »Jones!«, rief Lord Edward Campion aus.
    »Sie erkennen diesen Mann, Lord Edward?«, fragte der Inspektor scharf.
    »Allerdings«, entgegnete Lord Edward trocken. »Er ist mein Kammerdiener, kam vor etwa einem Monat zu mir. Dieser Mann, den Sie mir von London geschickt haben, hatte ihn von Anfang an im Verdacht, aber man fand den Smaragd nicht unter seinen Sachen.«
    »Er hatte ihn in seiner Rocktasche«, erklärte der Inspektor. »Der Herr hier hat uns auf ihn aufmerksam gemacht.« Er deutete auf James.
    Einen Augenblick später wurde James von allen Seiten beglückwünscht, und man schüttelte ihm die Hand.
    »Mein Bester«, rief Lord Edward Campion, »Sie haben ihn also von Anfang an im Verdacht gehabt, sagen Sie?«
    »Ja«, antwortete James. »Ich musste diese Geschichte mit dem Taschendiebstahl inszenieren, um ihn in die Polizeistation zu locken.«
    »Na, das ist ja fabelhaft«, rief Lord Edward. »Wirklich fabelhaft. Sie müssen unbedingt mitkommen und mit uns zu Mittag essen, falls Sie nicht schon gegessen haben. Es ist zwar etwas spät, ich weiß, schon fast zwei Uhr.«
    »Nein«, entgegnete James, »ich habe noch nicht gegessen, aber…«
    »Keine Widerrede«, unterbrach ihn Lord Edward. »Wissen Sie, der Radscha wird sich unbedingt bei Ihnen bedanken wollen, dass Sie ihm seinen Smaragd wieder beschafft haben. Allerdings habe ich immer noch nicht ganz begriffen, wie das vor sich gegangen ist.«
    Sie waren unterdessen aus der Polizeistation auf die Straße getreten.
    »Wissen Sie«, sagte James, »eigentlich würde ich Ihnen gern die wahre Geschichte erzählen.«
    Er tat es. Seine Lordschaft war über die Maßen erheitert. »Die beste Geschichte, die ich je in meinem Leben gehört habe«, erklärte er. »Jetzt verstehe ich alles. Jones muss, sobald er das Ding geklaut hatte, zur Badehütte hinunter gelaufen sein, denn ihm war klar, dass die Polizei das Haus gründlich durchsuchen würde. In dieser alten Hose, die ich manchmal anziehe, wenn ich zum Fischen hinausfahre, würde bestimmt kein Mensch nachschauen, und er konnte sich den Stein später in aller Ruhe wiederholen. Muss ein arger Schock für ihn gewesen sein, als er heute hinkam, und das Ding war

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