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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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wan d sic h i n s e ine m Griff . Bestürz t lie ß e r si e los . Wenn de r Sata n di e Tote n erwecke n konnte , wa r de r Quale n au f dieser Erd e kei n End e mehr . Fü r ih n wa r e s de r gräßlichst e Gedanke . Niemal s hatt e e r gewagt , ih n lau t auszuspreche n . Geschweige denn , de m Teufe l auc h dies e M acht noch zuzumesse n . Die Macht , Lebe n z u schaffe n un d dami t neu e Qua l .
    »Ic h mu ß gehen , mei n Freun d . D u erwartes t mächtigen Besuc h .«
    »Woher weißt du, daß der Lahki n ... ? «
    Si e legt e eine n Finge r au f di e Lippe n . E r verstummte .
    »Nac h uralte r Überlieferun g war en unsere Priester einst in das Geheimni s eingeweiht .« Noc h w ä hren d si e sprach , gin g si e zur Tür . E r folgt e ihr , benomme n un d bestürz t . »Das Geheimnis der Verwandlun g . Leben und Sterbe n . To d un d Wiede r - verkörperun g . Abe r unser e Ahnen , heiß t es , ware n diese s Mysterium s nich t würdig . Si e spielte n mi t de m Gesetz , anstat t es z u achte n . Brüstete n sic h de r Herrschaf t übe r di e Todesgötter, obwoh l di e höchste n Gewalte n ihne n nu r eine n Zipfe l des Geheimnisses gezeigt hatte n . Un d s o wurd e ihne n da s Wissen wiede r ent z oge n .« A n de r Tü r zu m vordere n Gemac h blieb Ixtz'a k stehe n un d wandt e sic h u m z u ihm . »Seithe r haben dreist e Geiste r wi e Mujane k imme r wiede r versucht , das Geheimnis zu enträtsel n . De n To d au s sterbende n Leiber n zu vertreibe n . De m Leichna m Lebe n einzublas e n mi t ihrer Zauberkraft .«
    »Dreiste Geister wie Mujanek.« Er wiederholte es mechanisc h . »Un d wi e B'ok - d'aantoj ?«
    D a eilt e Ixtz'a k scho n durc h da s vorder e Gemac h . Ausgerollte Matte n un d verstreut e Gegenständ e bewiesen , da ß auc h dieser Rau m mittlerweil e bewo h n t war . I n eine r Eck e la g der Fallensteller im Schla f . Auc h Cristóba l un d Herná n pflegte n hier zu nächtige n . Doc h ihr e Schlafstelle n ware n leer . Anscheinend ware n de r Mönc h un d de r Mestiz e scho n wiede r i n de r Stadt unterweg s .
    Mit wehender Robe hastete Die g o hinter der Heilerin he r . Das Silber an seinen Lenden klirrte. Die Mondsichel schwang unter seine m Nabe l . Obwoh l Ixtz'a k vie l kleine r al s e r war , bewegte si e sic h erstaunlic h rasc h .
    Ers t i m Tempelrau m blie b si e noc h einma l stehe n . Sie wartete , bi s e r nah e vo r ih r stan d . »Traue deiner Seele, mein Freun d .« Si e sprac h leise , i n abschließende m To n . »Und vertraue Ixkukul. Du mußt sie erkenne n . Alle s ander e f ü g t sich vo n selbst .«
    Eindringlich sah sie ihn a n . E r nickt e nur , ratlo s un d ei n wenig enttäuscht . E r ha t te sich klarere Worte erhofft. Ixkukul erkenne n . Wa s zu m Teufe l meint e si e damit?
    »Möge die Mondgöttin dich beschütze n . « Si e umarmt e ih n .
    »Auge n zu« , flüstert e si e a n seine r Brust .
    Er gehorchte, in der Hoffnung auf weitere Liebesgaben von Ixk u k ul . Si e lös t e ihr e Arm e vo n ihm . Lang e stan d e r s o in seine m Tempel , mi t geschlossene n Auge n vo r de m schwarzen Altar . Endlic h hört e e r Schritte , mühevol l un d schleppend , vom Eingan g he r .
    E r ho b sein e Lider . Ixtz'a k wa r verschwunde n . Ebe n tra t der La h k i n i n de n Tempe l des Pferdegottes ein.
     

2
     
     
    »Großes Roß, wir danken dir.« Mi t dröhnende r Stimm e pries der Pfe r d egottprieste r di e vierhufig e Gottheit . E r stan d hinter seine m Altar , ein e Faus t au f de r schadhafte n Bibe l . Da s Lied verschafft e ih m noc h ei n weni g Aufschu b .
    Lang e w ü rd e sic h de r Lahki n nich t meh r hinhalte n lasse n . Der Hoheprieste r wa r mi t große m Gefolg e erschiene n . Eine Demonstration seiner Macht, zweifello s . Doc h i m Krei s seiner Mönchssoldate n sa h e r nu r noc h hinf ä llige r au s . Eine ausgemergelt e Gestal t i n schlottern d er Sonnenrobe. Hunderte junge r Prieste r ware n hinte r ih m i n de n Tempe l geströmt . Auf jedem Sessel saß, auf jedem Schemel hockte ein Sonnengottpriester . Ihre Gewänder erfüllten den Raum mit goldene m Glan z . Doc h ihr e Miene n bliebe n düster , währen d sie de m Ge sang des Pferdegottpriesters lauschte n .
    Niemal s hatt e e r de n Gegensat z stärke r empfunde n . Zwischen de m dunklen , auftrumpfende n Glan z de s Golde s un d der geheimnisvolle n Leichtigkei t de s Silberschein s . Er spürte, wie der Mond unter seinem Nabel erzitterte. H itzig e Wunschbilder wollten in

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