Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
Vom Netzwerk:
ihr . E r rollt e sic h zusamme n un d schwan g di e Bein e nach unte n . Übe r ih m schri e de r Mestize . E r selbs t blie b stil l . Si e fiel kopfüber , u m Rumpfesläng e ih m vorau s . E r folgte , aufrecht stehen d i n de r Luft . So klammerte er sich an ihr fest. Sein Gesicht preßte sich gegen ihren Bauc h . E r spürt e e s kaum . So ist da s also , dacht e er . Si e fiele n un d fiele n . De n Schach t hinab . Dreißi g Schritt e tie f . Dem großen See entgege n .
     

DREIZEHN

     
     

1
     
     
    Welle n wiegte n ih n . Wi e weic h da s Wasse r war . Es streichelte seine n Leib . Di e Gisch t wisperte . E r la g d a un d lauschte . Ohne z u verstehe n . Ohn e sic h z u frage n . Di e Welle n liebkost e n ihn, wi e mi t zehntausen d zärtliche n Hände n . Vollkommene s Glück . Da vernahm er ein Scharre n . Wie wenn Riesenkrallen über Stein e kratze n .
    Er fuhr au f . Düsternis . Er lag auf dem Bauch, vom Nabel abwärt s i m Wasse r . Benomme n sa h e r u m sic h . Ei n Ufer, milchw e iße r San d . Ringsum der See. E r erho b sic h . Nack t wie am ersten Ta g . I n seine m Fu ß pocht e e s . De r Schmer z weckte ih n vollend s au f .
    Wiede r da s Kratzen , widrige r Lau t . Al s schieb e sic h eine hörnern e Platt e übe r San d un d Stein . Wild spähte er um sic h . Wi e bi n ic h nu r hierhe r gelangt , i n dunkle r Nacht ? Ei n winziges Eiland , kein e siebe n Schritt e i m Krei s . Sand , ei n paa r Büsche, ei n windgebeugte r Zapote . Dahinte r scho n wiede r de r See . Fahl graute der Morge n . Sei t wan n hatt e e r dor t a m Ufe r gelegen? Wi e angeschwemmt , dacht e er . Wie jener Baumstamm dort, im San d .
    Da ! E r beweg t sich ! Dieg o ri ß di e Auge n auf . Da s wa r kein Baumstamm . Ei n Krokodi l jagt e au f ih n zu , unfaßba r rasc h . Für eine n Momen t stan d e r wi e gelähmt . Starrt e i n de n Rachen , den die Bestie schon aufriß, zwe i Schritt e vo r ihm . Gezähnter Höllenschlun d . Endlich brach der Ban n . Er bückte sich und packt e eine n Steinbrocke n .
    Schleuderte ihn auf die Echse, wandte sich mit derselben Bewegun g u m un d humpelt e au f de n Zapot e z u .
    Drei Schritte nur, drei Ewigkeite n . H inte r ih m scharrt e der Panzerlei b übe r San d un d Stei n . Dieg o rudert e mi t de n Arme n . Her r i m Himmel , hilf . De r unterst e Ast . E r faßt e ih n i n de n Blick un d spran g . De r As t ächzte . Das Krokodil schnaubte. E r zog sic h empo r un d reckt e sic h scho n nac h de m näch s te n Ast, handbrei t übe r seine m Kop f .
    Ers t au f de m dritte n As t fühlt e e r sic h halbweg s sicher . Erst dor t wurd e ih m bewußt , wa s geschehe n war . Ei n Wunder . Er hockt e au f de r schwankende n Astgabel , fün f Schritt e übe r dem Bode n . Und empfand keinerlei Schwindel g efühl.
    Unte n a m Fu ß de s Zapot e lauert e di e Echse . In der Düsternis kau m meh r al s ei n Schatte n . Doc h de r Schatte n scharrt e und schnaubte . Wiede r un d wiede r ho b sic h di e spitz e Schnauze, wittert e z u ih m empo r . Der gepanzerte Riesenschwanz hieb auf de n Boden , da ß e s dröhnte . Dieg o wagt e kaum , sic h zu bewege n .
    Morgendämmerun g . De r Horizon t began n sic h z u verfärbe n . Er sah um sic h . Die Insel war kaum mehr als ein Felsstumpf, handbrei t au s de m Wasse r ragen d . Un d dor t drüben , bi s z u den Hüfte n i m See , la g sie .
    Di e Entstellt e . Si e la g au f de m Rücken , ih r Gesich t starrt e zu ih m empor . Ihre Augen, schwarz und bodenlos. Au f einma l fiel ih m alle s wiede r ei n . De r Sturz , de n Schach t hinab . Da s Tosen i n de r Tiefe . Di e Entstellt e i n seine n Armen , star r un d kalt . Hernán s Sc h rei , übe r ih m verwehen d . Dan n de r furchtbare Aufprall . Sei n Lei b ein e Fontän e au s Lich t un d Schmer z . Die Tote umklammer n . Untersinken , tiefe r un d tiefer . Wie gewaltig di e Strömun g war . Sie riß ihn mit sic h . Kein e Luf t meh r . Mit de n Beine n stie ß e r u m sic h . Versucht e nac h obe n z u gelangen, übe r Wasser . Abe r di e Entstellt e hiel t ih n fest . Zumindest kam e s ih m s o vor . Ihr e Arm e umschlange n seine n Hals . Ihre Schenkel umklammerten seinen Rump f . Ihr Gesicht schwankte vo r ih m i m Wasse r . E r ran g mi t ihr . Si e zo g ih n hinab . Dunkelheit .
    I m Lau f de s Tage s mußte n si e hie r angetriebe n worde n sein . E r erinnert e sic h nich t meh r gena u . Auc h nicht , wi e e r seine Rob e verlore n hatt e un d selbs t seine n Schur

Weitere Kostenlose Bücher