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Die Mausefalle

Die Mausefalle

Titel: Die Mausefalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sechs war ein lauter Bursche, der witzig sein wollte, aber nur lärmend war, und Poirot fragte das Mädchen leise, ob sie den Platz mit ihm tauschen wolle. Sie nahm dankbar an, und es dauerte nicht lange, da plauderten wir drei auf das munterste.
    Sie war offensichtlich noch sehr jung, kaum über neunzehn Jahre alt, und offen wie ein Kind. Bald schon vertraute sie uns den Grund ihrer Reise an. Sie war geschäftlich für ihre Tante unterwegs, die in Ebermouth einen sehr interessanten Antiquitätenladen führte.
    Diese Tante war nach dem Tod ihres Vaters in sehr armen Verhältnissen zurückgeblieben und hatte das kleine Kapital und ein Haus voller hübscher Sachen, die ihr Vater ihr hinterlassen hatte, verwandt, um damit das Geschäft zu gründen. Der Erfolg hatte ihr einen guten Namen in dieser Branche gemacht. Das Mädchen, Mary Durrant, war zu ihrer Tante gekommen, um bei ihr in die Lehre zu gehen, und war ganz begeistert davon. Sie schätzte es weit mehr als die andere Alternative, eine Kindererzieherin oder Gesellschafterin zu werden.
    Poirot nickte zu alledem interessiert und zustimmend mit dem Kopf.
    »Mademoiselle werden auch sehr viel Erfolg haben, ich bin sicher«, sagte er galant. »Aber ich möchte Ihnen einen Rat geben: Seien Sie nicht allzu vertrauensvoll, Mademoiselle. Überall in der Welt gibt es Halunken und Vagabunden, vielleicht sogar in diesem Bus hier. Man sollte immer vorsichtig sein, immer wachsam.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an, und er nickte weise.
    »Aber ja, es ist so, wie ich Ihnen sage. Wer weiß? Sogar ich, der ich jetzt mit Ihnen spreche, könnte doch ein Bösewicht der übelsten Sorte sein.«
    Und seine Augen funkelten, als ihn ihr überraschter Blick traf. Zum Mittagessen machten wir in Monkhampton Station, und nach ein paar Worten mit dem Ober hatte Poirot es erreicht, dass uns ein kleiner Tisch für drei Personen am Fenster zugewiesen wurde. Auf dem großen Hof parkten reihenweise Wagen, die aus dem ganzen Land gekommen waren. Der Speisesaal war überfüllt und der Lärm beträchtlich.
    »Da kommt man erst richtig in Ferienstimmung«, sagte ich mit einer Grimasse.
    Mary Durrant stimmte zu. »Ebermouth ist im Sommer heutzutage ganz verseucht. Meine Tante sagte, vorher sei das ganz anders gewesen. Man kommt auf dem Bürgersteig gar nicht mehr voran vor lauter Gedränge.«
    »Aber es ist gut für das Geschäft, Mademoiselle.«
    »Ach, für unseres nicht so sehr. Wir verkaufen nur seltene und wertvolle Sachen. Mit billigem Krimskrams geben wir uns nicht ab. Meine Tante hat Kunden in ganz England. Wenn sie einen Tisch aus einer bestimmten Stilepoche möchten oder ein gewisses Stück Chinaporzellan, dann schreiben sie das meiner Tante, und die besorgt es für sie. So war es auch in diesem Fall.«
    Wir sahen sie interessiert an, und sie berichtete weiter. Ein Herr aus Amerika, Mr J. Baker Wood, sei ein Kenner und Sammler von Miniaturen. Neulich sei ein sehr wertvoller Satz Miniaturen auf den Markt gekommen, und Miss Elizabeth Penn, Marys Tante, hatte ihn gekauft. Dann hatte sie Mr Wood benachrichtigt, ihm die Miniaturen beschrieben und ihm den Preis genannt. Er hatte sofort geantwortet und sich bereit erklärt, sie zu kaufen, falls sie der Beschreibung entsprächen. Er hatte gebeten, sie zur Ansicht nach Charlock Bay zu bringen, wo er sich gerade aufhielt. Miss Durrant war also dorthin als Vertreterin der Firma unterwegs.
    »Sie sind zwar bezaubernd, sicher«, sagte sie. »Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand so viel Geld dafür bezahlen will. Fünfhundert Pfund! Denken Sie bloß! Sie sind von Cosway. Ich meine, es sind echte Cosways. Mir dreht sich der Kopf von all dem Zeug.«
    Poirot lächelte. »Sie haben wohl noch nicht sehr viel Erfahrung, wie, Mademoiselle?«
    »Ich hatte vorher ja nie mit diesen Dingen zu tun«, sagte Mary kläglich. »In meiner Ausbildung kam so etwas nicht vor. Ich muss eine ganze Menge lernen.«
    Sie seufzte. Dann plötzlich sah ich, wie sich ihre Augen vor Entsetzen weiteten. Sie saß dem Fenster direkt gegenüber, und ihr Blick war jetzt starr auf den Parkplatz gerichtet. Mit einem hingeworfenen Wort der Entschuldigung sprang sie auf und rannte aus dem Speisesaal. Nach wenigen Augenblicken kam sie wieder zurück, atemlos und verlegen.
    »Es tut mir leid, dass ich eben so weggerannt bin. Aber ich dachte, ich hätte einen Mann gesehen, wie er meinen Koffer aus dem Bus holte. Es war aber sein eigener, der meinem Koffer ähnlich sieht. Es war

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